Das Badezimmer ist überflutet – was nun?

Es ist der Albtraum jedes Hausbesitzers morgens aufzuwachen und zu bemerken, dass im Badezimmer ein Wasserschaden zu finden ist. Das kann verschieden aussehen – eine nasse Wand oder Decke, Pfützen auf den Fliesen, oder sogar zentimeterhohes stehendes Wasser. Mehr als nur ärgerlich sind alle Optionen und fordern sofortiges agieren um die Schäden zu minimieren.

Ursachen für Wasserschaden

Eigenes Fehlverhalten, wie es vergessen zu haben einen Wasserhahn komplett abzustellen ist natürlich eine mögliche Ursache, aber es gibt auch eine ganze Reihe an Auslösern, die nicht verhindbar sind. Dazu gehören Rohrbrüche in der Wand und das Durchtropfen von Wasser in die eigene Decke vom Nachbarn im nächsten Geschoss – dies sind aber beide eher seltene Umstände.

Öfter finden sich undichte Fugen, das heißt zum Beispiel die Abdichtung zwischen der Badewanne und der Dusche ist defekt und Wasser sickert in das Mauerwerk. Das Material von Silikonfugen veraltert nämlich und kann über Jahre hinweg an Dichtigkeit verlieren.

Genauso können auch Armaturen undicht werden, sodass ständig Wasser austritt, oder der Siphon am Waschbecken nach Reinigung nicht wieder richtig zusammengesetzt werden und somit Leckage verursachen.

Wer eine Waschmaschine im Bad stehen hat, kann auch hier Probleme finden, zum Beispiel mit undichten Schläuchen und zu loser Verbindung zum Wasserzulauf.

Je nach Ursache, ändern sich die ersten Schritte um das Problem zu beheben – wer also selber identifizieren kann, wo das unerwünschte Wasser herkommt, hat einen Vorteil.

Erstes Vorgehen

Falls der Wasserschaden akut ist, sollte zuerst der Wasserzulauf unterbrochen werden, entweder an Absperrventilen oder am Haupthahn des Hauses. Besonders bei Rohrbruch ist das essentiell um weitere Schäden zu verhindern. Bei undichten Fugen oder Siphon hat dies jedoch keine Auswirkung, da solches Tropfen nicht von Leitungswasser verursacht wird.

Bei jedwegem Wasserschaden ist es wichtig einen Kurzschluss zu vermeiden. Am sichersten ist es die Stromversorgung zum Badezimmer ganz zu unterbrechen. Trotzdem sollten auch, soweit möglich, alle elektrischen Geräte aus dem Badezimmer entfernt werden.

Als nächstes folgt die Entfernung des schon gesammelten Wassers auf dem Boden, mit Lappen und Eimer, oder Nass-Trocken Sauger (falls vorhanden).

Aus Versicherungssicht ist es außerdem ratsam, jegliche Schäden fotographisch zu dokumentieren.

Soweit diese ersten Notmaßnahmen getätigt wurden, muss nun endgültig die Ursache des Wasserschadens eruiert werden. Die Großzahl der Ursachen ist nicht einfach selber zu beheben. Die Ausnahme bilden hier undichte Schläuche und nicht richtig zusammengeschraubte Siphons. Die Letzteren nochmal neu auseinandernehmen und sorgfältig wieder zusammenbauen mag das Problem beheben. Undichte Schläuche können ausgetauscht oder wenigstens vorrübergehend mit Schlauchschellen wieder dicht gemacht werden.

Alles Andere braucht höchstwahrscheinlich die Aufmerksamkeit eines Fachmanns.

Reparatur und Versicherung

Die gute Nachricht ist, dass wer gut versichert ist, für die Kosten der Schadenbeseitigung nicht selber aufkommen muss. Sofern nicht eigene Unachtsamkeit Schuld war, zahlt die Hausratversicherung im Falle von defekten Waschmaschinen und Schäden an der Einrichtung, die Haftpflichtversicherung falls nicht nur die eigene Wohnung beschädigt wurde und die Gebäudeversicherung übernimmt üblicherweise die Reparaturkosten an der Wohnung oder dem Haus.

Die Reparaturkosten sind also gedeckt und umfangen die unbedingt nötige Trocknung des Raumes um Schimmelbildung zu verhindern, die möglicherweise nötige Erneuerung des Fußbodens, falls Wasser unter dem Estrich und in die Dämmung eingedrungen ist, und Wandsanierung, inklusive Abschlagen von Putz und Fliesen, Trocknung, Rohrersatz falls nötig, und Neuaufbau. Das kann zu ziemlich umfangreichen Arbeiten führen. Der befragte Experte sollte es abschätzen können, was mindestens gemacht werden muss und wie viel es kostet.

Das Badezimmer wird man aber trotzdem nicht so schnell wieder in bestem Zustand sehen.


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