Das verschollene Gemälde vom Comer See

Rosa Maria Lamberti am Comer SeeCari amici, liebe Comer See Freunde. Zu den Künstlern aus früheren Jahrhunderten, die begeistert über die Schönheit des Comer Sees berichteten gehörte auch der Pianist, Komponist und Maler Felix Mendelssohn Bartholdy (03.02.1809 – 04.11.1847).

Leidenschaftliche Zitate

Das verschollene Gemälde vom Comer SeeIm Jahre 1832 schreibt Felix Mendelssohn Bartholdy im letzten seiner italienischen Reisebriefe: “Aber glaubt mir, die italienischen Seen sind nicht das unbedeutendste im Lande. Schöneres habe ich noch nie gesehen.”*

Er beschreibt, dass er schon befürchtete, die Erinnerung an die Berge, die er in seiner Kindheit gesehen hatte, sei zu gewaltig und fährt dann fort:

“Aber wie ich am Comer See die ersten Vorhöhen der Alpen nur sah, in ihre Wolken gehüllt, hier und dort nur heller Schnee und scharfe, schwarze Spitzen vorguckend, und steil in den See hinunter stürzend, erst mit Bäumen und Dörfern, dann mit Moos bedeckt, dann kahl und wüst und voll Schneespalten, da war mir zum ersten Male wieder zu Muth, wie damals, und ich sah, dass ich nichts übertrieben hatte.”*

Hochzeitsreise an den Comer See

Der Künstler war so beeindruckt vom Comer See, dass er im Juni 1837, noch einmal dorthin zurück kehrte. Er und seine junge Frau Cécile Charlotte Sophie Jeanrenaud machten ihre Hochzeitsreise an den Lario. Ihr seht, amici, schon damals galt der Comer See als romantische Location für Hochzeitspaare.

Das verschollene Gemälde vom Comer SeeAus einem Tagebucheintrag Céciles vom 22. Juli 1837 geht hervor, dass Mendelssohn Bartholdy bereits in den Morgenstunden dieses Tages intensiv an einem Cadenabbia Gemälde arbeitete.

Dieses Werk befand sich später jedoch nicht unter den ca. 50 bekannten Mendelssohn Aquarellen, sondern galt als verschollen.

Erfolgreiche Detektivarbeit

Allerdings gab es in der Staatsbibliothek Berlin ein Aquarell des Künstlers mit der Bezeichnung “Blick auf Thun”.

Die Leiterin des Museums im Leipziger Mendelssohn Haus, Cornelia Thierbach, fand durch erneute, gründliche Recherchen eine zwar genau zu diesem Aquarell passende, aber mit “Cadenabbia” bezeichnete Bleistiftzeichnung.

Diese Zeichnung war von Mendelssohn selbst auf den 22.Juli.1837 datiert, mit “Cadenabbia” beschriftet und zeigte das selbe Motiv wie das Aquarell “Blick auf Thun”. Somit war das bisher verschollene Cadenabbia Aquarell gefunden.

Da die mit Cadenabbia beschriftete Zeichnung sich in der Bodleian Library in Oxford befand aber das dazu passende, falsch gekennzeichnete Aquarell in Berlin konnte der Zusammenhang lange Zeit nicht hergestellt werden.

Ein Blick aus der Ferne auf Cadenabbia

Seit dem 03. Februar 2014, dem 205. Geburtstag des begnadeten Komponisten und Malers, könnt ihr den sensationellen Fund, der als eines der schönsten Aquarelle Mendelssohns gilt, im Leipziger Mendelssohn Haus bewundern.

Allora amici, falls ihr einmal nicht an den Comer See reisen könnt und euch die Sehnsucht packt, habt ihr die Möglichkeit in Leipzig einen Blick auf Cadenabbia zu werfen. 😉

Tanti saluti e a presto
Rosa Maria Lamberti

*Zitate: Reisebriefe von Felix Mendelssohn Bartholdy aus den Jahren 1830-1832/Nachdruck des Originals von 1862/BoD/Outlook


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