A Monster Calls | Patrick Ness

A_Monster_Calls

Titel: A Monster Calls
Autor: Patrick Ness, inspiriert durch eine Idee von Siobhan Dowd
Format: Hardcover
Preis: 9,99 €
Seitenzahl: 216 Seiten
Verlag: Walker Books
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rezension_worum es geht

Jede Nacht, sieben Minuten nach Mitternacht, taucht das Monster bei Conor auf. Doch es ist nicht das Monster, welches er erwartet. Das Monster, vor dem er wirklich Angst hat, entstammt seinem grauenvollen Albtraum, der ihn verfolgt, seit seine Mutter mit ihrer Behandlung begonnen hat. Das Monster mit der Dunkelheit, dem stürmendem Wind und und den Schreien… doch das Monster in seinem Garten ist etwas ganz anderes. Es ist uralt, wild und vor allem weise. Und es will die beängstigende Sache Conor, die er sich vorstellen kann. Die Wahrheit.

rezension_was ich davon halte

Durch ein Video von Wilja van Book bin ich auf diese wunderschöne Ausgabe von „A monster Calls“ aufmerksam geworden. Da ich weiß, dass „Sieben Minuten nach Mitternacht“ verfilmt wird, wollte ich mir erst einmal ein Bild vom Buch machen, bevor ich mir überlege, ob ich ins Kino gehe.
Nach dem Lesen habe ich mich allerdings entschieden, dass ich den Film wohl lieber nicht im Kino anschaue.. vielleicht auch nie.

Ich habe vier oder fünf Anläufe gebraucht, um diese Rezension jetzt endlich zu beenden und zu schreiben. Ich weiß immer noch nicht so genau, worauf es jetzt hinauslaufen wird, denn es fällt mir wirklich schwer in Worte zu fassen, was dieses Buch mit mir gemacht hat. Viel mehr zum Inhalt möchte ich nämlich überhaupt nicht sagen. Jedes Wort wäre eigentlich zu viel und deshalb möchte ich viel näher darauf eingehen, was uns Lesern mit diesem Buch geschenkt wird.

Conor durchlebt mit seinen 13 Jahren nicht gerade die schönste Zeit in seinem Leben. Seit seine Mutter das erste Mal in Behandlung war, verfolgen ihn Albträume. Seine Mitschüler hänseln ihn und seine beste Freundin begeht einen großen Vertrauensbruch. Er ist allein, denn sein Vater lebt in Amerika und mit seiner Großmutter fühlt er sich nicht sonderlich verbunden. Seine Mutter möchte er nicht mit seinen Sorgen belasten und so frisst er alles in sich hinein. Seine Einsamkeit, seine Traurigkeit, seine Hilflosigkeit. Gleichzeitig hat sich Conor fest in den Kopf gesetzt, dass er alles selbst schaffen kann. Dass er niemanden braucht, der ihm zur Hand geht. Und diese Entschlossenheit alles alleine können zu wollen bringt ihn nur noch weiter ins Abseits.
All das ist in diesem Buch schier greifbar. Die Düsternis, der Schrecken und die eigentliche Wahrheit, die noch verborgen ist, liegen unter der Oberfläche. Man spürt das alles mit jedem Wort, das man liest. Ich bin von Beginn an bis zum Schluss unendlich traurig gewesen. Die Stimmung, in der sich Conor befindet, ist so wunderbar transportiert worden, dass ich mich selbst hilflos und ängstlich gefühlt habe. Ich war wie Conor ein Kind, das nicht weiß, wie es mit seiner derzeitigen Situation umgehen soll.
Und dann, zu allem überfluss, besucht ihn das Monster. Aber nicht das Monster, das er immer in seinem Albtraum sieht, nein. Ein anderes, das ihm lediglich Geschichten erzählen möchte. Drei Geschichten im Austausch gegen etwas, das Conor dem Monster eigentlich nicht geben möchte. Die Wahrheit.

Immer wenn das Monster aufgetaucht ist, habe ich eine Gänsehaut bekommen. Die Geschichten haben mir Schauer über den Rücken laufen lassen, nicht weil sie gruselig oder beängstigend waren, sondern weil sie mich als Leser tief berührt und noch näher zu Conor gebracht haben. Er selbst hat die Augen verschlossen, auch wenn ich sicher bin, dass er tief im Inneren immer verstanden hat, was das Monster von ihm wollte. Was es ihm sagen wollte. Doch er war bis zum Schluss hin einfach nicht bereit die Wahrheit anzunehmen.
Die Art, wie das Monster spricht und erzählt ist wunderbar poetisch und hat mich mehr als einmal zu Tränen gerührt. Es ist einfach wunderbar geschrieben.

Die Tatsache, dass Conor die Wahrheit verdrängt und alles andere als bereit ist, sie anzunehmen, liegt in meinen Augen vor allem an den Erwachsenen in seinem Leben. Man hat mit Conor nie mit offenen Karten gespielt. Er wurde immer „beschützt“ und geschont. Doch für einen 13jährigen ist gerade das, nicht das Richtige. Er hätte von Anfang an in alles mit einbezogen werden sollen. Man hätte reinen Tisch mit ihm machen müssen, so schwer es auch für alle Beteiligten gewesen wäre. So hätte man vielleicht verhindern können, was ihm widerfahren ist. Conor hätte die Chance bekommen alles gemeinsam mit seiner Familie zu verarbeiten und nicht alleine mit einem Monster, das ihm die Wahrheit offenbaren muss.

All dieses Gefühlschaos, die Wut, Angst, Einsamkeit und auch die Unfähigkeit irgendetwas zu tun, wird in diesem Buch einfach wunderbar transportiert. Man fühlt sich genau so, wie Conor. Man erlebt alles, was er erlebt auf gleiche Weise. Die Gefühle werden auf der einen Seite recht behutsam und langsam dargestellt, manchmal aber auch klar und unmissverständlich. So, wie das Leben spielen kann, so ist auch dieses Buch.

rezension_fazit

Dieses Buch ist voller Schmerz, Traurigkeit und Düsternis. Ein Buch, das eine tieftraurige aber auch unfassbar berührende Geschichte erzählt. Taschentücher werden zu Hauf benötigt, um sich durch diese wenigen Seiten zu kämpfen. Auch wenn ich unglaublich viel geweint habe muss ich sagen, dass ich es immer wieder tun würde, denn dieses Buch ist wunderschön geschrieben, absolut berührend und ein Schatz, den wirklich jeder im Regal stehen haben sollte.

5-Sterne


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