BURMA Es gibt kein Entkommen

BURMA Es gibt kein EntkommenDer Ramadan ist ein Monat der Spiritualität, Rückbesinnung und Dankbarkeit. Dabei gedenken wir vor allem derer, die in diesem Leben geprüft werden und tun unser Bestes ihre Lage zu verbessern. Und auch wenn uns nicht immer die Möglichkeit gegeben wird anderen ihr Leid zu nehmen, so können wir wenigstens bei Gott Besserung für sie erbitten. Dieser Ramadan wird von schrecklichen Nachrichten aus Burma überschattet. Wir als Jugendmagazin sehen es als Pflicht unsere Leser darüber zu informieren und dazu anzuhalten für die Betroffenen zu beten.

Seit Anfang Juni werden in Burma wieder verstärkt Rohingya (Angehörige einer religiösen und ethnischen Minderheit) kaltblütig ermordet. Beheimatet sind die Rohingya im Westen Burmas, an der Grenze zu Bangladesch. Sie werden als staatenlos behandelt und sind überwiegend muslimisch. Die Täter sind erschreckenderweise Gruppen bekennender Buddhisten.

Die seit Jahrzehnten andauernde Unterdrückung der Rohingya fand im Juni seinen Höhepunkt und schreitet seitdem auf brutalste Art und Weise voran. Die nach Angaben der Uno 180.000 Flüchtlinge genießen auch in den Nachbarländern keine Sicherheit. Sie sind, so heißt es weiterhin, das „am meisten verfolgte Volk der Welt“. Dass Bangladesch beschlossen hat, keine Flüchtlinge aufzunehmen, verschlimmert die Tragödie nur noch mehr. Leider schweigen bisher die Medien größtenteils. Hier nun die schockierenden Fakten, dessen Bewusstsein für uns alle ein Muss ist.

Mit dem Abzug der Engländer 1942 beginnen die schweren Übergriffe auf die Volksgruppe. Am 28. März 1942 wird Minbya angegriffen. Die  Bewohner werden mit Schwertern und Pfeilen abgeschlachtet, Frauen werden vergewaltigt und anschließend ebenfalls grausam ermordet. Alles an Gold und Silber wird beschlagnahmt, ihre Tiere, ihre Ernte und Sachgegenstände unter den Plünderern aufgeteilt. Was in Minbya anfängt und sich auf weitere Teile der Region ausweitet, setzt sich 40 Tage lang fort. Mindestens 150.000 Menschen verlieren ihr Leben.

Die Tragödie hört nach diesen 40 Tagen jedoch nicht auf. Noch Jahre lang dienen die Rohingya als Zielscheibe sozialer und bewaffneter Angriffe.

Mit der Machtübernahme des Militärs 1962 beginnt eine neue Phase der systematischen Marginalisierung der Rohingya. Sie werden massenweise entlassen (die an den Grenzgebieten arbeitenden Polizisten werden in abgelegenste Gebiete Burmas vertrieben) , gedemütigt (das Beten in der Gemeinschaft und das Schächten wird verboten), gefoltert und müssen ihr zu Hause verlassen und nach Bangladesch fliehen. In den nun verlassenen Gebieten werden im Rahmen des King Dragon Operation 1978 buddhistische Tempel und buddhistische Dörfer errichtet, ebenfalls mit dem Hab und Gut, was die Rohingya zurücklassen mussten.

Seitdem ist es ihnen nicht erlaubt, Moscheen zu errichten, zu verreisen, sogar das Heiraten wird ihnen massiv erschwert, so die IHH.  Das Flüchtlingsproblem der Rohingya ist, wie oben schon genannt, noch immer gravierend.

Die unmittelbare Vorgeschichte:

Am 3. Juni werden 10 Rohingya von Buddhisten ermordet. Hunderte von Muslimen treffen sich daraufhin in der Moschee in Maungdav, um gegen den Tod ihrer Glaubensgeschwister zu protestieren. Dies wiederum wird von einigen Buddhisten als eine Bedrohung für ihre Existenz empfunden. Sie greifen zusammen mit der Polizei die Masse an, es kommt zu Verletzungen und Tod vieler Menschen.

Als „Bestrafung“ der Muslime greift die Polizei in den folgen Tagen ihre Dörfer an. Nach der IHH werden über 300 muslimische Dörfer und Koranschulen abgebrannt. Seitdem wurden etwa 1000 Personen ermordet und Tausende vertrieben. Nach Angaben von Amnesty International und Human Rights Watch wurden Flüchtlinge auf dem Weg nach Bangladesch attackiert oder verhungern. Ebenfalls berichtet man von Hubschraubern, die Flüchtlingsboote beschossen. Zumal Bangladesch die Flüchtlinge nicht aufnimmt, sondern zurück nach Burma schickt.

Noch heute werden Rohingya in ihren Häusern bei lebendigem Leibe verbrannt! Besonders nachts sind diejenigen ohne Unterkunft von Gewaltakten gefährdet.  Moscheen, Gebetsräume, Häuser und ganze Dörfer werden verbrannt und zerstört. Es dürfen keine neuen Moscheen und Madrasas errichtet werden. Häuser dürfen nur aus Holz, nicht aber aus Beton errichtet werden. Diese werden als Staatseigentum angesehen, so dass die Einwohner für Schäden aufkommen müssen. Sie dürfen dort höchstens die Grundschule besuchen und werden nicht verbeamtet. Sie dürfen weder Haustelefon noch Handy besitzen. Ebenso dürfen sie keine Kraftfahrzeuge besitzen. Wenn ihnen eine Straftat zugeschrieben wird, dürfen sie sich nicht verteidigen, sie werden sofort ins Gefängnis gesteckt.

Die Gesellschaft für bedrohte Völker kritisiert die heutige Lage als „blanken Rassismus“. Doch es ist nicht nur das. Was in Burma seit einigen Wochen verstärkt passiert und eine Geschichte von 60 Jahren hat, verstößt gegen jede Art von Ethik und Moral. Der Hass der sonst als äußerst friedlich angesehenen Buddhisten ist unerklärlich. Wir als Muslime wissen, dass vereinzelte Bluttaten von Religionsangehörigen kein Maßstab dafür sind, wie die Lehre einer Religion tatsächlich ist. Doch wenn all das noch heute passieren kann, ohne dass großartig etwas dagegen unternommen wird, dann haben wir nichts aus Srebrenica gelernt.

Quellen:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/burma-gewalt-gegen-die-minderheit-der-rohingya-a-845017.html zuletzt abgerufen: 25.07.2012
http://aliran.com/9488.html zuletzt abgerufen: 25.07.2012
http://www.ihh.org.tr/uploads/2012/arakanraporu.pdf zuletzt abgerufen: 25.07.2012 http://www.spiegel.de/politik/ausland/burma-gewalt-gegen-die-minderheit-der-rohingya-a-845017.html zuletzt abgerufen: 25.07.2012
http://www.ihh.org.tr/uploads/2012/arakanraporu.pdf S.15 zuletzt abgerufen: 25.07.2012

http://www.gfbv.de/pressemit.php?id=3160

http://www.gfbv.de/pressemit.php?id=3164


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