Braucht mein Hund Kohlenhydrate im Hundefutter?

Neben Proteinen und Fetten zählen Kohlenhydrate zu den drei elementaren Bestandteilen der Ernährung. Das gilt zumindest für die menschliche Ernährung.

Bei unseren Hunden sieht die Sachlage ein wenig anders aus. Deshalb kommt es laufend zu Diskussionen und Irrtümern hinsichtlich der richtigen Ernährung.

Immer wieder leiden Hunde darunter, dass Menschen ihre Ernährungsgewohnheiten auf den Vierbeiner überträgt.

Doch wie sieht die Sache mit den Kohlenhydraten für Hunde jetzt wirklich aus?

Welche Kohlenhydrate sind gut für Hunde?

Kohlenhydrate sind eine hervorragende Energiequelle für Hunde. Obwohl sie als Nahrungsbestandteil nicht essentiell sind. Kohlenhydrate bestehen aus verschiedenen Arten von Zuckermolekülen.

Das Spektrum reicht von Einfachzuckern wie Glukose bis zu Mehrfachzuckern wie Stärke. Es sind also nicht alle Kohlenhydrate gleich geschaffen. Deshalb ist es wichtig zu wissen, welche Kohlenhydratquelle am besten für Ihren Hund ist.

Was sind Kohlenhydrate für Hunde?

Wie der Name vermuten lässt, bestehen Kohlenhydrate aus Kohlenstoff und Bestandteilen des Wassers. Sie werden in drei große Gruppen unterteilt, nach ihrem chemischen Aufbau:

  • Monosaccharide bestehen aus einem Zuckerbestandteil. Zu ihnen zählen Glukose, Fruktose und Galaktose.
  • Disaccharide bestehen aus zwei Zuckerbestandteilen. Dazu zählen Laktose, Saccharose und Maltose.
  • Polysaccharide bestehen aus vielen Zuckerbestandteilen. Glykogen, pflanzliche und tierische Stärken, Rohfaser und Ballaststoffe sind Polysaccharide.

Wie werden Kohlenhydrate vom Hund verdaut?

Beim Menschen beginnt die Verdauung von Kohlenhydraten mit dem Kauen und Einspeicheln.

Beim Hund sieht dies anders aus. Nimmt der Hund Kohlenhydrate zu sich, beginnt deren Verdauung erst im Dünndarm.

Mehrfachzucker, also Polysaccharide, werden im Dünndarm in Monosaccharide zerlegt, damit der Körper sie aufnehmen kann. Kohlenhydrathaltige Nahrungsmittel sollten daher vor der Fütterung aufbereitet oder zerkleinert werden. Damit werden die Nähr- und Wirkstoffe für das Tier verwertbar.

Selten kann es zu einer Vorvergärung der Kohlenhydrate im Magen vorkommen. Das betrifft jedoch höchstens kranke Hunde.

Werden mehr Kohlenhydrate verfüttert als verwertet werden können, lagert der Organismus diese in der Leber und den Muskeln ab. Bei Bedarf werden diese Stoffe freigegeben und rasch Energie freigesetzt.

Geeignete Kohlenhydratquellen für Hunde

  • Kartoffeln: Kartoffeln sollten Sie immer kochen und vorher alle grünen Stellen sowie Keime entfernen.
  • Süßkartoffeln: Süßkartoffeln müssen für Hunde ebenfalls geschält und gekocht werden.
  • Reis und Nudeln: Beide sollten gut gekocht sein, um Durchfall zu vermeiden.
  • Hirse, Tapioka, Haferflocken und Quinoa: Diese sind ebenfalls gute Optionen.

Sollten Sie Bedenken wegen Gluten haben, können Sie auf glutenfreie Optionen wie Reis, Hirse, Mais, Amaranth und Quinoa ausweichen. Beachten Sie jedoch, dass nur sehr wenige Hunde, wie der Irish Setter, tatsächlich eine Glutenunverträglichkeit haben.

Wie viele Kohlenhydrate sind gesund?

Die Vorfahren der Hunde, die Wölfe, fressen in der Natur ein ganzes Beutetier. Darin befinden sich stets Kohlenhydrate, vorwiegend im Mageninhalt.

Kohlenhydrate sind in Getreide enthalten, aber auch in vielen Obst und Gemüsesorten. Sie liefern etwa genauso viel Energie wie Eiweiß.

Kohlenhydrate Hund Liste:
je 100 Gramm Lebensmittel
  • Reis ca. 70 Gramm Kohlenhydrate
  • Quinoa ca. 62 Gramm Kohlenhydrate
  • Amaranth ca. 55 Gramm Kohlenhydrate
  • Süßkartoffeln ca. 26 Gramm Kohlenhydrate
  • Kartoffeln ca. 16 Gramm Kohlenhydrate
  • Erbsen ca. 11 Gramm Kohlenhydrate

Jedoch ist eine kohlenhydratreiche Ernährung beim Hund nicht nur überflüssig, sondern kann das Tier sogar krankmachen.

Zu viele Kohlenhydrate führen zu Übergewicht

Die Folge sind Krankheiten, die wir auch von uns Menschen kennen. Wenn ein Hund andauernd zu viele Kohlenhydrate frisst, wandelt der Körper diese Zuckerbestandteile in Fett um. Es entstehen Fettdepots. In der Folge kommt es zu Übergewicht.

Typisch für ein Zuviel an Kohlenhydraten sind Magen-Darm-Erkrankungen und Zahnprobleme.

Der Verdauungstrakt des Hunds ist nicht optimal auf die Verdauung dieser Stoffe ausgelegt. Dass Ihr Hund ein Problem mit der Verdauung von Kohlenhydraten hat, bemerken Sie rasch durch Verdauungsbeschwerden wie Durchfall.

Wieviel Kohlenhydrate braucht ein Hund?

Kohlenhydrate sollten täglich etwa 30 - 40 % der gesamten Nahrungsaufnahme Ihres Hunds ausmachen. Diese Angaben sind eine grobe Daumenregel. Wenn Sie selbst für Ihren Hund kochen, ist es wichtig, die Rationen richtig zu berechnen.

Passen Sie die genaue Menge an die individuellen Bedürfnisse Ihres Hunds an. Berücksichtigen Sie hierbei auch den Lebensstil und die Aktivität.

Im Gegensatz zu einem Überschuss hat ein Mangel an Kohlenhydraten kaum Auswirkungen auf den Hund. Der Hundeorganismus ist in der Lage, Energie aus Fetten und Eiweiß zu gewinnen. Bei Bedarf kann er selbst Proteine in Glukose umwandeln.

Bei diesem Stoffwechselprozess entstehen jedoch Schlackenstoffe, die der Hund wieder ausscheiden muss. Das belastet seine Gesundheit. Daraus ergibt sich, dass Kohlenhydrate zu einem gewissen Maß zwar notwendig sind. Ein Übermaß jedoch sehr schädlich sein kann.

Ein Überangebot an Kohlenhydraten wird zu Übergewicht führen. Deshalb ist eine ausgewogene Ernährung auf den individuellen Bedarf Ihres Hunds abgestimmt.

Am besten sprechen Sie eine Ernährungsumstellung mit Ihrer Tierärztin oder einer Ernährungsberaterin für Hunde ab. Denn zu viel des Guten kann schaden.

Welche Kohlenhydrate beim Barfen?

Beim Barfen Ihres Hundes ist die Wahl der richtigen Kohlenhydrate entscheidend. Auch hier gehören Kohlenhydrate zwar nicht zu den lebenswichtigen Nahrungsbestandteilen.

Dennoch sind sie eine ausgezeichnete Energiequelle. Das gilt besonders für sportlich aktive Hunde oder Hündinnen in der Trächtigkeits- und Säugephase. Außerdem können Kohlenhydrate bei bestimmten Krankheiten wie Nierenerkrankungen nützlich sein.

Fürs Barfen sind Getreide wie Hafer, Gerste und Dinkel gute Möglichkeiten. Die Körner müssen Sie allerdings kochen, um die Stärke für den Hund besser verdaulich zu machen.

Haferflocken können sogar roh verfüttert werden und sind eine gute Ballaststoffquelle. Wenn Sie Getreideflocken verwenden, verbessert das Einweichen in warmem Wasser die Verdaulichkeit.

Darüber hinaus ist Reis eine gute Wahl als Kohlenhydrat-Quelle. Das gilt besonders bei Magen-Darm-Problemen. Wobei Sie gerade bei Schonkost darauf achten müssen, den Reis lange zu kochen.

Denken Sie daran, neue Kohlenhydratquellen in kleinen Mengen einzuführen. Testen Sie zunächst die Verträglichkeit bei Ihrem Vierbeiner.

Falls Sie sämtliches Futter selbst zubereiten, sollten Sie den Ernährungsplan mit einer Ernährungsberaterin besprechen. Bestimmt kann Ihre Tierärztin wertvolle Tipps geben. Somit stellen Sie sicher, dass Ihr Hund alle notwendigen Nährstoffe erhält.

Was ist besser für den Hund Reis oder Kartoffel?

Wenn es um die Wahl zwischen Reis und Kartoffeln geht, gibt es einige wichtige Unterschiede zu beachten.

Reis ist leicht verdaulich und wird oft bei Magen-Darm-Problemen empfohlen. Er sollte jedoch gut gekocht sein, um Durchfall zu vermeiden.

Kartoffeln enthalten Solanin, das für Hunde giftig ist. Deshalb sollten sie immer gut gekocht sein. Schütten Sie das Kochwasser unbedingt weg. Grüne Stellen und Keime müssen Sie unbedingt entfernen, weil der Solaningehalt dort am höchsten ist.

Beide Kohlenhydratquellen haben ihre Vorzüge, müssen aber richtig zubereitet werden.

Reis liefert schneller Energie und ist leichter verdaulich. Kartoffeln sind eine gute Alternative, solange sie richtig gekocht werden.

Weiterhin müssen Sie die Menge an Kohlenhydraten mit anderen Nährstoffen wie Protein und Fett auszubalancieren. Damit stellen Sie sicher, dass Ihr Hund alle notwenigen Nährstoffe bekommt, die er braucht.

Warum keine Kohlenhydrate für Hunde?

Kohlenhydrate in der Hundeernährung sind ein kontroverses Thema. Das haben Sie bestimmt schon gelesen. Auf der einen Seite bilden Kohlenhydrate den Grundstein der menschlichen Ernährung. Für Hunde sind Kohlenhydrate als Energielieferant dennoch nicht essentiell.

Hunde können Stärke, die in Getreide enthalten ist, nicht direkt verwerten. Daher müssen kohlenhydrathaltige Lebensmittel wie Reis und Nudeln vor der Fütterung gekocht werden. Achten Sie darauf, die Lebensmittel sehr weich zu kochen. Nudeln al dente sind für Hunde nicht geeignet. So vermeiden Sie Durchfall.

Außerdem gibt es spezielle Getreideflocken. Diese werden durch Wärme und Druck aufgeschlossen, um die Verdaulichkeit der Stärke zu verbessern.

Trotz des schlechten Rufs der Kohlenhydrate, ist Getreide für Hunde durchaus verwertbar.

Unsere Haushunde haben sich im Laufe der Zeit an die kohlenhydratreiche Kost angepasst. Dennoch sollten Sie individuelle Bedürfnisse und gesundheitliche Zustände berücksichtigen. Einige Hunde reagieren mit Unverträglichkeiten oder Allergien auf bestimmte Getreidesorten. In solchen Fällen sind getreidefreie Futtersorten eine Alternative.

Die meisten Aussagen beziehen sich auf gesunde Vierbeiner. Sollte Ihr Hund unter bestimmten Krankheiten leiden, kann eine ganz andere Nährstoffbalance notwendig sein. Ihre Tierärztin wird Sie in solchen Fällen individuell beraten.

Für Hunde, die viel Energie benötigen, können Kohlenhydrate sinnvoll sein. Insbesondere sportlich aktive Hunde oder trächtige Hündinnen profitieren von den Energielieferanten. Sie liefern schnell verfügbare Energie und unterstützen die Darmflora.

Hundefutter ohne Kohlenhydrate

Wenn Sie Ihren Hund mit Fertigfutter versorgen, sollten Sie in jedem Fall den Anteil an Kohlenhydraten überprüfen.

Leider ist in vielen Fertigfuttermitteln ein hoher Kohlenhydratanteil, der häufig aus Getreide besteht. Dies ist vor allem bei vielen Trockenfuttersorten der Fall. Dabei ist es völlig unabhängig, ob es sich um günstige oder teure Anbieter handelt.

Achten Sie daher genau auf die Deklaration und die Reihenfolge der Inhaltsstoffe. Je weiter vorne das Getreide gelistet ist, desto mehr davon ist im Fertigfuttermittel enthalten.

Fazit zu Kohlenhydraten im Hundefutter

Kohlenhydrate können eine sinnvolle Ergänzung zur Ernährung Ihres Hundes sein. Am besten wählen Sie hochwertige Quellen wie gekochte Kartoffeln, Reis oder spezielle Getreideflocken.

Getreide ist nicht grundsätzlich schädlich für Ihren Hund. Allerdings können Weizen, Mais und Co. leicht Allergien auslösen, die sich in Verdauungsproblemen, Hautauffälligkeiten oder gar Verhaltensstörungen zeigen können.

Greifen Sie also lieber zu hochwertigen Futtersorten, die ohne diese Getreidesorten auskommen.

Gute Alternativen sind Reis, Kartoffeln, Erbsen, Süßkartoffeln oder die alten Pseudogetreidesorten wie Quinoa oder Amaranth.

Wobei diese Lebensmittel natürlich unterschiedliche Mengen an Kohlenhydraten enthalten. Aber wir wollen unsere Hunde ja auch nicht mit einer Low Carb Diät quälen.

Beobachten Sie anfangs, wie die Verdauung Ihres Hunds auf die Fütterung von Kohlenhydraten reagiert. Dann können Kohlenhydrate Ihrem Hund Energie liefern und die Darmgesundheit fördern. Das kann in bestimmten Lebensphasen oder bei einigen Krankheiten besonders wichtig sein.

Denken Sie stets daran, dass kleine Leckereien und vor allem Hundekekse meist viele Kohlenhydrate aus Getreide beinhalten.

Greifen Sie lieber zu selbst gebackenen Keksen, Käsestücken oder andere Leckereien, die ohne Kohlenhydrate auskommen. Das ist für Ihren Hund gesünder und kommt bei ihm sicher genauso gut an. Wie bei jeder Ernährungsumstellung ist es jedoch ratsam, vorher Ihre Tierärztin zu fragen.

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