"Das kalte Herz" – Ein Märchen für den Leistungskurs


Der Schwarzwald. Dunkle Wälder und zerklüftete Gebirge, durchbrochen von reißenden Gebirgsströmen. Ein Ort an dem die Natur noch eine Gewalt ist und das Mystische noch Raum hat. Doch auch in dieser Region machen sich die Menschen die Natur untertan. Hier sind die mächtigsten Männer entweder Holzhändler oder Besitzer einer Glashütte. Peter Muck ist weder das Eine noch das Andere.
Die Geschichte um den jungen Peter Muck basiert auf Wilhelm Hauffs romantischer Erzählung aus dem frühen 19. Jahrhundert. Als Köhler wird er trotz harter Arbeit drangsaliert und geringgeschätzt. Aus Verzweiflung wendet er sich an das Glasmännchen, einen sagenhaften Naturgeist, der ihm drei Wünsche gewährt. Doch er denkt nicht über seine Wünsche nach und der Wunsch nach Anerkennung, Reichtum und Liebe wird ihm schnell zum Verhängnis. Die Geschichte dürfte vielen aus der alten DEFA-Verfilmung bekannt sein, die jedes Jahr zur Weihnachtszeit in den Öffentlichen zu sehen ist.

©Weltkino Filmverleih


Regisseur Johannes Naber wählt jedoch einen anderen Ansatz, entfernt sich von der Vorlage und gönnt sich künstlerische Freiheit. Diese Veränderungen machen sich im Kostüm und auch in derHandlung bemerkbar. Diese Veränderungen wissen aber alle zu gefallen und auch ohne Interviews und Hintergrundinformationen wird deren Intention klar.
Leider ist nicht alles an diesem Projekt gelungen. Die Musik ist wirklich unerträglich und dabei über lange Zeit auch noch dermaßen präsent, dass man wirklich um ein Ende der mystisch klingenden, aber allenfalls nervigen, Vocals fleht. Ansonsten fehlt dem Film leider das richtige Tempo. Die ruhige Inszenierung macht manchmal sicher Sinn, scheitert jedoch an den essentiellen Momenten und lässt Langeweile aufkommen. So bleibt "Das kalte Herz" in der Inszenierung von Johannes Naber ein sehenswertes Projekt, dass jedoch leider am großen Filmerlebnis vorbei schrammt.
BEWERTUNG: 6,5/10

©Weltkino Filmverleih

Titel: Das kalte Herz
FSK: ab 12 Jahren freigegeben
Laufzeit: 119 Minuten
Erscheinungsjahr: 2016
Autor:  Johannes Naber, Christian Zipperle, Steffen Reuter
Regisseur: Johannes NaberDarsteller: Frederick Lau, Henriette Confurius, Moritz Bleibtreu, Milan Peschel, David Schütter, Sebastian Blomberg, Roeland Wiesnekker

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