Aus dem Leben einer Teilzeitmutter in Vollzeit - Teil 2

Ich konnte es nicht lassen. Auch im Juli habe ich die Online-Pause genutzt, um Tagebuch zu schreiben. (Wir haben September, ich weiß.) Langweilig? Vielleicht. Wilde Abenteuer habe ich nicht erlebt. Nur das ganz normale Mama-Business. Für alle, die es dennoch interessiert, bitte hier weiterlesen.

6.55 Uhr:
Das Baby ist wach. Und ungeduldig. Es will nicht trinken, sondern raus aus dem Bett. Ich stelle mich tot. Die durchstillte Nacht steckt mir noch in den Knochen.

7.10 Uhr:
Quengle, quengel, nörgel. Das Baby kat keine Lust mehr. Ich mach das Licht an und ernte ein zuckersüßes, zahnloses Lächeln. Und einen kleinen Wutanfall. Die Große hält nämlich so rein gar nichts vom frühen Aufstehen. Zusammen schaffen der Mann und ich es dennoch irgendwie beide Kinder ausgehfertig zu machen.

8.05 Uhr:
Das Baby, das Mädchen und ich sitzen im Auto und düsen los Richtung Kita. Den Mann habe ich wieder zurück ins Bett geschickt. Schließlich arbeitet er meistens bis spät in die Nacht.

8.40 Uhr:
Das Baby und ich sind wieder zu Hause und machen es uns auf dem Wohnzimmerteppich gemütlich. Wir spielen und albern rum, bis ich das erste herzhafte Gähnen bemerke. Ja, der kleine Frühaufsteher wird leider genauso früh wieder müde. Hättest du mal länger geschlafen, mein Junge. Aber auf mich hört er ja nicht. Tsss, tsss. Ich stecke das Baby zum Bett ins Mann und fläze mich gemütlich mit einem Buch auf die Couch.

9.55 Uhr:
Das Baby ist wach. Jetzt müssen wir uns beeilen. Der Babyschwimmkurs fängt gleich an. Schnell die Sachen zusammenpacken, dem Jungen ein Fläschchen mixen und dann gehts los ins Hallenbad. Ich habe langsam das Gefühl, dass ich die meisten Vormittage im Chlorwasser verbringe. Irgendwelche Spätfolgen bekannt?

10.45 Uhr:
Stelle entsetzt fest, dass heute ein Fototermin im Schwimmbad ist. Und ich trage liefe Augenringe, meinen ältesten Badeanzug, wirr zusammengetüdelte Haare (ja, bei den Promis sieht das vielleicht stylish aus, bei mir leider nicht) und ein schreiendes Baby auf dem Arm. Doch wir sind beide Profis. Kaum ist das Kameraprojektiv auf uns gerichtet, zaubern wir unser strahlendstes Lächeln hervor und schaffen tatsächlich ein paar ganz passable Bilder. Die restliche Schwimmstunde vergeht ohne Schreierei, dafür aber mit viel vergnügtem Planschen.
11.55 Uhr:
Wir sind zurück zu Hause. Und sehr hungrig. Zum Glück wartet in der Küche der Mann mit aufgewärmter Pasta von gestern. Dem Baby mach ist schnell seinen Brei warm und dann wird gegessen.

12:30 Uhr:
Mittagspause. Das Baby schaukelt in der Federwiege in den Schlaf (Memo an mich selbst: Wir müssen ihm langsam mal das Geschaukel abgewöhnen) und ich ignoriere alle Hausarbeiten und ruhe mich auf dem Sofa aus.

14.15 Uhr:
Das Baby ist wach und wir fahren zusammen zur Kita, die Große abholen.

15.30 Uhr:
Der Mann ist mit der Großen in die Stadt gefahren, um ein paar Besorgungen zu machen. Ich beschließe mir das Baby auf den Rücken zu schnallen und mich ein wenig um den inzwischen leider sehr verwilderten Garten zu kümmern.

16.30 Uhr:
Nach einer Stunde Gartenarbeit mit 8-Kilo-Paket auf dem Rücken bin ich durchgeschwitzt, schmutzig und total zerstochen. Ich habe eine ominöse Beule auf der Stirn, sie aussieht wie ein fieser Insektenstich, aber nicht juckt. Das tun dafür die anderen Stiche um so mehr. Merke: Gartenarbeit ist sehr gefährlich. Und richtig "sauber" sieht der Garten hinterher leider auch nicht aus. Mit der Gartenarbeit ist es wie mit der Hausarbeit. Besser, man fängt erst gar nicht damit an. Denn kaum ist man mit einer Sache angefangen, fallen einem gleich mindestens 200 weitere auf, die dringend erledigt werden müssten und hinterher ist man total verzweifelt ob des Chaos und Drecks, in dem man da eigentlich lebt.

17.00 Uhr:
Das Baby spielt so vergnügt in seinem Laufstall, dass ich beschließe mich schnell um den gestern gekauften Blumenkohl zu kümmern und die Breivorräte aufzustocken.

17.20 Uhr:
Leider hat das Baby jetzt keine gute Laune mehr. Versuche mit Baby auf dem Arm Brei zu pürieren und veranstalte eine Riesen-Sauerei.

18.00 Uhr:
Die Große ist wieder da und gemeinsam essen wir Abendbrot und starten unser Abendprogramm. Ich beschließe, dem Baby langsam das In-den-Schlaf-Geschaukel abzugewöhnen und stelle mich auf einen langen Abend ein.

20.20 Uhr:
Ich kann es nicht glauben. Das Baby ist tatsächlich beim Stillen eingeschlafen. Ich hab Feierabend!

21.56 Uhr:
Ok, Feierabend beendet. Baby ist wieder wach. Die Nachtschicht beginnt.

3.00 Uhr:
Ich will einfach nur schlafen. Das Gerade als ich das Baby nach dem ca. 128. Aufwachen wieder in den Schlaf gestillt hatte, wachte das Töchterlein auf uns verlangte eindrucksvoll kreischend nach Papa, der aber noch nicht wieder da war. Als ich sie endlich beruhigt hatte, war das Baby wieder wach, der nun seit 2 Stunden fröhlich vor sich hin blubbert und an Schlaf gar nicht erst denkt.

7.20 Uhr:
Irgendwann müssen wohl doch alle eingeschlafen sein, denn der Wecker klingelt und reißt mich mit schlummerndem Baby im Arm aus dem Tiefschlaf. Let the games begin. Again.


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