Vom 30. März bis zum 9. April 2012 realisiert die Berliner Staatsoper zum sechzehnten Mal das Musikfestival „Festtage“. Diese im Schiller Theater stattfindende, kulturelle Aktivität zu Ostern wurde zu einer der wichtigsten Veranstaltungen für Klassikliebhaber in ganz Europa.
In diesem Jahr wird der Pianist und Orchesterdirektor Daniel Barenboim die spezielle Figur des Festivals sein. Er wird drei Symphoniekonzerte geben und sechs Opern-Aufführungen leiten, auβerdem spielt er bei einem Konzert als Pianist und wird als Solist am Piano ein Symphoniekonzert geben.
Daniel Barenboim ist einer der interessantesten und vielseitigsten zeitgenössischen Musiker der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er wurde 1942 als Kind einer jüdischen Familie mit russischer Herkunft in Buenos Aires geboren. Seine Eltern, ein bekannter Musiker und eine Klavierlehrerin, waren seine Lehrer. Das erste Klavierkonzert gab er mit 7 Jahren. Mit 12 wurde er nach Salzburg geschickt und von Wilhelm Furtwängler ausgewählt, um bei Igor Markevitch zu studieren. Seine ersten Aufnahmen machte er im Jahre 1954 mit nur zwölf Jahren.
Barenboim war ein rastloser Musiker, der weit über seine interpretative Meisterhaftigkeit hinaus die Grenzen der Musik erforschte. Ein Beispiel seiner Haltung gegenüber dem Leben war die Interpretation von Wagners Tristan und Isolde in Jerusalem, was ihm dort heftige Kritik einbrachte und woraufhin ihn einige Personen zur kulturellen Persona non grata erklären lassen wollten. Barenboim wollte jedoch nur die Schönheit der Musik teilen.
Er war ein beharrlicher Kämpfer für den Frieden und für die Begegnung zwischen Juden und Palästinensern, aus diesem Grund erschuf er das West-Eastern Divan Orchestra, das groβe, junge Talente aus Israel und Palestina versammelt. Auβerdem nahm er neben der argentinischen auch die palestinensische und spanische Staatsbürgeschaft an, um zu demonstrieren dass die Musik keine Grenzen kennt.
Seit 1992 ist er Direktor der Staatsoper unter den Linden. Unter der von ihm komponierten Musik befinden sich auch einige Tangos, die an seine Herkunft erinnern.
Das Programm der Festtage beginnt mit der Oper Rheingold von Richard Wagner. In der Rolle des Wotan wird der deutsche Bassbariton Rene Pape sein, der als einer der berühmtesten Vertreter seines Gebietes gilt.
Auβerdem wird die von Andrea Breth inszenierte Oper Lulu des österreischischen Komponisten Alban Berg gezeigt. Lulu ist eine Oper die sich stark durch ihre Lyrik auszeichnet, die sich in den romantischen Post-Wagnerismus einschreibt. Mojca Erdmann wird in der Hauptrolle zu sehen sein. Die Premiere findet am 31. März statt.
Am 1. April wird die Oper die Walküre von Richard Wagner präsentiert und am 2. April Perspectives von Pollini, bei denen der Pianist Maurizio Pollini die Musik von Beethoven mit Werken zeitgenössischer Musiker verbindet, ein interessantes Angebot um die Schönheit und Komplexität der Meister der Klassischen Musik zu entdecken.
Für mehr Information: http://www.staatsoper-berlin.de/en_EN/press_releases/13088/42067/142101