Das erste Mal mit dem TGV von Stuttgart nach Paris – Eindrücke und Tipps zur knapp vierstündigen Fahrt zwischen Deutschland und Frankreich

Waren Sie schon mal in Paris? Paris klingt so nah und doch so fern. 2011 war ich wenige Stunden dort und hatte mich damals mit dem Rückkehr-Virus infiziert. Ich wollte mehr sehen, mehr spüren, mehr erleben in und von der Stadt der Liebe. Im März 2015 war es endlich soweit. Mit dem TGV ging es in weniger als vier Stunden von Stuttgart in die französische Weltmetropole.

Die Buchung der Anreise und des Hotels

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Gebucht hatte ich verhältnismäßig kurzfristig und unter bestimmten Bedingungen, da ich mich meinem Bekannten spontan anschloss. Er hatte seine Reservierungen schon alle deutlich im Voraus erledigt. Daher war seine Fahrkarte auch etwas günstiger. Bei den Europa Spezials der Deutschen Bahn bekommen Sie die einfache Fahrt ab 39 Euro. Das ist wirklich sehr preiswert. Ich hatte für Hin- und Rückfahrt 133 Euro gezahlt. Später erfuhr ich, und das gebe ich gerne als Tipp an Sie weiter, dass man über die Webseite von SNCF teilweise günstigere Tickets bekommt. Man sollte also die Preise vergleichen. Das ist nicht weiter schlimm, denn SNCF bietet die Seite auch auf Deutsch an.

Dafür hatte ich Norbert bei der Hotelbuchung etwas voraus und sparte da ein paar Euro gegenüber seiner Buchung. Denn ich hatte über meine liebste Suchmaschine Discavo einen guten Preis auf Booking.com für die Übernachtung gefunden. Auch hier ein Tipp: Investieren Sie lieber ein paar Euro mehr und mieten Sie sich in der Stadt ein. Die Distanzen können so schon lang genug werden. Und Sie sind nicht unbedingt auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen, wenn es nachts mal später wird. Wir waren in einem kleinen 2-Sterne-Hotel am Montmatre.

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Eine kurze Nacht

Morgens 4.00 Uhr, der Wecker klingelt mich aus dem Tiefschlaf. Warum tue ich mir das an? Ach ja...ich fahre heute mit meinem Bekannten Norbert mit dem TGV nach Paris. Abfahrt 6.55 Uhr in Stuttgart. Was ich mich freue! Aber jetzt muss ich mich erstmal fertig machen. Um 5.10 Uhr treffe ich mich mit Norbert in Böbingen.

Warten am Treffpunkt

Es ist saukalt, zwei Grad Celsius, als ich auf ihn warte. Aber er ist pünktlich, es geht direkt weiter nach Stuttgart. Um diese Uhrzeit ist natürlich noch kein Mensch unterwegs. Norbert erkundigt sich nach meinem Job als Reisebloggerin, das fasziniert ihn. Vor allem, weil in Paris eine kostenlose Metrokarte auf mich wartet. Er ist jeden Monat mindestens einmal in Paris, aber das hatte er bisher noch nicht geschafft.

Günstig Parken in Stuttgart am Wochenende

Das
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Norbert hat einen Geheimtipp zum Parken: Am Wochenende für 10,00 Euro am Tag um die Ecke vom Bahnhof. Die Einfahrt erfolgt über die Jägerstraße. Wir laufen gute fünf Minuten bis zur Bahnhofshalle durch die unterirdischen Gänge. Die Diskotheken haben noch geöffnet. Am Eingang des Bahnhofs wollen wir beim Italiener einen Kaffee trinken. Der hat aber noch zu und scheint auch nicht öffnen zu wollen, obwohl er das um 6 Uhr sollte. Wir entscheiden uns für einen der Stände im Bahnhof und ich gönne mir eine heiße Milch mit Honig (was man eher selten sieht) sowie eine Butterbretzel mit Schnittlauch. Dann schlendern wir gemütlich zum TGV auf Gleis 8.

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Freut mich, Dich kennenzulernen, TGV!

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Natürlich muss ich ein Foto des Zugs machen, bevor ich einsteige. Norbert knipst mich auch noch gleich davor. Er hat das Prinzip des Bloggens schnell verstanden und denkt schon über einen eigenen Blog nach. Dann trennen sich unsere Wege, denn ich sitze in Wagen 16, er in Wagen 18. Wir hatten separat reserviert. Wagen 16 ist ganz vorne, wir laufen den kompletten Zug ab. Mein Platz im ersten Stock ist schnell gefunden und ich lerne gleich meine Sitznachbarin kennen. Hinter mir sitzen Briten, vor mir eine Familie samt kleinem Jungen und Opa. Ich mache es mir bequem und tippe schon mal an diesem Artikel.

Beengte Verhältnisse mit gewissem Komfort

Der Stauraum über dem Kopf ist begrenzt. Die Fächer sind sehr flach gehalten, Rucksack und Jacke passen geradeso rein. Ich muss meinen Trolley in die Staufächer an den Durchgangstüren packen. Das ist mir nicht ganz geheuer, aber es wird ihn schon keiner mitnehmen. Dann geht es auch schon los. Ich sitze gegen die Fahrtrichtung, mir wird überraschend nicht schlecht. Wir gleiten förmlich aus dem Bahnhof, der Blick auf die Gleise und anderen Züge ist spektakulär. Die Sonne arbeitet sich gerade durch die Wolken, ein leichter Sonnenaufgang verabschiedet uns aus Stuttgart. Ich bin so gespannt auf die Kurzreise für Samstag und Sonntag. Es wird sicherlich anstrengend, aber auch beeindruckend werden.

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Vorfreude ist die schönste Freude

Zwar bin ich total müde wegen der kurzen Nacht, aber die Neugier hält mich wach. Ich will die Fahrt mit allen Sinnen genießen. Norbert meinte, er kenne die Strecke schon von den Fahrgeräuschen her. Bis Karlsruhe würde der TGV kurz aufdrehen, dann käme bis Lothringen ein eher gemütlicher Abschnitt im D-Zug Tempo. Dort würden die Maschinen dann aber ihre volle Kraft entfalten und wir würden die letzte Stunde nach Paris donnern. Ich solle aber zehn Minuten vor Ankunft zu ihm kommen, sonst würde es beim Ausstieg ewig dauern, bis wir zur Metro kämen. Wenn wir gleich bei den ersten Reisenden wären, die den TGV verlassen, könnten wir eine halbe Stunde später schon im Hotel einchecken.

Arbeit macht das Leben süß - aber nicht immer im TGV

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Meine Ohren fallen auf der Fahrt immer wieder zu. 246 km/h ist Spitze auf dem Weg nach Karlsruhe. Der Zug wird immer voller. In Straßburg bietet der schöne Bahnhof etwas Abwechslung fürs Auge. Eine recht kurvenreiche Fahrt folgt die nächsten Minuten, ich muss meinen Laptop immer wieder festhalten, damit er nicht vom kleinen Klapptisch rutscht. Ich sortiere meine Bilder vom Besuch der Retro Classics aus. Strom bekomme ich von der Steckdose am Platz. WLAN gibt es leider nicht im TGV und Handy bzw. Internet funktionieren nur zwischen den Abteilen. Telefonieren am Sitzplatz ist nicht erwünscht.

 

Meine Fahrkarte wird von der Schaffnerin geprüft und ich frage dabei nochmal, ob ich in den Führerstand darf. Die Antwort ist kurz und etwas barsch "Nein". Schade, denn immerhin hatte ich bereits per Brief und Social Media Netzwerken angefragt, aber nie eine Antwort von SNCF bekommen.

Spaziergang durch die Gänge

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Die Müdigkeit nimmt zwar zu, aber ich will auch nichts verpassen. Irgendwann schlafen meine Beine ein und als meine Nachbarin eine Toilettenpause macht, nutze ich die Gelegenheit für einen Spaziergang. Dabei filme ich zwei Minuten meinen Rundgang für einen besseren Überblick später im Blog. Die Leute schauen etwas überrascht. Ich sage Norbert kurz Hallo und kehre dann wieder an meinen Platz zurück. Auf dem Weg kommen mir zwei Schaffner entgegen, die mich mit so schnellem Französisch ansprechen, dass ich nicht mitkomme. Dabei war die Frage nur, ob ich bereits kontrolliert wurde.

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Das gemütliche Dasein auf der Fahrt

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Norbert sagte bei meiner Stippvisite noch, dass bald der schnelle Teil käme. Zurück auf meinem Platz erklärte der Familienvater neben mir gerade, dass es gleich rundgehen würde. Meine Spannung stieg. Bis kurz nach 9 Uhr fuhren wir noch flott durch eine recht flache Landschaft, hier und da ein paar romantische grüne Hügel. Blauer Himmel, die Sonne schien, hoffentlich würde es so bleiben. Es war ja etwas Regen gemeldet. Die anderen Passagiere um mich herum schliefen, lasen, unterhielten sich. Einige wälzten ihre Reiseführer und tüftelten Routen für ihren Paris-Besuch aus. Familien spielten Spiele oder liefen mit ihren Kindern durch die Wagen.

Start your engines - Jetzt geht's los!

Gegen 9.20 Uhr fuhren wir eine Rampe nach oben und schienen eine spezielle Strecke zu befahren. Denn dann hörte man regelrecht, wie die Maschinen hochfuhren und der TGV Gas gab. Die Landschaft rauschte nur noch so an mir vorbei. Der Geräuschpegel stieg immer weiter an. Sobald wir einen anderen Zug passierten, ruckte es kurz im Sitz, dann war er schon Geschichte. Mit 320 km/h erreichten wir zwei Mal unser Spitzentempo. Die Beweisfotos zeigen leider nur 313 km/h. Das laute Motorengeräusch machte mich schließlich endgültig schläfrig und mir fielen die Augen zu.

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Frühes Zusammenpacken lohnt sich

Pünktlich zum großen Aufbruch wurde ich wieder wach und schaffte es vor dem Ansturm gerade noch auf die Toilette. Leider war das Toilettenpapier aus, daher kann ich die Mitnahme von Papiertaschentüchern nur empfehlen. Als dann alle um mich herum zusammenräumten, machte ich mich auf den Weg zur Tür. Auf den Stufen am Eingang konnte ich mich noch etwas hinsetzen und genoss am kleinen Fenster die Einfahrt nach Paris. Erst nahm die Geschwindigkeit ab, dann nahmen die kleinen Häuser der Vororte zu, bis schließlich die große Stadt grüßte. Es war ca. 10.30 Uhr. Bienvenue à Paris!

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Wie es dann mit der Metro weiterging und was wir in Paris erlebt haben, erfahren Sie in den weiteren Artikeln.

Wie war denn Ihre erste Fahrt mit dem TGV? Kommentieren Sie diesen Artikel mit Ihren Erlebnissen.

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