In rund 150 historischen Fotografien dokumentiert eine Ausstellung im Stadtmuseum Münster den Wandel des Stadtbilds in der Zeit zwischen 1950 und 1965. Geprägt war die Zeit von der Rekonstruktion der Kirchen und der Neuschöpfung des Prinzipalmarktes. Außerdem entstanden Theater und Fürstenberghaus, Südviertel oder Coerde sowie zahlreiche weitere Neubauprojekte in der Innenstadt und im umliegenden Stadtgebiet.
Ausstellungsbeschreibung
In kaum einem Zeitabschnitt wurde in Münster so viel gebaut wie in den Jahren zwischen 1950 bis 1965. Mit der Rekonstruktion der Kirchen und der Neuschöpfung des Prinzipalmarktes ging der Wiederaufbau der Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg weiter. Ob Theater oder Fürstenberghaus, Südviertel oder Coerde – gleichzeitig gab es in der Innenstadt und im umliegenden Stadtgebiet zahlreiche Neubauprojekte. In rund 150 historischen Fotos dokumentiert die Ausstellung „Das neue Münster – Münster in Fotos von 1950 bis 1965“ den enormen Wandel des münsterischen Stadtbilds in dieser Zeit.
Die Ausstellung zeigt, wie Münster einen Weg zwischen Tradition und Moderne fand. Grundsätzlich entschieden die Stadtplaner, dass der Grundriss der Altstadt bestehen bleiben sollte und Neubauten sich erhaltenen Gebäuden anzupassen hatten. Trotzdem wurden auch innerhalb des Promenadenrings Straßen verbreitert oder deren Verlauf verändert, damit neu entstehende Schulen oder die Universität ausreichend Baufläche hatten.
In den 1950er Jahren entstanden viele neue Bauten für Verwaltung und Handel: die Landwirtschaftskammer an der Schorlemerstraße ebenso wie die Bundesbahndirektion an der Bahnhofstraße oder das Idunahochhaus am Servatiiplatz. Um für Neubauten Platz zu erhalten, wurden auch Gebäudereste und sogar unversehrt gebliebene Gebäude abgerissen, zum Beispiel die alte Bezirksregierung oder die Stadtkasse.
Einen Boom erlebte der Wohnungsbau, war doch der Wohnraummangel nach dem Krieg eines der drängendsten Probleme. 26.700 neue Wohnungen wurden zwischen 1950 und 1965 fertiggestellt. Wohnhochhäuser wie am Hohen Heckenweg, Neubauten und Wohnblocks im Bahnhofsumfeld oder im stark zerstörten Südviertel veränderten das Stadtbild. Als Großbauprojekte entstehen in den 1960ern mit der Aaseestadt oder Coerde neue Stadtteile.
Die historischen Fotografien stammen aus den umfangreichen Beständen des Stadtmuseums, zuvorderst aus den Aufnahmen des münsterischen Pressefotografen Willi Hänscheid. Sie werden ergänzt durch Bilder aus anderen Fotosammlungen des Stadtmuseums und durch Aufnahmen aus Privatbesitz. Damit sich die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung besser orientieren können, werden den historischen Aufnahmen Vergleichsfotos aus der heutigen Zeit und Ausschnitte aus dem aktuellen Stadtplan zur Seite gestellt.
Zur Ausstellung ist ein Bildband im Aschendorff Verlag erschienen.
- Stadtmuseum Münster
Wann und wo
Stadtmuseum Münster
Salzstraße 28
48143 Münster
1. November 2016 bis 30. April 2017