Das ist der Sepalot Beat

Das ist der Sepalot Beat

Das Vinyl knackert. Es knarzen die Bässe und Streicherarrangements operieren am offenen Herzen. Beatbastler Sepalot zerlegt auf seinem neuen Album Chasing Clouds Altbewährtes, puzzelt verschiedendste Klangteile und Musikstile neu zusammen und lässt so einen ganz neuen Klangteppich entstehen. Auf dem lässt es sich abwechselnd gut tanzen, chillen, mitnicken. Stichwort: Neuerfindung durch Rückbesinnung auf virtuoses Sampling. Das hörte man bereits Anfang des Jahres auf seinem letzten Mixtape Beat Konducta in Bavaria, dass man via Soundcloud noch immer kostenlos herunterladen kann. Willkommen in Sepalots Welt aus Soul und House , Pop und HipHop, einem Universum aus tausenden Soundschnipselchen.

Sebastian Weiss, wie Sepalot mit bürgerlichem Namen heißt, hat sich wieder einmal neu erfunden. Mit Chasing Clouds ist dem Münchner Blumentopf-DJ ein Solo-Album gelungen, das den Gedanken an ein Produzenten-Machwerk gar nicht erst aufkommen lässt. Auf seinem nunmehr dritten Alleingang macht der Musiker und Produzent einen Schritt weg vom Elektrosound hin zum Retroklang. Folgerichtig verließ er Compost Records – sein bisheriges Label, dass eher für Elektronisches steht – und kam bei Eskapaden Musik unter.

Der internationale, globale Fokus der Platte ist nicht zu überhören. Da gibt es Rap-Features mit dem jungen kalifornischen MC Fashawn und Buff1 aus Chicago. Die bekamen jedoch genaue Ansagen, nämlich genau 16 Takte, nicht mehr, nicht weniger. Gastauftritte gibt es einige auf Sepalots dritter Solo-Scheibe Chasing Clouds. Doch: «Bis auf drei Songs sind wirklich alle Tracks bei mir im Studio entstanden», behauptet Sepalot gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Nicht möglich war das allerdings mit dem Amerikanern, da nahm die Kommunikation und die Musik ihren Weg über Skype.

Tonkunst vom Feinsten

Zum Track Change durften alle Fans Raps einschicken; die besten davon kann man auf Sepalots Netzheimat sepalot.com hören. Aufs Album hat es keiner geschafft. Stattdessen sorgt Fashawn für Stimmung in diesem Song. Hanz Gable und Midi-Synthies verhelfen Rollercoaster zu seinem Retro-Glitter-Gewand, dass sicher in den Heavy-Rotations hiesiger Radiostationen dudeln wird. Im Club begegnet man wohl eher dem Beatstampfer Poppin.

Nach Loungeabteilung klingt’s dank der soul-samtigen Stimme von Ladi6 in Pick Up The Pieces. In Baby Goodbye sorgen vor allem die Streicher für Gänsehaut. Und die Wahlmünchnerin Esther Adam verhilft dem Song You Shine zu wahrem Glamour. Im einzigen deutschsprachigen Stück Warum kann ich nicht mehr? klagt eine weibliche Stimme untermalt von minimalen Beats. Sepalot sampelt ein paar Bläser ein und schon hebt sich die Stimmung, aus düster wird hell. Es schließt sich das Gute-Laune-Stück Too Fast For You an. Tonkunst vom Feinsten!

All das klingt nach einem wilden Mix? Ja, ist es auch, hört sich aber an wie aus einem Guss. Sepalot hat die unterschiedlichsten Stile drauf und zieht entsprechend alle Register. So entstand eine unaufgeregte, wohldurchdachte Platte, mit einigen potentiellen Hits und dem typischen Sepalot-Beat. Einmal mehr zeigt der Münchner Musik-Meister Sample für Sample, Track für Track, dass der Plattendreher, Produzent, Vater, Gastgeber, Blogger und Radiomoderator in Personalunion immer für eine Überraschung gut ist.

Interpret: Sepalot
Album: Chasing Clouds
Plattenfirma: Eskapaden Musik
Erscheinungsdatum: 30. September 2011

Quelle:
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«Chasing Clouds» – Das ist der Sepalot Beat

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Tags: bavaria, chasing clouds, compost records, hiphop, sebastian weiss, Sepalot, Skype

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