Nun gut, mein Prinzchen, du bist ja wirklich zum Anbeissen, wenn du etwas ausgefressen hast. Du brauchst bloss dein Köpfchen schief zu legen, schelmisch zu grinsen und zu sagen „Bin i Luusbueb“ (Ich bin ein Lausbub) und schon ist dir alles verziehen. Ich fürchte gar, dass ich deinem Charme schon viel zu oft erlegen bin, als dass du meine halbherzigen Standpauken noch ernst nehmen würdest. Und ich höre sie heute schon, deine grossen Geschwister, wie sie mir dereinst vorwerfen werden: „Mit dem Prinzchen warst du nie so streng wie mit uns…“
Aber glaub mir, mein Prinzchen, selbst für dich gibt es Dinge, die „Meiner“ und ich nicht durchgehen lassen, so süss du auch lächeln magst, wenn man dich erwischt. Wenn am späten Abend, zu einer Zeit, da alle Minderjährigen im Hause Venditti schon längst schlafen sollten, auf einmal flackerndes Licht und Cartoon-Geschwätz aus dem Büro dringen und wir dich dabei erwischen, wie du dir am Computer die Abenteuer von Snoopy, Charlie Brown und Co. reinziehst, dann gibt’s auch für dich nur Eines: Computer ausschalten, eine frische Windel und Marsch ins Bett. Egal wie oft du mir versichert, du hättest schon „gut geschlafen“ und dürftest deswegen getrost noch etwas mehr Zeit mit den Peanuts verbringen. Du weisst doch, dass man viereckige Augen kriegt, wenn man zu viel fernsieht.
Nur etwas nimmt mich noch Wunder, bevor du dich aufmachst ins Land der Träume: Wie um alles in der Welt hast du es geschafft, den Film zum Laufen zu bringen?