Beruf und Familie

Während ein Essay mit dem Titel „Man muss wahnsinnig sein, um ein Kind zu kriegen“ die Diskussion über die Vereinbarkeit von Beruf und Familie kräftig angeheizt hat, demonstrieren Spitzenpolitiker der neuen Bundesregierung, wie lässig sie diese Vereinbarkeit herstellen. Vier Beispiele gefällig: Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), wohnhaft in Goslar, eine Tochter, lässt wissen: Meine Frau ist berufstätig und mittwochs bin ich mit dem Abholen aus der Kita dran. Und darauf freue ich mich auch. Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU), Burgdorf-Beinhorn (bei Hannover), sieben Kinder: Ich hoffe, dass ich weiter viel von zu Hause aus steuern kann. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gilt auch für die Ministerin. Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD), Weiler (bei Mayen in der Eifel), eine Tochter: Ich versuche, mir die Wochenenden für sie freizuhalten und einen Tag in der Woche, an dem ich bei uns zu Hause in der Eifel Heimarbeit mache. Wenn an einem Wochenende doch mal Termine anstehen, dann nehme ich mir an einem anderen Tag Zeit. Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD), Schwerin, ein Sohn: Ich habe es als Landesministerin so gehandhabt, dass ich mir den Mittwochnachmittag frei hielt. Das will ich weiter tun. … Ich werde einige Tage in Berlin sein, allerdings werde ich auch mein Home Office in Schwerin für Büroarbeit nutzen. Was soll ich sagen? Ich teile zwar nicht die Aussage, dass man wahnsinnig sein muss, um ein Kind zu kriegen, sondern weiß, dass Kinder wahnsinnig glücklich machen. Ob sich allerdings ganz normale Mütter und Väter so leicht tun wie unsere vier Spitzenpolitiker, die offensichtlich einen sehr verständnisvollen und toleranten Arbeitgeber haben und auf Hubschrauber, Auto mit Fahrer, Sekretärin, Referenten oder vieles andere zugreifen können, darf bezweifelt werden. Insofern kann ich schon verstehen, wenn bei der einen Mutter oder dem anderen Vater da Frust aufkommt. Vielleicht sollten unsere Politiker weniger an sich, sondern mehr an die Bürger, ihre Wähler denken. Denn die müssen in aller Regel mit ihren Problemen alleine fertig werden – und das Ganze bezahlen.


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