Jeder von uns sucht es, das große Glück. Ein erfülltes glückliches Leben, indem alles perfekt ist. Der perfekte Job, das ideal Heim, die glücklichste Beziehung der Welt und ein Leben in Saus und Braus. Warum können nicht alle dieses Leben leben und suchen es noch, das ganz große Glück?
Was hindert Dich daran, glücklich zu sein?
Warum sind viele Menschen unglücklich und leben ein unzufriedenes Leben? Ich mag keine Verallgemeinerungen, daher bezieht sich dieser Absatz auf die Begegnungen, die ich hatte. Kennst du diese Reden?
Wenn ich …
- mehr verdienen würde, dann wäre ich glücklich…
- ihn erobert habe, dann schwöre ich lieber Gott, will ich nie wieder etwas haben …
- den Beruf habe, Schatz, dann ist alles besser …
- sie endlich dazu bringe, such zu ändern dann wäre alles leichter …
- Nur besser wäre, dann würde er aufhören mich zu betrügen.
- erst groß bin, dann …
- das Auto habe, dann bin ich super happy …
- Wenn morgen die Welt untergeht, dann brauche ich mich heute nicht mehr um mein Glück zu kümmern …
Diese Sätze habe ich Zuhauf von Freunden, Bekannten, Familie, Kunden, Kollegen … gehört – jahrelang. Ihrem Glück waren sie dadurch allerdings keinen Schritt näher gekommen. Im Gegenteil, sie wurden unzufriedener, wirkten gestresster, traurig, genervt und ihre Gedanken kreisten in weiteren Gesprächen stets um dieselben Probleme: Wenn ich erst …, dann bin ich glücklich – eines weit, weit entfernten Tages.
Schauen wir uns diesen Befehl „Wenn ich erst, dann…“ an das Unterbewusstsein einmal genauer an:
Wenn du erst irgendwas willst, um dich glücklich zu fühlen, dann sagst du damit folgendes: Liebes Unterbewusstsein, ich will dein Glück jetzt nicht, weil ich nicht gut genug bin. Ich fühle mich zu schlecht, um jetzt Glück zu verdienen. Erst, wenn sich der Weltfrieden eingefunden hat und es allen anderen gut geht, dann kannst Du mir Glück bringen – in homöopathischen Dosen. Leider wirst Du dadurch niemals zulassen, Glück zu fühlen, weil du niemanden auf diesem Planeten vorschreiben kannst, was er oder sie tun soll. Du begibst dich mit dieser Sichtweise in eine Opferhaltung und machst dein Glücksempfinden von Umständen außerhalb deiner Selbst abhängig. (Geld, Menschen, Verhalten, Vermögen, Dingen, …)
Was ist Glück?
Ich wiederhole:
Glück ist die Fähigkeit, sich glücklich zu fühlen – einfach so.
Ja, absolut richtig gelesen. Einfach so Glücksgefühle zulassen können, jetzt hier im Angesicht (d)einer Scheißsituation, das ist Glück. Kein Mensch auf diesem Planeten kann dir das Fühlen abnehmen. Kein Ding kann dich glücklich machen, wenn du es nicht fühlen kannst, die tiefe Zufriedenheit aus dem Inneren. Dafür brauchst Du nichts, about gar nichts – nur die Entscheidung dazu, dass jetzt alles gut genug ist. Die Werbung suggeriert dir leider rund um die Uhr das Gegenteil. Erst wenn du ein bestimmtes Auto deines Idols fährst, sein spezielles Deo benutzt, diese Kleidung trägst, die Fertigsuppe kochst, dann fühlst du es auch, das Glück.
Die Frage ist hierbei nicht, was Glück für andere bedeutet, sondern was du für dich selbst darunter verstehst. Was macht dich glücklich? Was benötigst du, um Glücksgefühle zulassen zu können? Möchtest du ein prominentes Leben leben und ein Superstar in den Medien sein? Tausende von Likes in den Sozialen Netzwerken, damit Du wieder Lächeln kannst? Den Vorzeigetraumpartner oder -partnerin? Oder macht es Dich schon glücklich, wenn du am Monatsende die Miete bezahlten und eine Nacht friedlich durchschlafen kannst?
Ich verrate dir ein Geheimnis: Der Trick ist nicht glücklich zu sein, wenn alles wie geschmiert läuft. Der Trick ist, glücklich zu sein mit den Schattenseiten, die Deine Wahl mit sich bringt.
Liebe alles, was Du hast – auch, wenn es mal Scheiße ist!
Ein Beispiel:
Vor ein paar Wochen hatte ich ein interessantes Gespräch mit einer Bekannten über ihr glückliches Leben. Sie ist äußerst zufrieden und hat viel erreicht, dennoch lässt sie ein Gedanke nicht los: Sie wäre als Kind gerne Archäologin geworden. Ihre Karriere sah einen anderen Weg vor im Finanzbereich mit hohen Einkommen, das ihr heute viele Freiheiten ermöglicht. Weil sich ihr Kinderwunsch nicht erfüllt hatte, kamen ihr diese Überlegungen in den Sinn – obwohl sie glücklich und zufrieden mit ihrer Karriere war. Ich erklärte ihr, dass sie genau das geworden ist, was sie werden wollte, sonst wäre sie heute nicht glücklich. Natürlich glaubte sie mir nicht und wir spielten das berühmte „Was wäre wenn …“ Spiel. Sie war davon überzeugt, als Lochgräberin genauso glücklich da zu sitzen. Ich verneinte aus einem einfachen Grund: Sie kam nicht mit der Situation klar, um Geld betteln und Sponsoren für ihre Ausgrabungen begeistern zu müssen, monatelang ohne Finanzmittel ein Projekt zu leiten mit dem ständigen „Damoklesschwert“ im Nacken, wenn sie keinen „prominenten“ Fund vorweisen konnte. Sie hätte es gehasst, da sie gern in Luxus schwelt. Sie wurde sehr nachdenklich und erkannte, dass sie die Schattenseite ihrer Vorstellung nicht bedacht hatte. Als kleines Mädchen hat sie sich von Hollywoodfilmen begeistern lassen, in denen ein peitschenschwingender Held ja „so cool“ war. Sie ist im Finanzsektor besser aufgehoben, weil sie dort mit den Schattenseiten glücklich sein kann.
Überlege Dir vorher genau, welche Schattenseite Du später lieben musst, ehe Du auf die Jagd nach dem großen Glück gehst!
Glück ist nicht die Höhe von Einkommen, als umjubelter Star auf der Bühne zu stehen, mit dem teuersten Luxusauto zu einem Kurztrip nach Paris aufzubrechen, seinen Freunden stolz das neuste „iPhone mit Raketenantrieb“ vorzuführen, das lächelnde Baby auf dem Arm oder den weltbesten Sex zu haben. Das alles macht uns glücklich, keine Frage, doch was ist nach diesen Augenblicken? Während der monatelangen stressigen Arbeitstagen, die den Luxusaugenblick ermöglichen? In den schlaflosen Nächten, die ein schreiendes und krankes Baby dir beschert? Den einsamen und stressigen Arbeiten im Tonstudio mit der Angst, nicht gut genug zu sein und dann einen Shit-Storm nach den anderen zu ernten, weil du Müll produziert hast? Die restlichen Stunden der 365 Tage in Jahr, in denen du mit deinem Partner streitest und Stress hast?
Glück ist die Fähigkeit, mit den Schattenseiten deiner Wahl glücklich sein zu können. Wenn Du ein Luxusleben haben möchtest, musst du mit einem Fulltimejob, Konkurrenzkampf, Stress, Sport, Gesundheit … klar kommen. Möchtest du Förster werden, musst du mit dem Töten von Tieren glücklich sein können. Willst Du Arzt werden, sterben dir viele Patienten unter den Händen weg, was deinem Glücksgefühl nicht in Weg stehen darf. Willst du im Buchhandel arbeiten, darf dir die Rodung von Forstbestand zur Papiergewinnung keine schlaflosen Nächte bescheren. Arbeitest du glücklich in der Autoindustrie, vergiss die Ökobilanz. Alles, was du im Leben willst und brauchst hat einen Preis – und ich meine hier nicht Geld.
Der Preis, den du für dein Glück bezahlen musst, sind die Schattenseiten. Wenn du diese nicht lieben kannst, dann läufst du dem falschen Glück hinterher.
Ein paar abschließende Gedanken an dich:
- Glück ist die Fähigkeit, dich jederzeit glücklich zu fühlen – auch auf dem Trümmerhaufen deines Lebens.
- Egal, was du haben willst, schaue dir die Schattenseite deiner Wahl an und überlege, ob du damit leben kannst.
- Ich bin kein Künstler, weil ich mit der Schattenseite dieses Berufes nicht glücklich sein kann – einsam ein Bild nach dem anderen zu malen, einem bestimmten Klientel auszustellen und an einem einzigen Menschen zu verkaufen, der es als Geldanlage sieht. Ich bin Coach, der einsam ein Bild nach dem anderen malt, auf Privatleben größtenteils verzichtet, damit jeder mit einem Gedanken sein Leben verändern kann.
- Wenn du ohne deinen Wunsch nicht glücklich sein kannst, wirst du es nicht, sobald er sich erfüllt hat und weitersuchen.
- Glück beginnt in Dir. Sei zufrieden mit allem, was Dich ausmacht – inklusive deiner Schattenseiten.
- Du bestimmst, was Dich glücklich macht – niemand sonst. Je kleiner deine Messlatte, umso öfter kommst Du in den Genuss. Probier es mal aus, morgen früh glücklich zu sein – beim aufwachen.
- Was an deinem Partner, deiner Situation hindert dich daran, glücklich zu sein? Ist das wirklich Grund genug, freiwillig auf „Wohlbefinden“ zu verzichten?
- Warum brauchst du einen Grund, dich glücklich zu fühlen? Das Gefühl ist allzeit bereit in dir. Lebe es so oft und so viel du davon willst.
- Nur ein Gedanke: Es ist deine Ent-Scheidung, dich immer und überall glücklich zu fühlen!
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P.S.: Je mehr du dein Glück teilst, umso glücklicher wirst du! Probier es mit unseren Minis aus, du wirst staunen, wie sich Glück verbreiten kann…