Des Packl Tschick in da Lockn
Jetzt muss nicht ein jeder einen Spruch führen, der so wie der meinige -Gemeindebau-geschult - sich mannigfach eines umgangsprachlichen Vokabulars bedfleißigt, das sich so mancher untergriffiger Anklänge aus der untersten Lade ebensowenig schämt wie seiner dezenten Anklänge an schon längst vergessenes Vokabular des Rotwelschen( http://de.wikipedia.org/wiki/Rotwelsch ,
http://www.yauh.de/files/hausarbeiten/rotwelsch.pdf ).
Aber nun konkret:
Was man unter einem Tschick (=Glimmstengel für den außerbajuwarischen Lesergreis (sic)) versteht, sollte klar sein.
Wenn nicht birgt: http://www.ostarrichi.org/woerterbuch.html?search=tschick vielleicht noch einige Überraschungen.
Dass "eine an unvorhergesehener Stelle plazierte Flüssigkeitsfläche" im eben genannten Trans-Weißwurstanien als Pfütze oder Lache bezeichnet wird, sollte auch als bewußt voraussetzbar sein.
In Östereich geht auch die Lacke noch als Hochdeutsch durch (niederdeutsch Lusche, schweizerdeutsch Glungge oder Gunte).
Wer es fast-akademisch will, den klärt die Wiki auf, dass: Pfützen die kleinste Form der Stillgewässer bilden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Pf%C3%BCtze
Bei uns in Wien und Umgebung, die man k&k-nisch sehr weit fassen kann, is des a Lockn und ein Paket a Packl, und aus.
So weit, so keinen Blogeintrag wert und schon gar kein Ärgernis,
ABER:
Da hörte ich neulich im Siebenten Hieb (= 7.Wiener Gemeindebezirk) den männlichen Teil eines eben aus dem Auto aussteigenden Pärchens, seine vielleicht etwas umständlich wirkenden Bewegungen dahingehend zu rechtfertigen, indem er sprach:
Ich muaß jo aufpassn, dass ma des Packl Tschick net in die Pfütze follt.
Na und das geht nun einmal gar nicht.
Das widerspricht meinem sprachlich ästhetischen Empfinden wie ein
"Kevin Kratochvil" in der Sandkiste oder ein
"Hausschwein namens Mustafa" ....
Wie gesagt, es muss ja nicht jeder das Arschleckn ständig im Munde führen und (so die englischsprachige Variante) die umganssprachliche Bezeichnung des Geschlechtsverkehr in alle grammatische Formen pressen:
Interjektion: What the fuck!
Adjektiv: You are a fuck up!
Adverb: It’s fucking cold.
Verb: I was fucked up.
Substantiv: You are a great fuck.
aber wenn man sich aus der Berliner Wenzel Lüdecke Synchron (http://de.wikipedia.org/wiki/Wenzel_L%C3%BCdecke) Tonspur entfernt, der möge darin bleiben und nicht zwischen den Tonarten meandrieren wie vollfett (= ziemlich betrunken).
Möge all denen da Ochta (= ein Achter, Handschellen im Wiener Umfeld) angelegt werden, die als sprachliche Hybride zwischen wohl abgegrenzten Territorien taumeln.
Des Packl Tschick follt in de Lockn oder das Päckchen landet in der Lacke.
Alles andere verwirrt und verwirrend is eh scho ollas irgendwie.