Das Jamaika-Origami geht munter weiter

Das Jamaika-Origami geht munter weiterEs wird gestichelt, provoziert und laut geschimpft – und am Ende kommen dabei immer wieder Papiere heraus. So vermitteln es die täglichen Berichte über die Sondierungsgespräche zu Koalitionsverandlungen zwischen CDU/CSU, den Grünen und der FDP – und das hat etwas von japanischem Origami. Vermutlich lesen sich die vier Parteien in den täglichen Sitzungen gegenseitig ihre Parteiprogramme vor.

Das dumme dabei ist, dass in diesen Papieren nicht etwa festgehalten ist, wie eine mögliche Jamaika-Koalition mit den Themen der politischen Agenda umgehen will, sondern nur, dass man die Themen entweder vertagt hat oder aber keinen Konsens gefunden hat.

Für Origami-Übungen sind diese Papiere ideal geeignet

Jetzt soll aber ein neues Origami-Projekt kommen: Die werdenden Koalitionäre machen bei der nächsten Sitzung aus einem Dutzend der in den Sondierungsgesprächen entstandenen, nichtssagenden Papiere jetzt ein einziges Papier – nach einer wiederentdeckten Origami-Methode von Dr. Do Little.

Kompromisse sind für Looser

Außer Machterhalt (CDU/CSU) oder Machtgewinn (Grüne, FDP) gibt es offensichtlich keine andere Triebfeder und demzufolge auch nicht nicht die geringste Bereitschaft bei den Koalitionären in spe, Kompromisse zu schließen und eine dreieinhalb bis drei Jahre arbeitsfähigen Regierung zu bilden.

CDU/CSU: Das Gehalt läuft ja weiter

Merkel und ihren Regierungsmitgliedern über die Minister bis hin zu den politischen Beamten kann das ja egal sein – sie dürfen ja weiter regieren und das Gehalt und die satten Spesen laufen ja weiter, selbst wenn die Verhandlungen bis zur nächsten Bundestagswahl laufen sollten.

FDP: Endlich wieder an den Fleischtöpfen

Auch die Lindner-Partei kann ich ja verstehen. Wer vier Jahre lang ganz abstinent leben musste, kann sich auch vorab erstmal an einer Fleischbrühe als Amuse Gueule aufgeilen, bis er endlich mal wieder an die Fleischtöpfe kommt.

Grüne: Erstmal ’ne Tüte…

Das Jamaika-Origami geht munter weiterFür die Grünen habe ich langsam kein Verständnis mehr. Vielleicht noch für Cem Özdemir, denn wenn der diesmal wieder nicht Minister wird, dürfte es für ihn zumindest in diesem Leben zu spät sein.

Seinen Vorstoß zur Cannabis-Freigabe, der mit einem mickrigen und dazu noch männlichen (Achtung: turnt nicht!) Hanfpflänzchen auf seinem Balkon begrüße ich sehr – obwohl die CSU ja Angst vor Cannabis im Bier hat…

Wenn aber der legasthenische oder schon leicht demente Stachelhaar-Opa Kretschmann immer wieder zu vergessen scheint, dass er bei den Grünen Mitglied ist und nicht bei der CDU, sollte ihm die Göring-Eckardt endlich mal die Leviten lesen – die ist so schön pastoral drauf und kann ihn bestimmt wieder auf den rechten linken Weg führen. Obwohl er sich ja gerade einen Diesel aus dem Hause Mercedes zugelegt hat…

Im Grunde sind für eine vier Jahre lang funktionierende Jamaika-Koalition schon lange Hopfen und Malz verloren. Man könnte sie alle in einen Sack stecken und draufhauen – ohne Angst, man könnte den Falschen treffen.

Foto: Stier, Emre Ayaroglu, Flickr, CC BY 2.0

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