Bauen am Wasser und in Wassernähe – Tipps und Innovationen

Bauen am Wasser und in Wassernähe – Tipps und Innovationen

Ob Hamburg, Frankfurt, Berlin oder München - in den Großstädten Deutschland liegen die exklusivsten Nobelviertel meist am Wasser. Die Villen an der Elbe der Hansestadt sind über die Landesgrenzen hinaus bekannt und am Starnberger See in der Nähe von München liegen begehrte Grundstücke, die jedoch nicht für jeden erschwinglich sind. Immobilien am Wasser in Berlin sind an der Spree, der Havel, der Humboldtinsel, Köpenick, am Tegeler See oder am Tegeler Hafen sehr begehrt, vor allem durch die geplante Schließung des Flughafens Tegel. Wasser übt eine große Faszination auf Menschen aus und in Kombination mit der eigenen Immobilie lassen sich zahlreiche Bauprojekte und Einrichtungen realisieren.

Bauen am Wasser - Voraussetzungen

Wer in der Nähe eines Flusses oder direkt am See baut, sollte einige Grundlagen beachten. Der Baugrund ist in Wassernähe meist sehr weich und liegt beispielsweise Schlammland vor, muss die Grundlage mit Pfahlgründung erfolgen, so dass die Pylonen in tiefe Bodenschichten eindringen, denn die Immobilie soll schließlich nicht untergehen oder abrutschen. Neben den höheren Kosten sollten Bauherren eine längere Zeit für den Bau einplanen, denn die baurechtlichen Anforderungen sind meist besonders speziell und langwierig. Eine minimal angesetzte Berechnung für die ersten Baumaßnahmen liegt bei 300 bis 500 Euro pro Quadratmeter Grundfläche. Wichtiger Schutz vor dem Grundwasser bietet die weiße Wanne: Eine Bodenkonstruktion, bei der Bodenplatte und Außenwände aus Beton hergestellt werden und ein hoher Wassereindringwiderstand besteht. Ausführliche Informationen dazu liefert beton.org.

Des Weiteren müssen die Bauherren berücksichtigen, dass der Zugang zum Grundstück und der Baustelle meist eingeschränkt ist, so dass zusätzliche Kräne und Gerüste zu weiteren Kosten führen, denn Lieferfahrzeuge und Bagger können oft nicht vollständig auf das Gelände gelangen. Die beauftragten Baufirmen sollten sich mit Immobilien am Wasser auskennen, denn ein weiteres Problem ist der so genannte Auftrieb. Dieser entsteht, wenn das Grundwasser von unten gegen das Gebäude drückt, die Folgen sind Risse oder brüchige Wände. In Absprache mit den Bauämtern ist ein Absenken des Grundwasserspiegels notwendig und wer in Tidenähe baut, benötigt die Polderbauweise mit Flutschutztoren. Für zusätzlichen Schutz sorgen Stahltore und Panzergläser für Kellerfenster und Co. Weitere Tipps gegen Feuchtigkeit im Keller helfen gegen mögliche Folgeschäden.

Extraausstattungen und vielseitige Designmöglichkeiten

Das eigene Heim ans Wasser zu bauen, ist für viele ein Lebenstraum. Wer von vorneherein gut plant, kann beispielsweise einen Steg direkt von der eigenen Terrasse bis zum Fluss oder dem See vornehmen, so dass ein direkter Einstieg in ein eigenes Boot möglich ist. Diese schöne Immobilie am Wasser besitzt zum Beispiel einen Steg, der direkt an die Wasserkante gebaut ist. Die Terrassen laufen dabei über das Wasser, so dass ein direkter Zugang ohne Probleme möglich ist.

Eine andere Idee ist, die Wasserstege extra anzulegen und die Immobilie nicht direkt an das Wasser zu setzen. So kann aus einem längeren Steg eine schöne Oase der Erholung werden und mehrere Boote oder Kanus parallel ins Wasser gelassen werden. Für einen Steg in Brandenburg müssen zum Beispiel folgende Genehmigungen vorliegen:

  • Wasserrechtliche Genehmigung der unteren Wasserbehörde
  • An Bundeswasserstraßen: Genehmigung des Wasser- und Schifffahrtsamtes Berlin
  • Naturschutzrechtliche Genehmigung der unteren Naturschutzbehörde (meist bereits in der wasserrechtlichen Genehmigung involviert)

Hinzu kommt, dass der Steg höchstens 1,30 Meter breit sein darf und aus Holz oder ähnlichem Material anzufertigen ist. Weitere Details liefert folgendes PDF.

Immobilien am Wasser in Berlin gehören zu den Vorreitern, in denen Steganlagen für Jachten bereits vorliegen, inklusive Loggia und Blick auf die Flüsse und Seen. Eine Loggia muss es natürlich nicht für jeden sein, doch wer sich von den Wohnmöglichkeiten inspirieren lassen will, findet in Berlin einige anschauliche Beispiele. Ein weiterer Trend besteht in Berlin, Hamburg und Co im Wohnen und Verweilen auf eigenen Hausbooten.

Hausboote und Bungalows - Wohnalternativen

Neben den zahlreichen Gestaltungsmöglichkeiten am Wasser gibt es weitere Alternativen, die immer mehr Personen für ihre Baugestaltung heranziehen. Hausboote sind vor allem in Großstädten beliebt, in denen zahlreiche Kanäle, Flüsse und Seen zum Verweilen einladen. Der Wohnraum wird immer knapper und die Flüsse und Seen bieten ausreichend Platz und individuelle Gestaltungsmöglichkeiten.

Ein Hausboot kann die Größe eines kleinen Wohnhauses erreichen und wird meist auf schwimmenden Beton- oder Stahlpontons angefertigt. Hausbootliegeplätze gibt es an zahlreichen Orten und meist werden die Wasserimmobilien nicht gefahren sondern geschleppt, so dass nicht unbedingt ein Bootsführerschein vorhanden sein muss. Es muss nicht nur ein Stockwerk sein, bei geschicktem Design sind mehrere Etagen inklusive Terrasse oder Ausguck möglich. Für eine Baugenehmigung ist das jeweilige Bezirksamt zuständig, welches wiederum das Wasserrecht und Bauordnungsrecht involviert. In Hamburg sind beispielsweise schwimmende Häuser und Hausboote nicht der Landesbauordnung unterstellt, um den Umbau zu erleichtern. Für die Nutzung der Grundstücke sind entweder die privaten Grundstückseigentümer anzufragen oder die zuständige Wasserbehörde, wenn die Nutzung auf einer öffentlichen Wasserfläche stattfinden soll. Dafür gibt es eine Sondernutzungsregelung, die eine Sondernutzungsgebühr beinhaltet.

Das Hausboot kann im Prinzip in jeder Form und in jeder Bauweise angefertigt werden, was das Baurecht erlaubt und pfiffige Architekten haben bereits mehrstöckige Villen entworfen, ob im Jugendbaustil, rustikal oder mit verglasten Wänden. Ein Beispiel liefert folgendes Video:

Eine weitere Immobilie am Wasser in Berlin stellen die Bungalows dar. Als Ferienimmobilien sind sie bereits von vielen Touristen begehrt, doch auch Berliner selbst lieben ihre einstöckigen Häuser, die ausreichend Wohnkomfort und Erholung zugleich bieten. Bungalows bieten den Vorteil, dass sie ebenerdig sind und ohne Treppen und Schwellen auskommen. Barrierefreiheit ist in anderen Wohnkomplexen oft schwieriger zu erreichen. Durch die ebenerdige Anordnung können die Wohnräume kreativ und individuell gestaltet werden, denn es müssen keine tragenden Wände oder Statik beachtet werden. Ob L-, Z-Form oder rechteckig - der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt.

Die unkomplizierte Bauweise macht eine Planung der Immobilien am Wasser sehr gut möglich und zusätzlich dazu lassen sich energiesparende Maßnahmen wie eine Nullenergiebauweise oder erneuerbare Energiesysteme sehr gut integrieren.

Das Haus am Wasser ist eine gute Alternative für Personen, die Wohnkomfort mit einer natürlichen Umgebung abseits von Hektik und Stress der Großstadt verknüpfen möchten.


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