China: Aufschwung mit Chancen und Risiken

Einige Zeit lang sah es so aus, als ob China im Zuge der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise ebenfalls enorme Wachstumseinbußen hinnehmen müsste. Immerhin trägt sich das Reich der Mitte mit rund einem Fünftel der Weltbevölkerung (noch) nicht aus eigener Kraft, sondern hauptsächlich durch die Exportindustrie. Und diese litt eben besonders unter der Nachfrageschwäche in Europa und den USA.

Inzwischen steigt der Binnenkonsum wieder kräftig an, und die globale Nachfrage nach chinesischen Produkten scheint sich ebenfalls wieder zu bessern. Für die chinesische Staatsführung, die auf hohe Wachstumsraten zur Vermeidung größerer Proteste angewiesen ist, ist dies ein kleiner Hoffnungsschimmer.

Ziele werden voraussichtlich erreicht

Die für das Jahr 2013 angepeilten 7,5% Wirtschaftswachstum dürften nach dem Durchhänger in den letzten Monaten nun doch noch erreicht werden. So liegt der Einkaufsmanagerindex der HSBC nun schon den zweiten Monat in Folge über der 50%-Marke, ab der ein Wachstum signalisiert wird. Aus diesem Grund will die kommunistische Führung auch sparsam mit Konjunkturprogrammen umgehen. Ziel ist es hierbei, die hohe Investitionsquote zu senken, und mehr Augenmerk auf den Konsum zu lenken.

So weiß auch die chinesische Führung, dass hohe Investitionsquoten mit einem starken Schuldenwachstum zur Finanzierung derselben einhergehen, welche über kurz oder lang durch den Konsum bezahlt werden müssen. Immerhin hat die Kombination aus niedrigen Zinsen und leichtfertiger Kreditvergabe dafür gesorgt, dass das chinesische Finanzsystem auf wackligen Beinen steht. Externe Schocks wie z.B. eine Verschärfung der Finanzkrise in den USA könnten das fragile Kartenhaus des chinesischen Finanzsystems zum Einsturz bringen.

Äcker in der Ukraine

Zur Absicherung der Lebensmittelversorgung kauft China inzwischen auch landwirtschaftlich nutzbaren Boden im Ausland auf. Rund 2 Millionen Hektar sind es derzeit – etwa 3 Millionen Hektar sollen alleine in der Ukraine noch erworben werden. Denn China selbst besitzt für die etwa 20% der Weltbevölkerung gerade einmal circa 9% der weltweit landwirtschaftlich nutzbaren Fläche. Zu wenig um sich zumindest größtenteils selbst zu versorgen. Als Nahrungsmittel-Nettoimporteur ist das Land eben darauf angewiesen, und kann sich Dank der enormen Dollarbestände diesen Landkauf problemlos leisten.

Damit kann sich China zwar den Zugang zu dringend benötigten Lebensmitteln sichern, dennoch macht es sich dadurch von der politischen Situation in diesen Ländern abhängig. Allerdings bringt dieser Schritt auch große Chancen mit sich, zumal sich China damit zumindest ein wenig von den Preisen auf den Weltmärkten abkoppeln kann. Angesichts der in den nächsten Jahrzehnten zu erwartenden Preissteigerungen für Getreide in Folge des Weltbevölkerungswachstums, sorgt dies zumindest für eine partielle Entlastung auf der innerchinesischen Preisfront.


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