Warum ich eine "schlechte" Mutter bin. Oder: Die neue Leichtigkeit

Manche mögen es einen entspannten Erziehungsstil nennen, andere eine Scheiß-egal-Haltung oder gar pures Versagen. Fest steht, früher, als Einkind-Mama, habe ich mir mehr Mühe gegeben. Oder mir mehr Stress gemacht. Wie man es eben sieht. Jetzt mache ich das nicht mehr. Weil ich es nicht mehr kann. Und will. Oder beides. Jedenfalls mache ich jetzt so einiges, das mir mehr Zeit, Kraft und Entspannung verleiht, mich für viele aber auch zu einer schlechten Mutter macht.

Bild: pixabay.de


  1. Ich habe das Wochenbett großenteils mit den Gilmore Girls verbracht und anstatt das Baby stundenlang anzuhimmeln mit ihm zusammen den Rede-Duellen von Loreley und Rory gelauscht. 
  2. Ich koche die Breie für den Babyjungen nicht mehr ausschließlich selbst. Greife immer öfter auf Onkel Hipp und Co zurück.
  3. Ich kaufe kaum noch neues Babyspielzug. Mein Junge muss entweder mit den alten Sachen seiner großen Schwester oder mit Tupper-Dosen, Holzlöffel und alten Zeitungen Vorlieb nehmen.
  4. Ich studiere nicht stundenlang Testberichte im Internet bevor ich Schampoo, Zahnpasta, Popocreme, Beißring, Schnuller, Fläschchen oder Wasauchimmer für die Kinder kaufe. Ich kaufe einfach irgendwas.
  5. Ich nutze Peppa Pig als Babysitterin und parke meine Große am Wochenende vor dem Fernseher, sobald das Baby sein Morgennickerchen hält, um ungestört mit einem guten Buch in der Wanne zu relaxen.
  6. Ich lasse meine Tochter schon am Morgen Eis essen.
  7. Ich erlaube meine Tochter bei jedem Supermarktbesuch sich eine Süßigkeit auszusuchen. 
  8. Ich koche Spaghetti mit Ketchup und lass mich dafür feiern. ("Mama, du bist die beste Köcherin auf der ganzen Welt.")
  9. Ich vertraue auf Oma und lasse meine Mutter, seit das Baby sechs Monate alt ist (und obwohl ich noch stille), die Kinder hin und wieder ins Bett bringen, damit ich mal abends weg gehen kann. (Mann arbeitet ja abends immer.
  10. Ich drücke meinem Mann - sobald er frei hat- ohne mit der Wimper zu zucken das an Mama klebende Stillbaby in den Arm, um zum Sport zu gehen oder einfach nur um mal in Ruhe fernzusehen.
  11. Ich flüchte nachts aus dem Familienbett und lege mich ins leere Kinderzimmer, wenn ich vom Co Sleeping genervt bin und ich einfach nur meine Ruhe will.
  12. Ich lege mich SOFORT aus Sofa (oder bei schönem Wetter die Gartenliege) sobald das Baby eingeschlafen (und die Große noch im Kindergarten) ist. Hausarbeit kann ich zur Not auch mit Baby auf dem Rücken oder am Rockzipfel machen. Oder auch einfach sein lassen. (s. nächsten Punkt)
  13. Ich staubsauge nicht. (Macht der Mann)
  14. Ich bügele nicht. (Macht niemand. Laufen hier alle verknittert rum).
  15. Ich ziehe dem Baby nicht mehr jeden Tag neue, frische Kleidung an. So lange Body und Co noch zu ca. 50 % sauber sind, bleiben die Sachen an.
  16. Ich höre im Auto keine Kinderlieder mehr, sondern nur noch meine Musik. 
  17. Ich fluche jeden Tag mindestens 387 Mal. Und sage dabei auch Wörter, die man eigentlich "nicht sagt". Vor den Kindern.
Achtung: Ich habe das alles nicht geschrieben, weil ich mit meinem ach so lockeren Lifestyle angeben will. Mir sind nur - jetzt als 2fach-Mama - einige Veränderungen aufgefallen, von denen ich noch nicht weiß ob sie Zeugnis meiner Coolheit, Faulheit oder ganz einfach meiner Unfähigkeit sind, und die ich daher einmal dokumentieren wollte.

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