Der Laubbaum als Ersatz für die traditionelle Weihnachtstanne ist eine Provokation. Dennoch hat sie einen durchaus ernsten Hintergrund: Der vor Jahrzehnten aus rein ökologischen Gründen begonnene Umbau des Waldes hin zu mehr Laubholz führt dazu, dass der Anteil junger Nadelbäume stark zurückgeht.
„Unsere Gesellschaft braucht das Nadelholz“, fordert Dr. Denny Ohnesorge, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e.V. (AGR). Laut AGR fehlen den Unternehmen zunehmend ausreichende Mengen Nadelbäume für die Herstellung von Produkten für den Möbel-, Haus- und Wohnungsbau sowie für Papier und Zellstoff. „Laubhölzer sind in ihren Eigenschaften längst nicht so vielseitig wie Nadelholz“, erklärt Ohnesorge.
Im Gegensatz zu seinem Laub-Pendant ist Nadelholz oft leichter und gleichzeitig sehr tragfähig. Zwischen 70 und 90 Prozent beträgt der Nadelholzanteil in den gängigsten Holzerzeugnissen. So können beispielsweise Dachstühle bei Häusern oder die Spanplatten für Möbel oft nur aus Nadelholz hergestellt werden. Auch die Papier- und Zellstoffindustrie ist bei der Herstellung von hochwertigen Papieren, beispielsweise für Hochglanzmagazine, auf die Holzfasern von Fichte, Kiefer und Co. angewiesen.