Verstehst Du schon oder hörst Du noch zu?

Manchmal ist es zum aus der Haut fahren. Du erklärst dein Anliegen, klar, höflich, freundlich und geduldig. Hörst dir die Gegenargumente an und stellst nach dem x-ten Versuch fest, jegliches Wort prallt an deinem Gesprächspartner ab. Er oder sie begreift nicht. An dieser Stelle scheitern viele und zweifeln an sich, derweil liegt das Problem woanders: Sturheit.

Was macht einen guten Zuhörer aus?

Verstehst Du schon oder hörst Du noch zu?

Kleine Kinder bekommen von ihren Eltern eine harte Schule in der berühmten Nein-Phase, was sie zu den fantasievollsten Ausreden und Widerworten verleitet. Sie können es nicht verstehen, da ihnen die Erfahrung fehlt und sie die Erwachsenen als „doof“ hinstellen. Schließlich gibt es keinen einzigen Grund, warum sie nur ein Eis in der Woche essen dürfen? 😉

Was bedeutet zuhören? 

Ich war mit 17 Jahren uneinsichtig und glaubte, alles besser zu wissen: Meine Texte sind toll und ich weiß alles vom Malen, da kann mir keiner mehr das Wasser reichen. Kritik schmetterte ab, da Kunst im Auge des Betrachters liegt. Und als Lehrling arbeite ich gut genug mit meinem Realschulabschluss von 1,5. Das Ergebnis meiner Ansicht bescherte mir Ärger und ein ernstes Gespräch mit meinem Arbeitgeber, in dem die Worte „Beruf verfehlt“ fielen und der Hauch eines Damoklesschwertes in meinem Nacken erzitterte, alles falsch gemacht zu haben. Ich setze mich in dieser schlimmen Nacht hin, lass jedes Wort der verschiedenen Konversationen und ließ mir alle Gespräche im Geiste Revue passieren. Das Ergebnis erstaunte mich. Ich hatte die vielen Hinweise und Anregungen zwischen den Zeilen in meiner sturen Ansicht vollkommen ausgeblendet und ignoriert. Mein Augenmerk war auf das gerichtet, was ich hören wollte und zu meiner Überzeugung passte, gut genug zu sein.

Dein Gesprächspartner hört dir so gut zu, wie er oder sie bereit ist, das Gesagte anzunehmen.

In einer Argumentation, in der beide ihren Standpunkt vertreten, darf jeder seine Meinung behalten. In diesem Artikel geht es um Entwicklung, Selbstverwirklichung und sture Ansichten, die dem Zusammenleben / -arbeit im Weg stehen.

Zum Beispiel: Wenn du

  • Kritik, Hilfe und Feedback vom Arbeitgeber wiederholt ablehnst und dieselben Fehler ablieferst, willst oder kannst du dich nicht verbessern.
  • Kreativ tätig bist und glaubst, von den großen Meistern und renommierten Künstlern dieser Welt nichts lernen zu müssen, Picasso ist schließlich Vorreiter im Verkaufen falscher Anatomie, wirst du ewig auf deinem unfertigen Level bleiben.
  • als junger unerfahrener Autor Kritik, das Lektorat und Vorschläge deines Verlages ablehnst, weil du davon begeistert bist, 30 x das Wort „doch“ auf 8000 Wörter zu verteilen – ist deine Kunst und die Welt wird das eines Tages begreifen – rückt der Traum vom anerkannten Autor in weiter Ferne.

Wenn Deine Leistung sich nicht verbessert, hast du entweder den falschen Beruf ergriffen, weil du es nicht besser kannst oder du verweigerst dir die notwendige Veränderung in deiner Einstellung, um den nächsten Schritt deiner Entwicklung zu gehen. 

Wie nimmst du Informationen wahr?

Du kennst das Phänomen bestimmt. Du bist felsenfest der Meinung, den Text deines Arbeitgebers, Geschäftspartners, … genau gelesen zu haben und bekommst den Vorwurf, nicht aufzupassen. Deine Verärgerung wächst und das Gefühl, veralbert zu werden, schließlich reißt Dir jeden Tag den Arsch auf. Schnell huschen deine Augen zum zweiten Mal darüber und plötzlich stehen da wie von Geisterhand Worte, die zuvor unsichtbar waren. Du kontrolliert das Datum der Datei. Kein Zweifel, es sind derselben Worte. Was zum … ist hier los?

Die Lösung ist ganz einfach. Weder nutzt dein Gesprächspartner miese Zaubertricks, noch bist du unfähig.

Dein Unterbewusstsein wendet eine Regel an, die du vor langer Zeit gesetzt hast und ein Gehirn blendet alles aus, was von dieser Regel abweicht. 

„Bis zu diesem Punkt ist Deine Überarbeitung besser geworden. Die offenen Punkte habe ich dir erneut markiert.“

Das ist ein einfacher Satz und ob du es glaubst oder nicht, er wird unterschiedlich wahr genommen.

  • Bist du ein Mensch mit mangelnden Selbstwert, blendet dein Gehirn auf Anweisung des Unterbewusstseins jegliche Kritik aus und du liest den Satz folgendermaßen: „Bis zu diesem Punkt ist Deine Überarbeitung besser geworden. Die …“ Der Rest verschwindet in Deiner Wahrnehmung.
  • Bist du ein sehr Kritischer Mensch, blendet dein Gehirn Lob aus, übrig bleibt „… geworden. Die offenen Punkte habe ich dir erneut markiert.

Das bedeutet, deine Reaktion auf Worte ist das Ergebnis deiner Wahrnehmung! Umgekehrt ebenfalls. Dein Gesprächspartner reagiert auf die Worte, die er wahrgenommen hat – nicht auf das, was du tatsächlich sagst!

Mögliche Reaktionen können sein:

  • Enttäuschung und Frust, mit dem Gefühl, jeglichem Kontrollverlustes und Entmündigung.
  • Zweifel an dir, deiner Fähigkeit und Trotzreaktion mit patzigen Kommentaren.
  • Verletzung und Aufgabe.
  • Begeisterung und Dankbarkeit.
  • Ist mir Wurscht.

All diese Varianten haben nichts mit dem Absender der Nachricht zu tun, sondern damit, welche Worte verstanden UND/ODER ausgeblendet wurden. Und diese Entscheidung trifft jeder selbst.

Wer sich seiner Selbst bewusst ist, kann klarer Kommunizieren und seine Mitmenschen verstehen!

Warum Dein Gesprächspartner anders reagiert, als du erwartest.

„Ehrlich gesagt enttäuscht mich diese Antwort jetzt, da du mir nie gesagt hast …“ ist die übliche Reaktion, die ich oft auf meine knallharte Konsequenz trotzigen, unbelehrbaren Verhaltens privat und beruflich bekommen habe. Unverständnis und Unglauben. Zu dem Zeitpunkt gingen im Vorfeld mindestens drei bis fünf Aufforderungen raus, die nicht wahrgenommen und vom Gehirn ausgeblendet wurden.

Der Grund sind Projektionen. 

Wir Menschen projektieren unsere Erwartungen und Befürchtungen auf unser Gegenüber, je nachdem, an welche schmerzliche oder positive Erfahrung wir erinnert werden.

Ein paar Beispiele:

  • Du nimmst die schlechte Schulnote deiner Lehrerin aus Kindertagen heute noch als Erwachsener übel? Bist du damit im Unfrieden, wirst du jegliche Kritik systematisch ablehnen, weil sie dich an dein „Versagen“ erinnert.
  • Du hast es Vater / Mutter nie recht machen können? Gratuliere. Stress mit Vorgesetzten ist dein tägliches Los – bis du diesen Konflikt mit den Eltern löst und Verantwortung für dein Leben trägst.
  • Jedes Wort greift dich gefühlt persönlich an und wird auf die Goldwaage gelegt? Nimm deine Bedürfnisse ernst und wichtig, du allein bist für die Erfüllung verantwortlich. Beleidigt sein ist eine Form von Aufmerksamkeitsbedürfnis.

Je mehr dein Gesprächspartner auf dich projiziert, umso weniger kann er oder sie dich verstehen und ihr kommuniziert aneinander vorbei.

Das Ergebnis ist die gefürchtete Konsequenz, letzte Mahnung, Androhung von weiteren Schritten, Abmahnung, Kündigung, Einstampfen des Projektes, beenden der Freundschaft, … Spätestens jetzt sollte das böse Erwachen folgen und das zitternde Damoklesschwert ein letztes Mal abgewendet werden. Im Falle von extremer „Uneinsicht und Sturritis“ hilft eine gesunde Portion Trennung.

Wie gehe ich mit Sturheit um?

Bis zur letzten Konsequenz gibt es verschiedene Verhaltensweisen, die du anwenden kannst:

  • Sachlich bleiben. Den Gesprächspartner mit seinen schriftlichen Worten konfrontieren. Mündlich ist schwer, da hier beide Parteien ihre eigene Wahrnehmung haben. Geschriebene Worte kann ich verwenden und „Schau, das hast du mir am … dazu geschrieben und das ist meine Antwort darauf. Was davon verstehst du nicht?“
  • Nicht reagieren. Finnland ist führend im Schulsystem. Negatives und trotziges Verhalten von Kindern wird ignoriert, damit sie kein Aufmerksamkeitsbedürfnis entwickeln können. Die Kinder lernen, dass sie sich respektvoll und angemessen verhalten müssen, um wahr genommen zu werden. Regiere auf Sachliche Argumente und ignoriere emotionales und negatives Verhalten.
  • Erkläre es mit Fakten. Deine Meinung muss nicht richtig sein. Erkläre Deinen Standpunkt mit belegbaren, nachprüfbaren Fakten und fundiertem Wissen. Was bringt es deinem Kunden, wenn du das Layout im Werbetext verändern? Warum ist Kenntnis von korrekter Anatomie notwendig, um einen eigenen künstlerischen Stil wie Picasso zu kreieren? Wie effizienter kann dein Mitarbeiter seine Qualität verbessern bei der Umsetzung deiner Anweisung? Welche finanzielle Verbesserung  hat dein Arbeitgeber von deiner Leistung, wenn du mehr Gehalt möchtest? Alle Verlagsbücher im Handel sind deine Konkurrenz, überdenke Deine Füllwörter bitte noch einmal und schau dir ähnliche Bücher an. …
  • Konstantes Verhalten. Unterschiedlich reagieren verwirrt. Entscheide dich für eine Vorgehensweise und bleibe bei der Linie. Dann weiß dein Gegenüber, wie er oder sie dich einschätzen muss und kann vertrauen entwickeln.
  • Geduldig. Dein Gesprächspartner wird beim ersten Mal mit Sicherheit nicht alles umsetzen können. Kritik schmerzt und manche brauchen Zeit, sie zu verdauen. Andere sing gierig darauf und preschen ehrgeizig voran. Setz ein Limit, eine zeitliche Frist und bleib dir treu.
  • Konsequent. Wenn das Limit und die Frist verstrichen sind, ist Ende und es muss die Konsequenz folgen, damit du ernst genommen wirst.

Ein paar abschließende Gedanken für Dich:

  • Ob beruflich oder privat, zwischen Zuhören können und Verstehen ist ein Unterschied. Viele Menschen trauen sich nicht nachzufragen.
  • Streiche die Frage: „Hast Du das verstanden?“ aus deinem Wortschatz. Frage: „Sage mir bitte mit deinen Worten, was du verstanden hast!“ Auf diese Weise kannst du dich vergewissern, was von deiner Information angekommen ist.
  • Sturheit / Uneinsichtigkeit kannst du nicht abschaffen oder bekämpfen. Das ist Verantwortung des anderen. Du kannst für dich entscheiden, ob und wie du damit umgehst.
  • Warum klammerst du dich an deine Sturheit? Wovor hast du Angst? Was verbirgst du vor der Welt?
  • Ändere dreimal Deine Argumentation, wirst du weiterhin mit „aber“ abgeblockt beende die Diskussion. Überflüssige Zeitverschwendung.
  • Nur ein Gedanke: Sei dir der Wirkung deiner Worte bewusst und lausche auf das Echo! Du kannst Motivation entfachen oder den schlimmsten Albtraum ernten!

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Verstehst Du schon oder hörst Du noch zu?P.S.: … Achtsamkeit ist das Zauberwort. 😉

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