Der Kuss des Kjer - Lynn Raven


Der Kuss des Kjer - Lynn RavenAutor: Lynn RavenTitel: Der Kuss des KjerErscheinungsjahr: 2010Verlag: cbtSeitenzahl: 606Erster Satz: Der Wind riss heulend an ihrem blutbesudelten Gewand und peitschte ihr Schnee und Hagel entgegen.
                                       Inhalt:                                            Mordan, der erste Heerführer der Kjer, hat die Aufgabe die junge Heilerin Lijanas vom verfeindeten Volk der Nirvad zu entführen und zu seinem kränklichen König zu bringen. Doch vor ihnen liegt eine lange Reise mit vielen Gefahren und Lijanas denkt überhaupt nicht daran dem brutalen Kjer freiwillig zu folgen. Auch Mordan will so wenig Zeit wie möglich mit der widerspenstigen Heilerin verbringen. Doch je näher sich die beiden kennen lernen, desto mehr fühlen sie sich zueinander hingezogen. Doch ein Abenteuer jagt das nächste und nicht erst als sich Lijanas Haut silber färbt, steht fest, dass sie etwas ganz besonderes ist. So kommen die beiden inmitten einer gefährlichen Verschwörung.

                                                         Meine Meinung:                                                               

Ich habe so viel positives über dieses Buch gehört und mit dementsprechend großen Erwartungen, habe ich auch angefangen zu lesen. Zu Beginn des Buches wurden meine Erwartungen dann auch erfüllt. Der Schreibstil der Autorin ist sehr locker und somit angenehm und einfach zu lesen. Die Geschichte wird von einem auktorialen (Dritte-Person) Erzähler erzählt, doch es gibt immer wieder kursiv gedruckte Einschübe, die die Visionen der Heilerin und die Gedanken und Träume Lijanas' und Mordans wiedergeben. Das fand ich eine sehr gute Idee. Vor allem bei den bissigen Gedanken von Lijanas Mordan gegenüber musste ich mehr als einmal schmunzeln ;-)
Die Liebesgeschichte zwischen Lijanas und Mordan entwickelt sich sehr langsam und schleppend. Wie schon im Klappentext angekündigt nimmt sie einen großen Teil der Handlung in dem Buch ein. Der Leser ist mit den Gedanken und Gefühlen beider Personen vertraut und weiß dadurch mehr als die Charaktere selber. Dadurch hatte ich nach so ungefähr 300 Seiten Liebes-Hin-und-Her das dringende Bedürfnis in die Handlung einzugreifen, was natürlich nicht geht. Ich muss sagen zwischendurch hat es mich wahnsinnig gemacht zu wissen, dass die beiden sich gegenseitig mögen, aber denken, der andere würde die eigenen Gefühle nicht erwidern. Das ganze wird noch dadurch verschlimmert, dass sobald einer von beiden einen Schritt nach vorne macht, immer irgendetwas dazwischenkommt und es so ewiglang zu keiner Aussprache kommen kann. So war das Buch in der Mitte leider ein wenig zu langatmig.Meiner Meinung nach hätte sich die ganze Liebesgeschichte schon viel eher aufklären können (zumal man sich beim Lesen das Ende sowieso schon ausmalen kann), also ein bisschen mehr wirkliche Romantik und weniger kitschiges Chaos.
Auch wenn man die starken Persönlichkeiten von Lijanas und Mordan bedenkt, ist dieses lange Zögern ein wenig unverständlich.
Die Heilerin Lijanas ist eine sehr selbstständige, liebenswerte und charakterlich starke Frau. Sie ist gegenüber Mordan nie um eine Antwort verlegen und hat keine Angst vor dem bedrohlichen Kjer. Umso erstaunlicher ist es, wie unsicher sie in der Liebe ist, denn eigentlich ist sie mit Prinz Ahmeer verlobt, der mir (obwohl er eigentlich ja einer von den guten ist) von Anfang an total unsympathisch war. Dieser Eindruck verstärkte mit dem Fortlaufen der Handlung immer mehr und ich deshalb habe ich mich auch gewundert, warum Lijanas solange an der Illusion von Liebe festhält.
Obwohl es scheint als würden die Personen von Anfang an in gut und böse klassifiziert, ist das nicht unbedingt der Fall. Das ist vor allem bei Prinz Ahmeer und den Kjer zu sehen. So beginnt habe ich micht oft gefragt, ob es wirklich die Kjer sind, die grausam und blutgierig handeln oder ob das nur eine Rechtfertigung der Nirvard für ihre eigenen Gräueltaten ist.
Mordan ist wohl das, was man tyischerweise mit harte Schale weicher Kern betitelt. Ich weiß nicht ob ich ihn mag oder nicht. Immer wenn ich ihn sympathisch fand, hat er irgendetwas getan, was mich meine Meinung wieder ändern ließ. Außerdem wird er äußerlich eher abstoßend beschrieben: Schwarzes Fell; lange, zusammengebundene Haare; spitze Zähne und ebenso scharfe, nach unten gebogene Fingernägel.
Das Buch wird, wenn man von den Liebeswirrwarr mal absieht nicht langweilig. Ein Höhepunkt folgt dem nächsten und man kommt beim Lesen kaum zum Aufatmen zwischen all den Angriffen und Kämpfen. Gerade das erste Drittel beinahe schon zu aufregend. Das Ende ist gut und aber wenig spannend, weil vieles schon sehr vorhersehbar ist, auch wenn die Autorin sich bemüht Verwirrung zu stiften und Informationen nur anzuschneiden.
                                                                  Fazit:                                                                      
Das Buch ist ganz nett. Nicht mehr und nicht weniger. So ganz kann ich die vielen überschwänglich guten Rezensionen leider nicht nachvollziehen. Im Großen und Ganzen hat es mir recht gut gefallen und zwischenzeitlich war es auch ziemlich spannend. Hätte sich mein Eindruck vom Anfang bis zum Ende hin gehalten, hätte das Buch gute Chancen auf volle fünf Herzen gehabt, doch mit fortlaufender Handlung, häuften sich auch die Kritikpunkte. Deshalb vergebe ich abschließend 3 Herzen.
♥♥♥♥♥

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