Das Ende der Einschlafbegleitung

Wie ich mich das Schlafverhalten meines Kindes einmal an den Rand des Wahnsinns trieb und ich mich sanft (ehrlich, ich schwöre) von der Einschlafbegleitung verabschiedete. Mein ultimativer 10-Punkte-Plan, der ausdrücklich nicht zum Nachmachen gedacht ist. Ein Erfahrungsbericht zum Thema Kinderschlaf, nicht mehr und nicht weniger.  

Das Ende der Einschlafbegleitung

Bild: www.pixabay.de


Wer von Euch fleißig mitgelesen hat, weiß, dass das Thema Schlafen bei uns (wie bei vielen Eltern) ein Dauerbrenner ist. Was anfangs problemlos klappte, entwickelte sich immer mehr zum Belastungstest der elterlichen Nerven. Schlafen ging nur noch im Elternbett, Einschlafen nur mit stundenlanger Begleitung und von Durchschlafen wollen wir mal gar nicht reden. Und das alles obwohl die Maus „doch schon 2,5, Jahre alt ist (hier empörte Blicke von Verwandten, Bekannten, Kollegen einfügen).

Mutti pennt im Mädchenzimmer

Ein Ausqurtierungsversuch scheiterte, und damit das hübsch eingerichtete Mädchenzimmer nicht ganz verlassen bleibt (wozu haben uns eigentlich die Mühe gemacht, noch vor der Geburt ein Kinderzimmer einzurichten? – wir Anfänger, wir) bin ich zwischenzeitlich dort eingezogen. Anfangs um dem Geschnarche des Mannes zu umgehen und der Schwangerschaftsübelkeit ungestört frönen zu können – mittlerweile habe ich allerdings Geschmack am Alleineschlafen gefunden. Das Ende vom Lied: Mann und Maus teilen sich das Ehebett, Mutti pennt in der rosa-roten Mädchenhölle, und die aktuelle Einschlafzeit der Maus liegt bei 21.30 Uhr. Ein Masterplan musste her und zwar schnell.
Was störte mich am meisten? Dass die Maus immer noch im Elternzimmer schläft eigentlich gar nicht mal sehr. Allerdings hätte ich sie schon gerne im eigenen Bett, da es zu dritt doch recht eng auf 160 Zentimetern Breite werden kann (und ich plane doch irgendwann aus dem Mädchenzimmer ins Elternbett zurückzukehren). Am meisten nervte mich die stundenlange Einschlagbegleitung (Beruhigungmusik, Hypnose-CD und –Geschichte zeigten leider keine Wirkung). Obwohl diese immer friedlich und ohne Gequengel ablief,nagte sie an meinen Nerven. Diese Zeit hätte ich doch gerne nur für mich gehabt. Me- Time, Freizeit, Feierband eben. Den Mittagsschlaf einfach wegzulassen funktionierte bei uns leider nur am Anfang. Sie braucht zwar auch hier ewig lange zum Einschlafen und schläft dann zu lang, weil unweckbar, aber wenn wir ihn weglassen, haben wir nachmittags ein total anstrengendes Trotz- und Quengelkind. Dann lieber Party bis Mitternacht.

Der Masterplan

Nach der Lektüre diverser Schlafratgeber war mir klar: Trainingsprogramme alà Schreienlassen (oft auch gerne als sanfte Methoden angepriesen) kommen nicht in Frage. Ich hörte auf mein Bauchgefühl und probierte es auf meine Art, die Maus zum Alleineschlafen zu animieren. Hier ist mein "Masterplan" (Achtung: ich schreibe das nicht, um zu bewiesen, wie toll alles bei uns klappt, um anderen meine „Methoden“ aufzuschwatzen oder um andere schlecht zu machen. Ich möchte ganz einfach meine Erfahrungen teilen.)

Im Nachhinein entpuppte sich mein Ansatz als (mehrmonatiger) „Stufenprogramm“. So lief es bisher ab:

  1. Step: Ich ermutigte die Maus in ihrem eigenen Bettchen zu schlafen, versprach ihr aber währende des Einschlafens ihr Hand u halten – und tat das dann natürlich auch.
  2. Step: Als das eine Weile gut klappte, sagte ich ihr, dass meine Hand weh tun würde, wenn ich sie so weit und so lange ausgestreckt in ihr Bett halten würde (keine Lüge) und schlug vor, es doch ohne Händchenhalten zu versuchen. Oh Wunder, sie willigte ein.
  3. Step: Ich rückte weiter von ihrem Bett weg
  4. Step: Ich verließ das Zimmer. Halt: So einfach klappte das leider nicht. Der Protest war groß! Zunächst gab ich vor, nur kurz was erledigen zu müssen und kehrte jedes Mal rasch zurück. Aber die Maus schlief erst ein, wenn ich mich dauerhaft neben sie legte. Also ändert ich die Taktik und ging direkt zum
  5. Step: Ich legte mich mit einem Buch ins Nebenzimmer und sagte ihr, dass ich unbedingt was lesen möchte (mittlerweile bin ich zu Netflix umgeschwenkt), ich aber in Hörweite sein und sie mich einfach rufen könne, sollte was sein. OMG! Das war bzw. ist der härteste Part. Denn dieses Angebot nahm sie nur zu gerne an. Sie rief nach mir, sobald ich außer Sichtweite war und ich trottete jedes mal brav zurück. Das ging so ca eine Trillionen Mal. Dann war Ruhe und die Maus alleine eingeschlafen. Halleluja!!
  6. Step: Das ewige Hin- und Hergerenne wurde mir irgendwann zu anstrengend, also sagte ich ihr (nachdem ich das Spiel so ca 2 Wochen mitgemacht hatte), dass ich jetzt nicht mehr sofort zu ihr komme, sondern nur noch im „Notfall“, also wenn sie Angst hat oder irgendwas dringendes von mir braucht. Ansonsten könnten wir uns ja auch von Zimmer zu Zimmer unterhalten. Ich würde aber auf jeden Fall nach ihr sehen, sobald sie eingeschlafen sei. Erstaunlicherweise klappte das sehr gut. Wir brüllten also fortan von Raum zu Raum.
  7. Step: Auch das wurde auf Dauer etwas anstrengend. Also sagte ich ihr, dass ich nicht mehr so viel reden könne, da ich selbst sehr müde sei und schlafen wolle. Das klappt mal mehr mal weniger gut. Aber immerhin muss ich jetzt nicht mehr stundenlang neben mit sitzen, sondern kann lesen oder fernsehen, habe also etwas Me-Time zurück.
Tja, und da stehen wir jetzt. Zu mehr Schritten bin ich noch nicht gekommen. Aber vorgenommen habe ich mir noch folgende Steps (die ich aufgrund von akuter Schwangerschaftsmüdigkeit noch ein wenig vor mir herschiebe…)

8. Step: Nach unten ins Wohnzimmer gehen und fortan mit der Maus von Etage zu Etage brüllen (hat sogar schon einmal – ganz ohne brüllen – geklappt)9. Step: Das Brüllen einstellen.10. Step: Die Maus ins eigene Zimmer ausquartieren und meinen Platz im Ehebett zurückerobern (und das ganze Spiel vermutlich von vorne beginnen lassen… ;)


Aber vorerst bin ich mit der jetzigen Einschlafsituation ganz zufrieden – auch wenn es immer noch sehr lange dauert, bis die Maus endlich zur Ruhe kommt. Für alles andere fehlt mir momentan einfach die Kraft.
Und wie handhabt Ihr das Einschlafen so? Händchenhalten oder Schreien lassen? Oder irgendwas dazwischen? Schreibt mit Eure Erfahrungen gerne in die Kommentare.

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