Bayerns Laizisten: Der Staat braucht keinen religiösen Vormund

Gastbeitrag

von Georg Korfmacher

MÜNCHEN. (fgw) Eine Nachricht von jenseits der Thüringer Landesgrenzen zeigt: Das “katholische Bayern” kann auch anders. Denn hier hat sich am 16. Januar in der Partei DIE LINKE eine “Landesarbeitsgemeinschaft Laizismus” gegründet. Es dürfte dies die erste laizistische Gruppierung in dieser Partei auf Landesebene sein.

Auch weil Angela Merkel mit ihrer Aussage, dass der fehl am Platz in Deutschland sei, der das christliche Menschenbild nicht akzeptiert, alle Andersdenkenden diskreditiert, hat sich nach gründlicher Vorbereitung und mit bayernweiter Beteiligung am 16.Januar 2011 in München die Landesarbeitsgemeinschaft “Laizismus” kurz LILA, in der Partei DIE LINKE gegründet. Aus dem Vorstand wurden Rita Mascis und Georg Korfmacher, beide München, als Sprecher gewählt.

Die linken Laizistinnen und Laizisten haben sich ehrgeizige Ziele gesetzt: „In den derzeit vom Alleinvertretungsanspruch einer christlich-jüdischen Leitkultur geprägten Beziehungen zwischen Staat und Kirche wollen wir das Thema Laizismus sachlich aufarbeiten und allen Interessierten als Leitmotiv für eine demokratische Gesellschaftsentwicklung anbieten. Der Staat braucht keinen religiösen Vormund.”

Tatsächlich scheint es besonders in Deutschland Aufklärungsbedarf zu geben. Während der Papst erst jüngst wieder den Laizismus religionsfeindlichem Fundamentalismus gleichsetzt und somit diffamiert, kassiert der laizistisch geprägte Europäische Gerichtshof für Menschenrechte, Straßburg, bereits Urteile deutscher Gerichte, die mit kirchenfreundlichen Begründungen unzulässig in die Freiheitsrechte der Bundesbürger eingegriffen hatten. Unter solchen Vorzeichen wird auch die angekündigte Rede des theokratischen Staatsführers Joseph Ratzinger im demokratischen Bundestag strikt abgelehnt.

„Auch die undemokratische und so nicht hinnehmbare Schieflage bei der Finanzierung kirchlicher Würdenträger und Institutionen aus öffentlichen Steuermitteln ist uns ein brennendes Anliegen, zumal über 1/3 unserer Bevölkerung den einseitig begünstigten Kirchen gar nicht angehören. Ebenso ist die Rechtsstellung der abhängig Beschäftigten deutlich verbesserungsbedürftig. Ich spreche da aus meiner kommunalen und gewerkschaftlichen Praxis.”, so Vorstandsmitglied und Stadtrat Frank Heinze aus Erlangen.

Mit ihrer Gründung setzt die Arbeitsgemeinschaft auch ein deutliches Zeichen innerhalb der eigenen Partei und will das eigenständige Profil zum Thema Staat und Religion schärfen helfen. Wichtige Themen werden in diesem Jahr die Beteiligung an der Programmdebatte in der Linkspartei, die Mobilisierung gegen die geplante Rede des Papstes im Bundestag und die Kontaktaufnahme zu freigeistig-humanistischen Verbänden und laizistisch orientierten Mitgliedern anderer demokratischen Parteien sein.


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