Der Gott der Ministerin Özkan

Die hiesige Medienlandschaft diskutiert eifrig den Eid der frischgebackenen Ministerin Özkan in Niedersachsen, die folgendes dazu sagte: Als gläubige Muslimin berufe ich mich ausdrücklich auf den einen und einzigen Gott, der den drei monotheistischen Religionen gemeinsam ist.”

Das bringt mich und vielen Menschen auf die Frage, welcher Gott nun gemeint ist. Ist da etwas dran, dass ein einziger Gott den drei Weltreligionen gemeinsam ist ?

Um es vorweg zu nehmen, ich bin ja kein Theologe um solche tiefgründige Fragen zu beleuchten. Aber etwas Geschichte hilft zumindest die göttlichen Zusammenhänge zu verstehen. Ich möchte wirklich keine religiösen Gefühle verletzen, aber denken ist ja nicht verboten.

Es ist ja unbestritten, dass es so was wie eine “Reihenfolge” der Weltreligionen gab.  Von allen drei die älteste ist die Jüdische, dann kommt die Christliche und erst gegen 600 n.c. wird von Islam gesprochen.  Wenn man etwas weiter in die Zeit zurückblickt, gab es nicht nur einen Gott, sondern mehrere. Wir denken ja an die ganze Familie von Götter der Ägypter, eine der ältesten Zivilisationen der Weltgeschichte. Damals gab es kaum ein Tier auf Erden, der nicht auch sein entsprechendes Abbild als Gottheit besaß.

Und die Spur auf die Suche nach dem Ursprungs des Monotheismus führt in der Tat direkt zum Nil.  Denn der wahre “Erfinder” (wenn Sie mir dieses saloppe Wort erlauben) des Monotheismus war der ägyptischer Pharao Echnaton. Er ersetzte die ganze Gottesfamilie der alten Ägypter durch den einzigen Amon-ra, der Sonnengott. Für einige Historiker ist Echnaton auch der erste Humanist, aber das ist eine andere Geschichte.

Das war in der Tat eine theologischer Revolution, was ihm auch die ganze Priesterschaft von Luxor gegen ihn brachte. Um buchstäblich “Erde dazwischen” zu legen, versetzte er mutig die Hauptstadt von Luxor nach Amarna, wo von nun an  das Zentrum der monotheistische Welt lag. Trotzdem konnte sich diese neue Art von Kult nicht durchsetzen und geriet in Vergessenheit. Aber vielleicht wurde sie als “geheime Religion” von ihren Anhänger weiter geführt.

Nun gibt es ja biblische Zusammenhänge zwischen den Jüdischen Volk und den Ägypter, und zwar durch Moses.  Er lebte möglicherweise 100-150 jahre später als Echnaton. Falls noch 150 Jahre später immer noch Anhänger der monotheistischen Religion von Echnaton gegeben hat, dann könnte es sein, dass Moses selbst diese Idee aufgegriffen hat und weiterverfolgte.  Es gibt auch erstaunliche ähnlichkeiten zwischen einem jüdischem Psalm (sie sind sehr alt) und ein ägyptischer Lobesgesang, was für diese These spricht. Der Gott der Jüden hatte aber ganz neue Elemente, war abstrakt  ohne Körper oder Abbild. Selbst der Name war ja fast unaussprechlich, denn “Jawe” besteht in Hebräischen nur aus Konsonanten. Darüberhinaus wird der Name “Adonai” nur für Gott verwendet, es ist weder weiblich noch männlich (man vergleiche zwischen übersetzten “der Herr” in Christlichen Glauben).

Erst mehr als Tausend Jahre später blickte Jesus das Licht der römischen Provinz Galiläa und führte Elementen wie die Nächstenliebe in die neue Religion ein. Elementen, die wiederum einige Paralellen zum Budhismus haben, der wiederum viel älter ist (etwa 400 v.Chr.)  Zu jender Zeit gab es  Budhisten in anderen Länder, z.B. in Alexandria, möglicherweise hatte Jesus Kontakt mit denen. Über die Seidenstrasse gab es ein reger Austausch zwischen Asien und Europa/Afrika.

In den Evangelien gibt es eine Lücke die etwas 25 Jahre umfasst, was Jesus in  dieser Zeit gemacht hat ist weitgehend unbekannt.  Es ist aber schwer bis unmöglich, diese Spur zu verfolgen.  Der christliche Gott übernimmt viele Eigenschaften des Jüdischen: es ist abstrakt und darf in keine Abbildung dargestellt werden.

Viele Jahrhunder später, in Medina und später in Mekka, wird der Koran geschrieben. In Medina gab es zu jener Zeit auch viele Religionen, es gab Christen, Juden sowie Anhänger von älteren Religionen. Das Verbot, Gott in irgendeine Weise bildlich darzustellen bleibt und das Verbot setzt sich auf auf sein Prophet Mohammed, was ja bis zum heutigen Tag zu heftigen Reaktionen führt, wenn dieses wichtige Prinzip verletzt wird.

Wenn man die Geshichte als verfolgt kann man tatsächlich zu dem Schluss, es gibt in der Tat eine Spur die zu allen Götter der Weltreligionen führt.

Die Spur fängt in Amarna, Ägypten, zieht sich nach Galiläa und führt über Medina und Mekka zu dem Islam.  Der monotheistische, abstrakte und unabbildbaren Gott hat in der Tat einige Gemeinsamkeiten.  Es liegt ja in der Natur der Religionen zu behaupten, nur der eigener Gott sei göttlich, und alle anderen nicht. Aber wenn die Geschichte stimmt, dann gibt es in der Tat mehr Gemeinsamkeiten als zunächst angenommen. Ob man es “glaubt” oder nicht.


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