Der 1. Arbeitstag nach einem Jahr Elternzeit

Der 1. Arbeitstag nach einem Jahr Elternzeit
So, er ist geschafft. Der 1. Arbeitstag nach einem Jahr Elternzeit. War ich gestern Abend aufgeregt! Es fühlte sich an wie vor dem 1. Schultag. Ich konnte kaum einschlafen, weil ich einfach so viele Gedanken im Kopf hatte, ob alles klappen würde und wie es wohl sein würde plötzlich wieder am alten Arbeitsplatz zu sitzen, aber mit einem komplett neuen Familienleben im Hintergrund. 

9 Stunden im Büro, 12 Stunden außer Haus, ich muss zugeben ich bin etwas platt und werde heute früh ins Bett gehen, aber ich bin auch sehr glücklich, denn ich merke, das Arbeits-Ich ist eben auch Teil von mir und wurde nicht durch das Muttersein gelöscht. Es tat gut morgens darauf zu achten, dass die Bluse keine Flecken hat und ordentlich gebügelt ist, ebenso wie es gut tat den Kopf ein wenig anzustrengen, mit den Kollegen zu quatschen und einfach aus dem Haus zu sein. Natürlich habe ich furchtbar viel an meinen Kleinen gedacht und bin Schlag 18 Uhr wie eine Wahnsinnige nach Hause gerast, um ihn noch möglichst lange wach sehen zu können, aber es war trotzdem ein toller Tag.Natürlich war es morgens sehr stressig, wie bei vermutlich allen Familien, die berufstätig sind und Kinder haben. Kaum war ich fertig, fing der Zwerg an zu pressen und die Windel zu füllen. Kaum hatte er Jacke, Schuhe, Schal, Mütze an und ich mich ein Mal umgedreht war er wieder halb ausgezogen und die Zeit, die lief. Die frisch gebügelte Bluse war längst durchgeschwitzt, die extra ins Haar gemachten Wellen klebten im Nacken, mein Espresso war nur noch lauwarm, mein Frühstück für den Weg habe ich in der Küche liegen gelassen und das extra bereitgelegte Bargeld ebenfalls, aber gut, Optimierungsbedarf gibt es ja immer ;-) Als ich ihn dann bei der Tagesmutter abgab, gab es bittere Tränen und ich musste sehr mit mir kämpfen nicht ebenfalls zu weinen, also habe ich mich ganz kurz und schmerzlos verabschiedet, im Auto das Radio laut aufgedreht und mich auf das Büro gefreut und es hat alles gut geklappt. Der Kleine war sehr tapfer, hat den 1. Tag gut gemeistert und wurde am späten Nachmittag von meinem Mann abgeholt. Als ich dann nach Hause kam freute er sich wie Bolle und wir haben gespielt, zu dritt Abendbrot gegessen und noch ganz viel gekuschelt bevor es für Mini ins Bett und für mich in die Badewanne ging. 3 Tage die Woche werde ich nun den kompletten Tag im Büro verbringen, um dafür den Donnerstag und Freitag komplett auf Spielplätzen und mit Duplo zu verbringen, aber ich denke, dass ist es wert. Ich merke, mir tut es gut wieder aus dem Haus zu kommen und dem Kleinen geht es definitiv nicht schlecht bei der Tagesmutter, der Rest ist einfach Gewöhnung und wird sicher im Lauf der Zeit kommen. Ich freue mich jedenfalls über diesen neuen Lebensabschnitt als working mom und hoffe die Kinderkrankheiten beim Mini werden sich in Grenzen halten ;-) 




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