Das Ende der Industrialisierung

Hallo miteinander,

Das neue Jahr ist kaum zwei Wochen alt. Eine Schlagzeile ist gerade omnipräsent auf sämtlichen Kanälen: China verhängt einen kompletten Importstopp von Plastikmüll ab 01.01.2018. Nun, warum ist das so ein großes Problem für die westliche Konsumwelt? Weil z.B. in Deutschland die Recyclingtechnik noch in den Kinderschuhen steckt und daher der meiste Plastikabfall in der Müllverbrennung landet.

Als Randnotiz: Plastikmüll, der bisher nach China verschifft wurde, galt bislang als recycelt. Ganz nach dem Motto: aus den Augen, aus dem Sinn… Deutschland als Recyclingweltmeister? Mit diesem Wissen erscheint diese Aussage in einem ganz neuen Licht.

Aber das soll nicht das Thema des heutigen Posts sein. Viel mehr will ich euch heute wieder mit auf eine Reise durch meine Gedanken nehmen. Wenn ihr wollt, seid ihr gerne dazu eingeladen weiterzulesen.

Leben in der Matrix?

Sind wir mal ehrlich. In Deutschland geht es uns verdammt gut. Es gibt ausreichend Nahrung, eine Grundbildung für alle, eine gesetzliche Krankenversicherung, im Falle von Arbeitslosigkeit Unterstützung vom Staat und die Geschäfte platzen aus allen Nähten mit allerlei wunderbaren Produkten, die das Leben angenehmer machen… Wenn wir jammern, z. B. über steigende Energiepreise, jammern wir auf einem sehr hohen Niveau. Wären wir in einem indischen Slum geboren und aufgewachsen, sähe unsere Realität nicht so rosarot aus.

Ich finde den Film Matrix mit der roten und der blauen Pille gerade sehr passend als Vergleich. Bleiben wir in unserer kuscheligen Konsumwelt und blenden alles andere um uns herum aus oder brechen wir damit?

Wer diesen Blog verfolgt, wird wie Neo wohl eher zur roten Pille greifen. Ich selbst habe im übertragenden Sinne schon 2012 zur roten Pille gegriffen. Aber es hat lange gedauert bis sie ihre volle Wirkung in mir entfaltet hat. Ich hatte immer wieder Phasen, in denen ich mich doch wieder in die Konsumwelt eingekuschelt habe. Mittlerweile will ich wie Morpheus Menschen in ihrem kuscheligen Konsumbettchen aufwecken. Also, habt ihr die rote Pille herunter geschluckt?

Im Rausch des Konsums

Aber was wäre, wenn wir zur blauen Pille greifen? Alles bleibt wie es ist. Wie sieht er denn aus, der Status Quo? In den florierenden Industrienationen sieht das so aus: Person X geht ab etwa 2 Jahren in die erste Bildungseinrichtung. Mit etwa 18 Jahren ist der erste Bildungsgang abgeschlossen und es wird für einen Beruf gelernt.

Nach diesem Abschluss wird bis zur offiziellen Rente 40 Stunden und mehr an 5 Tagen gearbeitet. Neben der Arbeit bleibt noch wenig Zeit für Nahrung, Schlaf, Zwischenmenschliches und Vergnügen. Und weil Person X so mit Arbeiten beschäftigt ist, bleibt keine Zeit um darüber nachzudenken, warum und wofür man so viel arbeitet. Alles andere um sie herum ist nebensächlich und sie fühlt sich gestört, wenn jemand diese Gewohnheiten in Frage stellt…

Zurzeit erlebe ich es ganz oft, dass meine Fragen, die Fakten, die ich in Gesprächen hervorbringe, energisch abgewehrt werden. Warum? Weil ich an den Grundfesten des bisher unhinterfragten so tollen Lebens rüttle. Oder vielleicht sogar ein Erdbeben auslöse.

Wir sind in Deutschland mit Fleisch als Grundnahrungsmittel aufgewachsen. Wieso soll es plötzlich falsch sein? Warum bringt aber niemand seinen Hund oder seine Katze zum Schlachter? Ja, Löwen essen auch Fleisch. Roh, blutig und mit sämtlichen Parasiten. Können das Menschen auch?

Wir kaufen, kaufen und kaufen. Jeden Tag. Die Verpackungen nehmen wir schon gar nicht mehr wahr. Hauptsache billig und Hauptsache ein Bedürfnis wird schnell befriedigt. Die Fragen wie es zu diesem Produkt wird, was das Produkt mit uns macht und welche anderen Konsequenzen das Produkt nach sich zieht, das will der Konsument nicht wissen. Dann wird er aggressiv.

Ich finde, das hat schon sehr viel von einem Drogenjunkie, den man auf Entzug setzt.

Wir müssen das System angreifen

Mit der Industrialisierung haben es einige wenige Menschen geschafft ein System zu erschaffen, das funktionierende Konsumenten hervorbringt. Mittlerweile verstecken sich diese in den großen Konzernen wie etwa Nestlé, Monsanto, Castrol… Es wird nicht gerne gehört, weil es unbequeme Wahrheiten sind.

Und der Einfluss dieser Konzerne und des Systems sind groß. Andernfalls hätten sie nicht so viel Erfolg bei der Zerstörung des Planeten Erde. Bildung und Wohlstand haben einen sehr hohen Preis. Doch es ist die Bildung, die gegen das System eingesetzt werden kann. Wenn wir mit offenen Augen und Ohren das Gesamtsystem betrachten, nehmen wir wahr, was uns der Konsumrausch vernebelt: die Zerstörung unserer eigenen Lebensgrundlage.

Unsere erste Aufgabe ist es aufzuklären. Immer und immer wieder. Es geht nicht spurlos an unserem Gegenüber vorbei. Denn sobald sie versuchen dagegen zu halten, bringen sie sich über kurz oder lang selbst zu Fall. Schon eine aggressive Abwehrreaktion beweist, dass man einen wunden Punkt getroffen hat. Das erlebe ich oft. Es ist selten, dass einem komplette Gleichgültigkeit entgegen gebracht wird.

Um jetzt das System angreifen zu können, müssen wir neben der Aufklärungsarbeit noch das Subsystem “Bildung und Arbeit” verändern. Wir dürfen nicht an unserem bisherigen Lebensmodell vom Kindergarten, Schule, Ausbildung, Beruf und Rente festhalten. Denn das führt geradewegs in die Konsumentenrolle.

Das Ende der Industrialisierung

Das bisherige Modell suggeriert uns, dass wir lernen und gute Abschlusszeugnisse erhalten müssen, damit wir Geld verdienen können. Wir brauchen aber kein Zeugnis, das uns irgendwelche Leistungen bescheinigt. Es liegt an uns selbst, etwas aus dem zu machen, was wir gelernt haben.

 

“It’s not about if you gonna be a doctor or a lawyer, a secretary. It’s about how we gonna change the world. That’s the task of our generation and that’s whatever a young person should asking. How can they best use their talents and save the things they love.”

– Sea of Life –

Es ist an der Zeit die Industrialisierung zu beenden. Es existiert so viel Wissen auf dieser Welt. Wir brauchen keine Institutionen, um es zu vermitteln. Wir brauchen Menschen, die der nächsten Generation noch ein Leben ermöglichen will. Es gibt keine zweite Erde. Oder wir enden tatsächlich noch in der Matrix und werden von Maschinen beherrscht.

Welches Zukunftsszenario ist für euch wünschenswerter?

Das sind die Dinge, die mich gerade umtreiben. Gerne will ich mich für eine neue, unabhängige Bildung und Arbeit einsetzen. Das sage ich als Pädagogin und als Mensch.

Vielleicht haben meine Gedanken ja auch etwas in euch bewegt?

Wir lesen uns hoffentlich bald wieder.

Farah

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