Heute wollen wir die Barf-Serie starten und uns in einer ganzen Reihe von Artikeln eingehend mit dieser Ernährungsart befassen. Im Laufe dieser Artikel wirst du alles lernen, was nötig ist, um deinen Hund ausgewogen und gesund mit biologisch artgerechter Rohfütterung zu ernähren.
Genau, womit wir schon mittendrin wären: die Abkürzung barf steht für Biologisch Artgerechte RohFütterung. Erstmalig wurde die Bezeichnung von einer Amerikanerin (war ja wieder klar) benutzt und stand für „Born-Again Raw Feeders“, was übersetzt „wiedergeborene Rohfütterer“ heißt. Im Laufe der Zeit wurde die Bedeutung jedoch in „Bones And Raw Foods“ umgewandelt. Auch der Begriff „Biologically Appropriate Raw Foods“ wurde oder wird als Synonym benutzt, was der deutschen Übersetzung wohl am nächsten kommt.
Wie du vielleicht schon weißt, orientiert sich diese Form der Ernährung an den Fressgewohnheiten von Wölfen. Es wird ausschließlich rohes Fleisch, Knochen und Gemüse verfüttert. Wobei das mit dem Gemüse natürlich nicht wirklich zum Wolf passt. Ich habe jedenfalls noch nicht von Wölfen gehört, die Gemüsefelder abernten. Wölfe ernähren sich vom kompletten Beutetier, was wiederum über den Verdauungstrakt vorverdaute pflanzliche Nahrungsbestandteile (daher das Gemüse)liefert, sowie auch von Beeren, Kräutern usw.
Die ursprüngliche Idee stammt übrigens von einem Tierarzt, nämlich dem Australier Dr. Ian Billinghurst, welcher schon vor gut 30 Jahren den Zusammenhang zwischen den immer häufiger vorkommenden Erkrankungen bei Hunden und deren Ernährung mit Fertigfutter erforschte. Im Jahr 1993 veröffentlichte er das Buch „Give your dog a bone“, was die Grundlage für Barf bildete. Leider ist das Buch bisher nicht auf Deutsch erschienen.
Dr. Ian Billinghurst vertrat schon vor 30 Jahren die Meinung, dass der industriell hergestellten Hundenahrung der Großteil der Schuld zufällt für viele Erkrankungen von Hunden wie z.B. Krebs, Herzerkrankungen, Nierenerkrankungen, Arthritis, Hautprobleme, Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, Diabetes und noch mehr. Auch vertrat er schon damals die Ansicht, dass Hunde allgemein früher sterben durch eine Fütterung mit Fertigfutter.
Er orientierte sich an einer Hundeernährung, die vorher über tausende Jahre relativ gleich geblieben war, die nämlich vorrangig aus rohen Knochen und Fleisch, sowie anderen vollwertigen Rohstoffen aus pflanzlichem und tierischem Ursprung bestand und aus einem kleinen Teil gekochter Nahrung, sowie Getreide. Diese Ernährung hatte, wie eben schon erwähnt, vorher über tausende von Jahren stattgefunden und der Hundeorganismus war voll an diese Art der Ernährung angepasst.
Als vor nun bald 80 Jahren die Ernährung mit Fertigfutter aufkam, war dies eine totale Umstellung für den Hundeorganismus. Denn plötzlich musste er sich mit Nahrung auseinander setzen, die völlig denaturiert war. Der Ursprung für die Fertignahrung war übrigens auch ein ganz anderer. Sowohl Trockenfutter als auch Dosenfutter wurden ursprünglich zu Diätzwecken für erkrankte Hunde entwickelt. Diese sollten auf diesem Weg abgestimmt auf ihre spezifischen Bedürfnisse ernährt werden.
Heute wird immer mehr Hundehaltern klar, dass die Ernährung mit Fertigfutter nicht der Gesundheit ihrer Hunde zuträglich ist. Und so findet auch dieBiologisch Artgerechte RohFütterung immer mehr Anhänger.
Im nächsten Teil werden wir einen Blick darauf werfen, welche Anforderungen der Hundeorganismus denn eigentlich an die Ernährung stellt. Wir werden uns damit befassen, was eine gute Ernährung bedeutet, bzw. was diese leisten muss und eventuell die Grundlagen von BARF beleuchten.
Bis dahin wünschen wir dir und deinem Hund eine schöne Zeit, macht es gut …
Herzliche Pfotengrüße und bis Dienstag
Lucy und Anke
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