Meine kleine Maus ist ausgezogen. Sie ist erwachsen geworden. Und es hat ein kleines bisschen weh getan. Das hat mich über alle Massen erstaunt. Denn ich wollte wirklich dass sie auszog. Einfach nur weil ich wieder einmal schlafen will. So lange wie es geht. So tief wie nur irgend möglich.
Mein Minimädchen ist nun 8 Monate alt. Sie hat nun ein eigenes Kinderzimmer. Soo gross ist sie schon. Und mich packt doch tatsächlich bereits die Wehmut. Der erste Schritt Richtung Selbstständigkeit ist getan. Ich wollte es wirklich. Für mich und für sie. Ein bisschen mehr für mich. Zugegeben.
Also habe ich mir gestern das Babybett unter den Arm geklemmt und die Stufen hinab ins Kinderzimmer angetreten. Es war Zeit. Zeit dass sie nicht jedes Mal erwacht, wenn einer der Eltern schnarcht, sich umdreht oder beim hingebungsvoll das Baby anstarren, es aufweckt. Zeit, dass es egal ist wenn Dielen quietschen oder Bettdecken rascheln. Nicht was ihr jetzt denkt. DAfür sind wir noch zu müde. Dafür brauchts noch ein wenig Regeneration.
Und was soll ich euch sagen? Ohne darüber nachzudenken habe ich es einfach getan. Nachdem ich wochenlang Ausreden fand, es nicht zu tun. Noch nicht. Weil, sie ist ja noch so klein. Weil, sie ist gerade krank. Weil, wenn sie dauernd aufwacht, habe ich keine Lust im Dunkeln die Treppen runter zu stiefeln. Weil weil weil…
Aber schlussendlich sind wir am Ende. Am Ende dieser Zeit angelangt. Und so weh mir der Blick ins leere Eck meines Schlafzimmers tut, mein Minimädchen schläft total gut. Sie weint kaum und scheint ihren nächtlichen Frieden gefunden zu haben. Warum habe ich es also nicht schon viel früher getan?
Weil mir der Mut gefehlt hat. Weil ich bereits jetzt unter einer Art von Trennungsschmerz leide. Weil die Kleinen so schnell gross werden. Weil sie schon bald nicht mehr die Mama als das Mass der Dinge wahrnehmen werden. Weil nicht mehr nur die Mama alles regeln wird. Weil auch die Mama das Mamasein jeden Tag aufs Neue lernen muss.