Darmflora und Übergewicht, was gibt es Neues auf dieser Front?

Heute stolperte ich über diesen Beitrag bezüglich eines Zusammenhanges zwischen Darmflora und Übergewicht.

Beim ersten flüchtigen Blick darauf, war ich erfreut, dass Wissenschaftler einmal nicht das gängige Vorurteil “wer dick ist, der futtert viel mehr als die Dünnen” bedienen, sondern eine andere Ursache näher beleuchten. Nämlich die Darmflora. Die Bakterien, die in unserem Darm wohnen, zerlegen die Nahrung, fressen auch einen Teil davon selbst, sie erzeugen Abfallstoffe einerseits, andererseits sind sie auch wichtig für die Gesundheit, dass wir sie in Joghurts verpacken und teuer verkaufen. (Herbert, trink das!) In diesem Falle schaut die Wissenschaft skeptisch auf die Bakterien. Sie könnten auch Schuld an der Fettleber sein und am Übergewicht und da man nicht so recht weiß, warum manche Übergewichtige eine Fettleber haben und andere keine, gibt es eine große Untersuchung der Darmflora bei Übergewichtigen Menschen. Die wird nicht irgendwer durchführen, sondern Prof. Stephan C. Bischoff von der Universität Hohenheim, seines Zeichens auch Präsident des DGEM (Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin), die praktisch davon lebt, dass wir dauernd falsch essen und darüber belehrt werden müssen.

In dem Artikel klingt auch an, dass man noch nicht klar durchblickt, welche Veränderungen in der Darmflora stattfinden, wenn man durch Operationen die Verdauungsorgane verändert (Schlauchmagen, Magen-Darm Bypass).  Da musste schon etwas schlucken. Man operiert die verzweifelten Menschen ja nicht erst seit gestern. Hätte man sich da nicht schon längst darum kümmern sollen, was nach der Operation mit ihrer Darmflora passiert?

Am Ende des Beitrags wird erwähnt, dass die Untersuchungen von Herrn Prof. Bischoff und seinem Team vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (mit?)finanziert werden. Ich tippe mal darauf, dass auch die Pharmaindustrie nich unglücklich darüber sein wird,  wenn nach dieser Studie der Ruf nach Bakterienkillern (die bösen natürlich nur) in Pillenform laut wird, oder man Bakterien in Kapseln braucht (jede Menge von den guten), um die richtige Sorte im Darm zu haben.

Und wenn alles fertig ist, werden die Wissenschaftler des DGEM damit auf Vortragstour gehen, wodurch wir sicher alle erfahren, ob und wie gut die Adipositaschirurgie unserer Darmflora tut.

Wer fertiges Material zur Wirkung von Darmbakterein bezüglich der Resorption von Nährstoffen  lesen möchte, hier gibt es eine Studie aus dem Jahr 1971.

Auch die Wirkung von Bakterien und Fettleibigkeit bei Mäusen ist schon zur Genüge untersucht worden (ich hoffe, dass das Team von Herrn Bischoff daher darauf verzichten kann, diese Tiere in seinem Labor zu quälen) und wie man in diesem Artilel aus dem Jahr 2010 lesen kann, sprach bereits damals ein Fettleibigkeitsorscher namens Randy Seeley,von der University von Cincinnati, Bedenken aus, dass mit Antibiotika (Bakterienkillern) als Abnehmmitteln rasches Geld gemacht werden könnte.

Bei den Mäusen konzentiert sich das Förderprogramm für “gute Bakterien” auf das langkettige Kohlenhyrdat Inulin wie es in Knoblauch und Topinabur (jerulsaem artichokes) vorkommt. Klingt mehr nach dem Ruf nach einem leckeren Rezept wie dieses hier als nach Pillen.

Mal sehen, was die Forschungen der Universität Hohenheim zutage fördern.


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