
Ich bin bestimmt kein Freund von allzu lauten Knallkörpern zu Silvester und auch mich stört insbesondere der zweckentfremdete und äußerst aggressive wie rücksichtslose Umgang mit selbigen. Silvester hat Tradition, gehört zum Brauchtum, sollte aber nicht zur von allen Regeln des Zusammenlebens befreiten Narrenzeit für Chaoten, Kriminelle und besonders rücksichtslose Dummköpfe ausarten.
Was jedoch die vielen Tierschützer angeht, die sich insbesondere in den Tagen vor Silvester lautstark für ein rigoroses Ende der Neujahrs-Tradition durch Verbot einsetzen, so habe ich den Eindruck, dass es diesen Leuten hauptsächlich um ihr eigenes Wohlbefinden geht. Deren Tierschutz ist dabei nur vorgeschoben, dient lediglich als Projektion für die eigenen Ängste. Er orientiert sich nicht an knallharte Fakten, sondern moralisiert und das vordringlich zum Selbstzweck für den eigenen Egotrip. Denn wie ernst deren Tierschutzgedanke zu nehmen ist, lässt sich besonders an der Tatsache erkennen, dass sich gerade diese Leute einen Dreck darum scheren, wenn es um die abertausenden nachweislichen Mitgeschöpfe geht, die jährlich Opfer der Windkraftanlagenindustrie werden. Einer Industrie, die von diesen verbotsaffinen Tierschützern bisweilen sogar militant verteidigt wird.
Und noch etwas. Es gab in der vergangenen Neujahrsnacht Tieropfer zu beklagen. Aber nicht durch die Böllerei, sondern durch das verbotene Verwenden asiatischer Glückslichter, die wahrscheinlich sogar von "Tierschützern" als Alternative zur Böllerei verwendet wurden und mit denen das Affenhaus im Krefelder Zoo in Brand gesteckt wurde.
Gut gemeint ist eben nicht gleich gut gemacht.
