Manchmal reichen mir nur Bilder. Die Bilder von Hoka Hey! waren direkt überzeugend und ich musste gar nicht wissen, worum es geht. Mindestens optisch ist der Comic ein Leckerbissen, was interessiert mich da die Story? Ist das eine fahrlässige Einstellung?
Dieser Comic wurde mir vom Splitter Verlag als Rezensionsmuster zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Die Bewertung des Comics findet aber in üblicher Vincisblog Qualität statt.
Der Plot
Die Geschichte von Hoka Hey! spielt nach der Kolonisierung von Amerika. Die Ureinwohner sind in Reservate verdrängt, Vorurteile und Rassismus sind an der Tagesordnung. George – der noch nicht mal einen Namen seines Volkes hat – ist gewissermaßen Diener/Sklave von Reverend Francis Clemente.
(c) Splitter Verlag (c) Splitter VerlagGeorge hat die Bibel studiert und somit die englische Sprache gelernt. Er möchte Arzt werden, was den Reverend belustigt. Ein indianischer Arzt? Da wird doch niemand freiwillig hingehen. Die Szenerie wird getrübt als eine berittene Gruppe aufkreuzt. Sie suchen Gavin Atkins.
Die drei Reiter sind No Moon, Little Knife und der Ire Sully. Da sie den jungen George nicht töten wollen, aber auch nicht zurücklassen können, nehmen sie ihn mit. George erfährt mehr über seine Herkunft und Little Knife möchte seine persönliche Rache ausleben.
Mein Comic Senf
Wie zu erwarten war, war ich direkt von der Optik des Comics angetan. Es sieht klasse aus und man hat beinahe den Staub der Prärie auf der Zunge. Das ist ein mittendrin Gefühl, das direkt überzeugen kann. Dabei spielt es keine Rolle, ob man Gespräche, oder Actionreiche Szenen geboten bekommt.
Die Geschichte mag vielleicht schnell erzählt sein und nicht wirklich neu sein, aber die kleinen Details überzeugen ebenfalls. Alle beklagen sich über mangelnde Anerkennung, aber auf der anderen Seite erkennen sie selbst die andere Seite nicht an. Es ist das typische Spiel von Rassismus und Vorurteilen was es noch heute gibt.
(c) Splitter Verlag (c) Splitter VerlagDie Zeit des wilden Westens ist am Abklingen, einige bleiben auf dem alten Pfad und genau das macht diese Zeit so spannend. In den Städten wird es zivilisierter oder zumindest verkleidet man sich, um zivilisierter zu wirken. Gutes Beispiel bietet der Reverend zu Beginn. Es ist verachtend wie er mit Menschen umgeht, und dennoch sieht er sich als besser gestellt.
Wer Western liebt, braucht diese Zeilen sicher nicht lesen, den dann seit ihr schon längst im Comic versunken. Für alle anderen – nicht Western-Fans – lohnt sich der Blick in diesen Comic dennoch. Es ist gesellschaftskritischer Comic, der nicht nur der damaligen Zeit den Spiegel vorhält.
Meine letzten Worte:
Vorwärts!