Titel: Blind Walk
Autor: Patricia Schröder
Format: Hardcover
Preis: 17,95 €
Seitenzahl: 448 Seiten
Verlag: Coppenrath
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Gemeinsam mit ihrem Freund Jesper nimmt Lida an einem sogenannten „Blind Walk“ teil. Sie lässt sich mit anderen Jugendlichen in einem Wald aussetzen, sie haben nur einen Kompass und einige wenige andere Gegenstände, die ihnen vielleicht nützlich sein könnten, um wieder in die Zivilisation zu finden. Eigentlich hat Lida mit ein wenig Nervenkitzel gerechnet, mehr jedoch nicht erwartet. Als sie allerdings einen der Männer, welche sie im Wald ausgesetzt haben, tot auffinden ändert sich alles. Die Jugendlichen scheinen in großer Gefahr zu sein.
Der Klappentext hat mich super angesprochen. Ich habe gedacht, das Buch wäre ein spannender Thriller, der mir eine Gänsehaut bereiten wird. Doch kaum habe ich angefangen zu lesen, habe ich gemerkt, dass ich mich eindeutig habe täuschen lassen, denn der Klappentext hat eigentlich überhaupt nichts damit zu tun, was in diesem Buch eigentlich wirklich passiert.
Lida ist mir von Anfang an auf die Nerven gegangen. Sie ist 17 hat eine Beziehung mit dem 20jährigen Jesper, erzählt ihrer Mutter aber nichts von ihm. Schon diese Tatsache konnte ich nicht nachvollziehen. Es ist doch keine Schande, wenn man einen 3 Jahre älteren Freund hat. Vor allem wenn man kurz vor der Volljährigkeit steht. Jesper hat sich für den Blind Walk angemeldet, der eigentlich erst ab 18 freigegeben ist, doch Lida nervt ihn so lange, bis er einwilligt die Verantwortung für sie zu übernehmen und sie ebenfalls anmeldet. Ihre Mutter weiß auch davon nichts, sie belügt sie einfach über ihren Verbleib in der Zeit des Blind Walks. Es hat mich einfach tierisch aufgeregt, dass sie denkt, schon so erwachsen zu sein, und dann solche Entscheidungen trifft.
Als die beiden dann abgeholt werden, bekommen sie die Augen verbunden und werden gemeinsam mit anderen Jugendlichen ausgesetzt. Schon von Anfang an spürt man eine feindselige Stimmung. Die Gruppe versteht sich nicht sonderlich gut. Die Charaktere sind recht unterschidlich und alle unfassbar nervig, laut, eigensinnig und überhaupt keine Teamplayer. Bei keinem der Teilnehmer konnte ich die Beweggründe nachvollziehen, an einem solchen Blind Walk teilzunehmen.
Kaum haben sie sich einigermaßen zusammengerauft, um endlich vorwärts zu kommen, entdecken sie die Leiche einer der Männer und wie sie darauf reagieren hat mich auch völlig irritiert. Niemand ist durchgedreht, keiner hat gekotzt, es gab keine Tränen, obwohl ein völlig labiles Mädchen dabei ist und überhaupt waren die Jugendlichen völlig ruhig. Ich habe das Buch nach dieser Szene kurz zugeklappt um meinen Kopf zu schütteln und darüber nachzudenken, was sich die Autorin dabei gedacht hat.
Doch nicht nur die Charaktere haben mich aufgeregt, sondern auch die Sichtweisen aus denen geschrieben wurde. Wir lesen nicht nur aus Lidas Sicht, sondern auch aus der Sicht eines komatösen Jugendlichen namens Sten. Er liegt im Koma und hat eigentlich keine Ambitionen aufzuwachen, denn seine besten Freunde sind bei dem Autounfall gestorben und seine Freundin hat sich kurz vorher von ihm getrennt.
Viel mehr kann ich über Sten und seiner Verbindung zum Blind Walk nicht verraten, denn das wäre ein sehr großer Spoiler. Allerdings habe ich diese eher übernatürliche Wendung wirklich schrecklich gefunden. Es war für mich einfach nur ein völlig abstruser Handlungsstrang, der keinerlei Sinn ergibt.
Nit nur, dass es überisnnlich wird, nein, eine Liebesgeschichte entwickelt sich auch und natürlich ist es plötzlich die ganz große Liebe. Woher soll denn das plötzlich kommen? Niemand verliebt sich innerhalb von Sekunden und schon gar nicht in einer solchen Situation. Je weiter ich in dem Buch voran gekommen bin, desto schrecklicher habe ich es gefunden.
Wohin das ganze führen sollte, war mir auch sofort absolut klar und mehr als deutlich. Man musste nicht gerade viel mitdenken, um herauszufinden was gespielt wird.
Letztendlich hatte dieses Buch wirklich überhaupt nichts mehr mit dem Klappentext zu tun. Es wird nur der Anfang der Geschichte beschrieben und dann wird alles völlig abstrus, peinlich und grauenvoll. Der Schreibstil, der wirklich gut ist, kann leider nicht von dieser schlimmen Geschichte hinwegtäuschen. Es ist nicht nur langweilig, sondern auch völlig an den Haaren herbei gezogen. Nichts, aber auch gar nichts an diesem Buch hat mir gefallen, bis auf den Schreibstil der Autorin. Daher konnte ich auch nur einen Stern vergeben. Wirklich keine Empfehlung.