Genusswandern (und die Waage darf nicht mit)

Ich muss gestehen, ich war ein Bergmuffel. Wandern gehörte nicht zu meinen bevorzugten Bewegungsarten. Dabei ist Vorarlberg ja ein Paradies für Wanderfreunde, wir haben sehr schöne Berge, Routen von unterschiedlichen Schwierigkeiten, Seilbahnen mit wundervoller Gondel-Aussicht, Stauseen,Bergseen, Berghütten, Almen (mit und ohne Kühe) usw…

Meine ganz persönliche Abneigung gegen das Wandern hat eine Geschichte. Was mir die Freude (die ich als Kind in den Bergen hatte) vergällte, war vor allem meine Allergie gegen verschiedene Pollenarten, die in der Pubertät begann. Wenn man ständig mit rot laufender Nase und tränenden Augen Luft bekommen muss, weil es steil bergauf geht, ist das weniger lustig.  Als ich zunehmend dicker wurde, wurde auch das Wandern zunehmend mühsamer. Geschwollene Unterarme und Knöchel inklusive. Dazu bin ich eigentlich ein Sonnenmeider (helle Haut, ein Fall von Melanom in der nächsten Verwandtschaft) und auf den Bergen ist der Schatten oberhalb der Baumgrenze rar.  Sonnenschirm geht nicht, da ich beide Hände frei haben muss (wenn es dann über Wurzeln und Steine abwärts geht) und Hüte der passenden Größe wehte es immer davon und außerdem, passt höchstens ein Tirolerhut in eine Almhütte, aber kein Sonnestrandmodell, oder?  Des weiteren entwickelte ich eine Art Höhenagst, nicht dass ich nicht über eine Brücken gehen und über das Geländer schauen könnte, ich entwickelte ein Unbehagen vor steil abwärts Strecken, wo ich kein Geländer zum Festhalten hatte.

Soweit so ärgerlich. Ich mag es absolut nicht, wenn ich durch äußere Umstände daran gehindert werde, etwas zu tun, das ich vielleicht doch irgendwann tun möchte.

Also habe ich versucht, die Hindernisse zu verkleinern, um freier entscheiden zu können, ob ich jetzt den Berg hoch will oder nicht.

  • Durch das mehr an Bewegung, durch das Fitnesscenter, Wii Fit und anderem hat sich das Problem mit den geschwollenen Armen verbessert.
  • Dadurch, dass ich jetzt viel mehr Wasser trinke als früher, vertrage ich auch die Hitze inzwischen deutlich besser (das habe ich die letzten Tage bemerkt, als die Schwüle wie eine Bleidecke auf allem zu liegen schien).
  • Seit einer Weile bin ich beim HNO Arzt wegen meiner Allergie in Behandlung, um mich Desensibilisieren zu lassen und dank des Nasensprays (der meine Schleimhaut nicht ausgetrocknet hat), bekomme ich auch in der Pollenzeit wieder ausreichend Luft.
  • Wanderstöcke und neue Wanderschuhe (inzwischen eingelaufen) vermitteln mir mehr Sicherheit beim Abwärtslaufen, zudem suche ich die Strecken kritischer aus.
  • Mehr Schattenwanderungen sind ein Mittel gegen das Sonnenproblem, dazu kommt ein breitkrempiger Hut mit Gummiband fürs Kinn, damit er nicht wegfliegt, und der Gelassenheit, dass es mir egal ist, was andere denken, wenn ich damit auf der Alm herumlaufe.

Fazit: ich bin immer noch kein Müller, dem das Wandern eine Lust ist. Aber wenn ich möchte, dann kann ich meinen Rucksack packen und los geht es.

Eine Wanderung, die mir große Lust machen würde, ist diese hier. (Lassen Sie sich nicht vom Titel abschrecken). So eine Genusswanderung müssten sie im Ländle auch mal anbieten.

Haben Sie schon einmal so eine Genusswanderung gemacht?


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