Die Frage “Was ist der Sinn des Lebens?” hört sich jetzt nach ganz schwerer Kost an.
Aber nein, lies ruhig weiter. Es geht hier nicht um etwas ganz Praktisches.
Ich glaube, dass jeder von uns einen Sinn im Leben braucht, eine Berufung, eine Bestimmung oder ein Lebensziel… wie immer du es auch nennst. Niemand ist hier, um sich mit einem Leben zufriedenzugeben, dass keinen Sinn und Zweck hat. Keiner von uns ist dazu bestimmt Dinge zu tun, die keine Freude, Frieden, Harmonie, Glück und Liebe in unser Leben bringen.
Für uns alle gibt es eine Bestimmung und diese ruft uns ständig. Und sie bittet uns darum, all die selbstzerstörerischen Gedanken, negativen Einstellungen und ungesunden Gewohnheiten hinter uns zu lassen. Wenn wir aufhören zu denken, dass wir nicht gut genug, nicht schlau genug, nicht schön genug… sind, dann können wir nämlich endlich anfangen unsere Berufung zu leben, die bereits irgendwo in uns unentdeckt geschlummert hat.
Ich denke jeder hat sich schon mal gefragt, was ist der Sinn des Lebens? Warum bin ich hier? Was kann ich tun?
Hast du schon mal gedacht, du hast deine Berufung gefunden – aber es fühlte sich nicht richtig an?
Vielleicht dachtest du, du hättest deine Berufung gefunden, als du ein Jurastudium begonnen hast oder eine Ausbildung zur Krankenschwester oder eine Banklehre.
Und dann stellst du irgendwann fest, es graust dir davor zur Arbeit zu gehen. Nicht weil du die Essenz dessen, was du tust, nicht magst. Sondern weil das System so verdammt kaputt ist. Diese Tretmühle hat nichts mehr mit dem zu tun, was du glaubtest hier auf dieser Erde tun zu wollen.
Was deine Berufung nicht ist
Viele verstehen unter ihrer Berufung, dass sie ihr Hobby zum Beruf machen. Du liebst Yoga? Also wirst du Yogalehrerin. Du magst Mode und versuchst dich als Fashion-Bloggerin. Du verbringst Stunden vor dem Spiegel um neue Make-up Varianten zu kreieren. Was liegt da näher, als eine Ausbildung zur Kosmetikerin.
“Tu was dir Freude macht und das Geld wird folgen.” Leider stimmt das in der Regel nicht. Wer sich mit einem Hobby selbständig macht, wird damit selten reich und auch nicht glücklich. Die meisten können sich damit nicht mal über Wasser halten und geben nach kurzer Zeit auf. 80 % aller Neugründungen existieren nach 5 Jahren nicht mehr.
Es geht auch nicht darum Millionen zu verdienen oder Anerkennung zu bekommen, bekannt zu werden, einflussreich oder respektiert. Deine Berufung bedeutet nicht Ruhm. Es geht nicht um dich!
Meine Geschichte
18 Jahre war ich allein erziehende und fast immer Vollzeit berufstätige Mutter. Als ich meinen Sohn bekam, hatte ich nur ein paar abgebrochene Ausbildungen und ein nicht beendetes Studium. Ich trennte mich von seinem Vater, als mein Sohn zwei war und entschied ich mich dazu, eine kaufmännische Ausbildung zu machen, um uns finanziell durchbringen zu können. Dieser Beruf war keinesfalls meine Berufung. Es folgten viele Jahre des Überlebens. Träume & Visionen hatten keinen Platz mehr in meinem Leben.
2009 war ich dann komplett ausgebrannt, nichts ging mehr, meine Batterien waren leer – ich hatte einen Burnout, wie man das neudeutsch nennt. Ich verlor meinen Job und war 1 Jahr krankgeschrieben.
Nachdem es mir besser ging und mir klar war, dass ich nicht mehr in die Tretmühle eines Bürojobs zurück wollte, wagte ich den Schritt mich selbstständig zu machen. Machte mein Hobby – Naturkosmetik – zum Beruf. Und das hat nicht funktioniert. Ich gehörte schnell zu den 80 %, die ihr Hobby zum Beruf machen und es NICHT schaffen.
Was ich aus dieser Erfahrung gelernt habe
Am Anfang fühlte ich mich stark und war stolz, dass ich den Schritt in die Unabhängigkeit gewagt hatte. Ich glaubte, dass ich nun für den Rest meiner Tage mir die Frage “Was ist der Sinn des Lebens?” nicht mehr stellen müsste. Und ich dachte “Wenigstens etwas Gutes hat dieser Burnout doch gehabt…”. Für mich war klar, meine Berufung ist es Menschen zu helfen auf natürliche Weise eine gesunde Haut zu bekommen.
Doch das Ganze hat einen Haken. Wenn unsere Berufung etwas äußerliches ist, dann ist es keine wahre Berufung. Wenn es hauptsächlich um unsere eigenen Talente, Ziele oder Aktivitäten geht, dann funktioniert es nicht.
Wie findest du deine Berufung?
Wir alle wünschen uns, als die Person gesehen zu werden, die wir wirklich sind. Damit das passiert, müssen wir uns erst einmal die Zeit nehmen, zu erkennen, zu akzeptieren und zu feiern, was uns so einzigartig macht.
Deine Berufung hat nichts damit zu tun, was du tust. Es geht darum zu entdecken, wer du wirklich bist. Dich selbst zu erkennen und anzunehmen. Alles andere ist nur ein Job, ein Hobby, eine Leidenschaft.
Deine Berufung ist größer, als das.
Mein Sohn zum Beispiel hat auch seine Leidenschaft, seine Passion – den Sport – zum Beruf gemacht. Er hat eine Trainerausbildung und mehrer Zusatzqualifikationen erworben. Und das ist wahrlich kein leichter Weg. Davon leben kann er noch lange nicht.
Was ihn aber antreibt, ist etwas Größeres, ein übergeordnetes Ziel: Er will durch den Sport junge Menschen von der Straße holen und ihnen eine neue Perspektive für ihr Leben geben. Er kann das deshalb so gut, weil er genau weiß, wer er ist. Er ist authentisch. Durch seine eigenen Erfahrungen kann er sich in die jungen Menschen hineinversetzen und ihnen als Vorbild dienen.
Es geht darum für andere nützlich zu sein, das anzubieten, was in deinem Herzen ist.
Was du brauchst, ist ein Roter Faden! Wenn du dir darüber klar wirst, was tief in dir schlummert, was dir wirklich wichtig ist, dann findest du heraus, warum du hier auf dieser Erde bist und wie du diesem Planeten nützlich sein kannst.
Ein paar Fragen
Wie ist das bei dir? Hörst du deine Berufung schon leise flüstern? Oder schreit sie ganz laut und du machst dich schnell aus dem Staub?
Hier sind ein paar Fragen für dich, die dir helfen können…
Wofür bist du bekannt?
Was sind deine Stärken?
Was sind deine Schwächen?
Was passiert, wenn du versuchst dich anzupassen?
Wie fühlt es sich für dich an ganz du selbst zu sein?
Wie würdest du deine Zeit verbringen, wenn Geld kein Problem wäre?
Wie sieht dein idealer Tag aus? Beschreibe ihn ausführlich.
Welche Erfahrungen möchtest du im Leben machen?
Wie kannst du wachsen?
Wie kannst du zu einem besseren Menschen werden?
Welchen Beitrag kannst du leisten?
Was kannst du zurückgeben?
Wie kannst du die Welt ein Stück besser machen?
Fragst du dich immer noch “Was ist der Sinn des Lebens” oder hast du deine Berufung schon gefunden? Erzähle uns, was dich ruft.
Hinterlasse einen Kommentar und lass uns einen Dialog starten. Ich bin gespannt, was du denkst.
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