…eine kleine Leseprobe. Der Anfang vom 2. Kapitel…
Kapitel 2
Verschollen auf hoher See
Im Mondlicht, das immer wieder durch Wolken verschwand, legte still und heimlich das riesige Traumschiff in Hamburg ab auf eine Reise nach Amerika. Monika und Edgars gingen früh schlafen, um am ersten Morgen auf See ausgiebig das Frühstück zu genießen.
Der Kapitän sprach zu allen Passagieren per Lautsprecher, dass das Schiff auf Kurs Grönland ist und auf der Fahrt nach New York mehrere Attraktionen zu bieten hat. Feuershows und Slapstick Comedy in den Sälen, Entertainment am Pool und eine umfassende Führung nach der Ankunft der eisigen Insel Grönland mit all ihrer Schönheit.
Endlich eine Auszeit für unsere Anführer vom Team 8. Edgars hoffte, dass er nicht seekrank wird, ein bisschen mulmig war ihm schon zumute bei dem Gedanken, bald mitten auf dem Atlantik zu sein ohne Land in Sicht.
Beide freuten sich auf das erste Abendessen und waren gespannt, ob man ihnen nette Leute an den Tisch gesetzt hatte. In den Gängen zwischen den Kabinen lief klassische Musik. Die Unterbringung selbst schien richtig gemütlich mit zwei Klappstühlen auf dem Sonnendeck. Eine Flasche Champagner stand auf dem runden Tisch bereit, verziert mit einer Rose. So lässt es sich aushalten. Edgars küsste sein Mädchen und zündete sich anschließend eine Zigarette auf dem Balkon an. Das Wellenrauschen wurde zeitweise unterbrochen vom Tröten des Schiffs bei Verlassen des Hafens. Hamburgs Lichter verschwanden langsam vom Horizont. Die offene See wartete.
Monika Engler machte sich in der Zwischenzeit ein bisschen vertraut mit den Angeboten auf dem Kreuzer. Schmuck- und Klamottenläden sowie Zeitschriften und Tabak lagen nur eine Ecke weiter. Man fühlte sich wie in einer kleinen Stadt, in der man alles bekommt.
Um punkt 17 Uhr kam die Durchsage, dass aufgedeckt sei für das Willkommensdinner im Saal des Decks. Vier Gänge und ein Meet and Greet mit einigen prominenten Entertainern standen auf dem Programm. Edgars und Moni waren ja ursprünglich Urlauber mit einfachen Mitteln und Camping, umso spannender gestaltete sich schon der Beginn dieser Kreuzfahrt.
Am Abendtisch saß ein junges Ehepaar mit einem entzückenden kleinen Buben, etwa 7 Jahre alt. Sie kamen schnell mit den Team 8 Vertretern ersten Ranges ins Gespräch. Die Frau interessierte sich für Poesie. Moni hatte gleich eingangs erwähnt, dass ihr lieber Edgars jetzt wieder viel mehr Zeit hat, Gedichte in sein Reimbuch zu schreiben. So eine kleine Freundschaft während des Urlaubs tut auch mal ganz gut.
Die KF Alexandra steuerte geradewegs in den Ozean, wobei ein Gast mit Unruhezuständen zu den Bordsanitätern gebracht wurde. Eine Frau namens Claudia Lemaitre aus Frankreich war außer sich, da sie ihren Mann seit mehreren Stunden nicht gesehen hatte. Bei diesem Kerl handelte es sich um niemand Geringeren als dem Bürgermeister von Nizza, seines Zeichens ein kleiner Rebell gegen den konservativen Präsidenten.
