Na, bitte, es geht ja! Soll noch einer sagen, dass die Macher von Clone Wars es verlernt hätten gute Geschichten zu schreiben!
„Nightsisters“ ist nicht nur die mit Abstand beste Folge der dritten Staffel (was keine Kunst ist), sondern auch eine der besten Episoden der gesamten Serie. All die Langeweile, die man uns in den bisherigen Geschichten zugemutet hat, sind hiermit vom Tisch gefegt.
Die Folge beginnt mit einer Raumschlacht, die in vieler Hinsicht an jene am Beginn von ROTS erinnert: Riesige Sternenkreuzer, die aus kurzer Entfernung aufeinander feuern, dazwischen zwei von einer ganzen Horde Droidenjäger verfolgte Jedi in ihren Starfightern. Einer von ihnen angeschossenund muss im Hangar eines feindlichen Kreuzers notlanden.
Kommt das jemandem bekannt vor?
Selbst die „Kamerafahrt“ während dieser Anfangssequenz ist ähnlich wie in Episode III und ich bin mir einigermaßen sicher dass, wenn man einzelne Szenen aus der Schlacht von Coruscant mit jenen aus der Schlacht von Sullust zusammenschneiden würde, es wäre wohl nicht ganz einfach zu sagen, was stammt aus dem Realfilm und was wurde aus der Animationsserie verwendet. Aber die optische Umsetzung war ja noch nie die Schwäche der Serie.
„Nightsisters“ ist der erste Teil der „Savage Opress Trilogie“, in der es im Prinzip darum geht, dass Dooku gezwungen wird sich von Asajj Ventress „zu trennen“ und die darauf nicht sehr gut reagiert. Das zeigt auch einmal mehr das große Dilemma in denen die Sith seit der Entwicklung die „Regel der Zwei“ vor rund 1000 Jahren stecken: Jeder Sith Meister muss ständig damit rechnen, dass sein Schüler versucht ihn zu töten. Während er dies einerseits natürlich zu verhindern sucht, ist es andererseits quasi der Lauf der Dinge, dass der Schüler irgendwann seinen Meister übertrumpfen muss, um den Sith Orden noch stärker zu machen. Doch während Darth Bane wohl eher davon ausgegangen ist, dass der Schüler sich erst seines Meisters entledigt und sich dann auf die Suche nach einem eigenen Azubi macht (was dann für eine gewisse Zeit eine „Regel des Einen“ bedeutet hätte), haben jedoch im Laufe der Zeit viele angehende Sith Lords den Spieß umgedreht, sich zuerst einen eigenen Schüler gesucht und diesen dann dazu verwendet, sich gegen den Meister zu wenden (eine temporäre „Regel der Drei“ also)!
Und dann muss der Sith Meister seinen Schüler eben dazu auffordern, sich seines eigenen Schülers zu erledigen. So geschehen mit Sidious/Vader/Starkiller in „The Forece Unleashed“ und so geschehen mit Sidious/Dooku/Ventress auch in dieser Folge.
Dooku dissed Ventress
Interessant finde ich in diesem Zusammenhang, dass weder Dooku noch Sidious in der Macht spüren, dass Ventress nicht tot ist. Gut, das könnte man wohl damit erklären, dass Ventress inzwischen so stark in der dunklen Seite ist, dass sie ihre Existenz verbergen kann, aber so richtig zufrieden bin ich mit dieser Erklärung nicht…
Das ist im Prinzip aber auch schon die einzige „Schwäche“, die man dieser Folge vorwerfen kann.
Neben der oben schon erwähnten Weltraumschlacht sind auch die Lichtschwertkämpfe beindruckend umgesetzt und zeigen ein größeres Spektrum an eingesetzten Machtkräften als jene in den Filmen.
Zwei gegen eine
Poisitv finde ich auch, dass Katie Lucas die in den Comics etablierte Kindheit und Jungend von Assajj Ventress’ nicht ignoriert, sondern ihr weitgehend folgt. Wenn man hier an die Mando Folgen denkt, ein durchaus lobenswerter Zug!
Selbst Sith Hexen sind als Babies süß!
Der Wechsel auf die dunkle Seite...
Appopos Ventress: nach dem neuen Look von Anakin und Ahsoka, erleben wir hier auch den „neuen“ Obi-Wan und die neue Vetress in einem kaum hinternbedeckenden Kleid und dafür in Stiefeln, die fast bis zum Schritt reichen. Ist vielleicht nicht alltagstauglich, aber zu ihr passt es.
Schließlich bedeutet diese Folge auch den ersten Auftritt der titelgebenden Nightsisters in der Serie. Jenes Clans, die es schon seit 1994 gibt (rechnet man die „geretconte“ Charal dazu, dann bereits seit 1985) und die beweisen, dass es neben der dunklen und der hellen Seite der Macht mindestens noch eine weitere Möglichkeit gibt, „übernatürliche“ Dinge zu bewirken. Und das tun sie auf durchaus beeindruckende Weise.
Die verlorene Schwester
Alles in Allem kehrt Clone Wars mit dieser Folge mit einem „Bang“ zurück: eine tolle Raumschlacht, beeindruckende Lichtschwerkämpfe, nach den Kopfgeldjägern aus der vorigen Staffel betritt mit den Nightsisters eine weitere Macht die Arena, von der man noch nicht genau weis, auf welcher Seite sie steht (wenn überhaupt auf einer) und das ganze verpackt in eine spannende Geschichte, die (soviel sei verraten) sich mit den beiden kommenden Folgen sogar noch steigert.
Was es sonst noch zu erwähnen gibt:
- R2-D2 hat in dieser Folge einen Feuerlöscher eingebaut. Langsam glaube ich, dass es eine Art running Gag wird, dem kleinen Droiden immer neue Gadgets mitzugeben.
- Die Nightsisters haben Pfeile und Bogen aus Laser – sieht sehr cool aus.
- Ventress Visionen werden in gleicher Weise optisch dargestellt, wie jene von Anakin in Episode III und jene von Ahsoka in „Assassin“ – nur in rot. Merke: Sith träumen in rot!
- Interessant wäre, woher die Schwestern die Jedi Lichtschwerter haben?
- Schließlich würde mich noch interessieren, warum Ventress’ Mutter ihre Tochter als Baby hergeben musste. Haben Hexen auch Geldsorgen, oder wollte sie Ventress gar vor ihrem eigenen Clan beschützen?
Die obigen Bilder und noch viele mehr, gibt es wie immer auf meiner Flickr Seite.