Body & Soul I

Der folgende Post ist ein Abschluss eines mühseligen Kapitels. Ein letztes Mal noch werde ich die letzten vier Jahre in Worten verewigen und Ausschnitte aus meinem geschlossenen Blog ,,Gedankenströmung mit einfließen lassen...wer mag, bitte sehr!

Ich hasse mittlerweile jegliches Gerede über Sport und Ernährung. Ich kann es einfach nicht mehr hören. Liegt nicht daran, dass ich damit nichts anfangen kann, im Gegenteil - hier tippt Level ,Expert'. Wenn mich jemand fragt:,,Was bedeutet Ernährung für dich?" Antworte ich ganz DSDS-Like: ,,Ernährung ist mein Leben! Schon mit vier begann ich Süßigkeiten in mein Bett zu schmuggeln." Das Thema Essen zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben. Von klein auf war mir bewusst, nicht konform zu sein. Ich war quadratisch, praktisch, breit. Das gemütliche Pummelchen von nebenan. Mit 7 kniff mir meine Tante in den Bauch um nach Cellulite zu suchen, mein Stiefvater warf empört das Besteck nieder, als ich an die Nutella ging, in der dritten Klasse gingen dann die Beleidigungen in der Schule los und die Nachbarskinder hatten auch keine Lust mit der burschikosen Speckelfe zu spielen. Leider war ich zu empfindsam und zu schüchtern um mich zu wehren. Das traurige daran ist, dass ich zwar Babyspeck hatte, aber niemals in meinem Leben gefährlich dick war. Ich war immer größer als die anderen und wirkte allein schon daher deutlich robuster neben den zarten Spießerkindern.

Body & Soul I
Ich hatte mein Leben lang zu viel. Leider war ich schon so geprägt, dass ab meinem elften Lebensjahr, in jedem meiner Tagebucheinträge der Wunsch zum Ausdruck kam, dünn zu sein.  Ich dachte, erst dann in Ordnung zu sein. Die Tatsache, dass ich viel allein war und diese Zeit nur allzu viel Platz ließ um mit Essen gefüllt zu werden, war nicht zwingend hilfreich bei meinem Wunsch. Aber Essen war nun mal mein bester und zugleich verhasster Freund. Ich lernte meine Einsamkeit und Langeweile mit essen zu kompensieren. Als ich dann mit meinem Exfreund zusammen kam, ging ich auf wie ein Hefekuchen. Wir lebten und schwebten aus einem Kokon gefüllt mit Milchschnitten und Burgern. Hach, welch schöne Zeit! Zu dieser Zeit hörten die Mobbereien allmählich auf. Klar musst ich mir hin und wieder Sprüche drücken lassen, aber ich hab es dann geschafft zu Hause zu weinen und nicht vor den anderen, mit denen ich mich selbst aufs Korn genommen hab. Später dann begann ich abzunehmen. Und ich frage mich heute ehrlich, ob ich damals auch so oft traurig war, wie ich es jetzt bin. Ich bilde mir manchmal ein, ich sei dick zufriedener gewesen. Nicht glücklich und es gab zahlreiche Schammomente und tausende Tränen in den Umkleidekabinen, aber...aber naja vom Gesamtzustand irgendwie leichter. Als ich begann abzunehmen, lief das ganze noch recht gesund ab, glaube ich. Ganz klassisch FdH und bisschen Sport. Auf meinem Abiball trug ich ein Kleid in dem ich mich sowas wie schön fühlte, aber merkte das ich noch locker 10 Kilo zu viel hab, die dringend weg müssen. Ich flog in den Urlaub, genoß noch sehr verunsichert meine neue Figur und begann sauer auf mich zu sein, wenn ich beim Buffet zulangte. Viele Hürden und ein Jahr später, lief ich mir die nächsten 10 Kilo runter. Und hier begann der der nächste Akt in meinem persönlichen Drama. Friss die Hälfte ging mir zu langsam und die Erfolge blieben aus. Ich aß also weniger. Aus einer Schnitte Brot mit Honig am Morgen, wurden 2 Knäcke, dann ließ ich die Magarine weg und am Ende aß ich ein Käcke mit 'nem Klecks Honig. Ich schoß Bodypics von mir, verglich mich und verurteilte mich. Ich fühlte mich erst gut, wenn ich Hunger verspürte. Dieser knurrende Magen, den ich so eiser und stark ignorierte machte mich stolz. Insgesamt speckte ich run 23 Kilo ab.Die Trennung von meinem Freund rettete mich vermutlich vor dem Rutsch in die Magersucht. Denn wenn ich leide und traurig bin, esse ich. Ein Anflug von scheiß egal und dem tröstendem Geschmack von Schokolade schenkten mir die notwendige Beruhigung und Belohnung, die ich in diesem Moment so bitter nötig hatte.Es folgten ein schmerzlicher Abschied von einem kleinen Wesen auf das ich wenige Wochen acht gegeben hatte, die anhaltende Trennungsgrübelei, ein harter Abschied und ein neuer Lebensabschnitt, in einer neuen Stadt - ganz alleine. Der zweite Akt nahm allmählich Fahrt auf...

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