Boykottaufruf gegen linksgrüne Hysterie-Berichterstattung

Von der FDP ist derzeit nicht viel zu hören, und wenn dann nichts Gutes. Das ist auch kein Wunder, denn abgesehen davon, dass die Fast-Drei-Prozent-Partei ihre verbliebenen Kapazitäten hauptsächlich dazu nutzt, das Gesundheitssystem zu zerbomben, wie sie es schon mit dem Rest der teuren und überflüssigen Sozialsysteme geschafft hat, sorgt sie sich sonst nur darum, ihre verbliebenen Mitglieder auf irgendwelche Pöstchen zu hieven: Jetzt, wo es mit den Abgeordnetensitzen mangels Wählerstimmen absehbar nicht mehr so klappt, lieber schnell noch ein bisschen Entwicklungshilfe für die Parteifreunde leisten.

Erst recht, wenn der undankbare Wähler es nicht so mit dem Leistungsgedanken hat. Es geht nämlich nicht darum, was sich das gemeine Volk leisten kann, sondern, darum, was es gefälligst zu leisten hat. Damit sich die Leistungsträger dann was leisten können. Es wird nur immer alles falsch dargestellt. Denn wie der sächsische FDP-Bundestags-Abgeordnete Joachim Günther heraus gefunden hat, macht die FDP eigentlich alles richtig. Aber die bösen Medien hetzen mit ihrer „linksgrünen Hysterie-Berichterstattung“ die Leute auf. Deshalb hat er einen Aufruf zum Medien-Boykott auf seiner Webseite veröffentlicht.

Unmoralische und unfähige Journalisten, die leider nicht zum Rücktritt gezwungen könnten, würden sowohl wichtige Bahnhofsneubauten als auch günstigen Atomstrom verhindern. Sie machten aus dem Dichter- und Denkerland, dem Land des Fortschritts und der Entwicklung ein Land des Stillstands, des Pessimismus und der Panikmache. Stimmt, es ist schon ziemlich gemein, die ganzen Dichter und Denker in den Reihen der FDP zu übersehen! Silvana Koch-Mehrin beispielsweise, von der Journalisten in Sachen Unfähigkeit und Unmoral noch ganz schön viel lernen können. Oder meinen Lieblings-FDP-Denker Christian Linder, der schon mal zurück tritt, ob es der Partei dient oder nicht. Oder Philipp Rösler, der gern noch wachsen würde.

Aber immerhin bei einer Sache ist die FPD aufgewacht: Sie findet es auch nicht gut, dass der Verfassungsschutz reihenweise Abgeordnete der Linken überwacht. Dirk Niebel (FDP) äußerte Unverständnis über das Vorgehen des Verfassungsschutzes gegen die Partei: „Es kann nicht sein, dass Abgeordnete flächendeckend überwacht werden“, sagte Niebel am Rande einer Gremiensitzung der FDP-Spitze. In einer Demokratie sei dies nicht in Ordnung. Aber vielleicht hat er nur Schiss, dass irgendwer raus kriegt, was er in seinem Ministerium eigentlich treibt.



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