Atombomben – Bereits im Einsatz?

Es gibt Hinweise, keine Beweise, dass die USA auch nach 1945 auf ihren imperialen Streifzügen Kernwaffen eingesetzt haben sollen. Andere Punkte jedoch sprechen dagegen

Atomexplosion Ein ernstzunehmendes Indiz für diese ungeheuerliche Behauptung existiert jedoch tatsächlich. Im Jahr 2008 strahlte der italienische Fernsehsender RAI- News eine halbstündige Dokumentation aus, derzufolge die USA am 27. Februar 1991 eine fünf Kilotonnen Bombe über unbewohntem Gebiet zwischen dem irakischen Basra und der iranischen Grenze gezündet haben sollen. Der verantwortliche Journalist, Maurizio Torrealta, hatte die Information von einem Golfkriegs- Veteranen erhalten. Der 45 jährige Jim Brown war damals während der Operation Desert Storm im Golfkrieg Ingenieur Rang gewesen. Nachdem er eine Impfung gegen die Wirkung chemischer Kampfstoffe (vermutl. Adropin – Anm. d. R.) nicht vertrug, verschlechterte sich sein Gesundheitszustand. Er wurde kurz darauf entlassen. So gelangte die Geschichte in die Welt.

Um deren Wahrheitsgehalt zu überprüfen, reiste Torrealte ins französische Bruyères-le-Châtel zum internationalen seismologischen Zentrum. Er sah sich die Werte der genannten Region zum fraglichen Zeitpunkt an und wurde fündig. An jenem Tag hatte sich just an diesem Ort ein seismisches Ereignis der Stärke 4,2 auf der Richter- Skala ereignet. Laut Brown soll der Einsatz der Kernwaffe ein Vergeltungsschlag gewesen sein für den Abschuss zweier Scud- Raketen auf die US- Militärbasis Dhahran, zwei Tage zuvor. 28 amerikanische Soldaten hatten dabei den Tod gefunden. Zudem betonte Brown, der selbst nicht dabei war, er habe mit Augenzeugen des Ereignisses gesprochen. Die Ergebnisse hatte er weitergereicht an das von Veteranen betriebene Gulf Watch Intelligence Networking (GWIN), welches die Kriegsereignisse des ersten Golfkriegs dokumentiert und aufarbeitet.

Ziel des GWIN ist es, soviele Informationen wie möglich von den Geschehnissen vor, während und nach dem Golfkrieg zu veröffentlichen, die die Gesundheit hunderttausender Soldaten einschließlich deren Frauen und Kinder betreffen. Ein Atombombenabwurf im Irak wäre ein solches Ereignis. Allerdings hatte Torrealta gegenüber der italienischen Nachrichtenagentur Adnkronos International eingeräumt, es gäbe keine endgültigen Beweise für eine erfolgte atomare Schockwelle und vertrat den Standpunkt, das dies zwar ein interessanter Hinweis sei, dieser jedoch nicht als Tatsache gewertet werden dürfe. Kein Wunder, bei einem solch heiklen Thema.

In dem Dokumentarfilm enthalten war zudem ein Interview mit dem irakischen Arzt Dr. Jawad Al-Ali, der eine erschreckende Zunahme von Krebserkrankungen um fast das zwanzigfache festgestellt hatte. Von einstmals 32 Neuerkrankungen im Jahr 1989 schnellte die Quote 2002 auf 600 Fälle nach oben. Dies war ein Jahr vor dem Beginn des letzten Irak- Feldzugs der USA 2003 unter dem Namen Desert Fox. Auffallend war zudem, dass Tumoren, die verzugsweise ältere Patienten befallen, nun verstärkt bei Kindern auftraten. Dies wird allerdings weniger an besagter Atombombe als vielmehr an den vielen Tonnen DU- Munition aus abgereichertem Uran gelegen haben, die dort von den US- Truppen verfeuert worden waren. Möglicherweise kamen im Iran aber auch Waffen zum Einsatz, von denen wir gar nicht wissen, dass es sie gibt.

Wer ein lebendes Horrokabinet filmen möchte, wird im heutigen Irak mühelos fündig. Nachdem amerikanische Truppen dort 2003 Demokratie abgeworfen hatten, begannen sich die Geburten zu verändern. Kinder ohne Kopf kamen zur Welt. Andere hatten dafür gleich zwei Köpfe, aber nur ein Auge. Gliedmaßen waren verkrüppelt oder fehlten vollständig. Aufgedrungene Schädel von der Größe eines Fußballs (Hydrocephalus) oder offene Wirbelsäulen, in denen das Rückenmark frei lag (Spina bifida). Verantwortlich dafür sind mehrere tausend Tonnen von panzerbrechender, aber radioaktiver Uranmunition, die dort abgefeuert wurden. Die beim Aufprall in Nanopartikel zerstobene Munition verseucht weite Landstriche im Irak, in Afghanistan und dank des Windes auch im Iran.

Um die Folgen wissenschaftlich zu dokumentieren und zu erforschen, war damals der irische Biomediziner Prof. Chris Busby von der Universität Ulster in den Irak gereist. Was er dort fand, war gelinde gesagt aberwitzig. Abgereichertes Uran ist ein Abfallprudukt, das während der Anreicherung abfällt. Es handelt sich um Uran mit einem hohen Anteil des Isotops Uran 238. Es bleibt übrig, nachdem der Anteil des waffen- und brennstabtauglichen Uran 235 extrahiert wurde. Was Busby jedoch im Raum der irakischen Stadt Falludscha fand, waren auffallende Mengen des waffentauglichen Uran 235. Dort war also nicht nur abgereichertes, sondern sogar angereichertes und hoch radioaktives Uran verschossen worden. Die Folgen für die Zivilbevölkerung waren entsetzlich.

Neben all den Todgeburten und Missbildungen schnellte vor allem die Krebsrate in astronomische Höhen. Wie sich Busby dem russischen TV- Sender Russia Today gegenüber im Interview äußerte, gibt es eine auffallende Parallele zu den Geschehnissen im Anschluss an die Bombenabwürfe von Hiroshima und Nagasaki. Für gewöhnlich kommen pro 1000 Mädchen 1050 Jungen zur Welt. Nach den Bombenabwürfen hingegen sank die Zahl männlicher Neugeburten auf 680. Ebenso in Falludscha. Dies ist ein Rückgang von mehr als 35 Prozent. Nur die Zahl der leukämischer Neuerkrankungen liegt diesmal deutlich höher als nach dem zweiten Weltkrieg. Betrug sie damals das 17fache über normal, so liegt sie jetzt beim 38fachen.

Das angereicherte Uran 235 konnte an verschiedenen Stellen nachgewiesen werden. Unter anderem in den Haarproben von Eltern missgebildeter Kinder, im Trinkwasser und in Bodenproben. Prof. Busby will daher nicht ausschließen, dass eine völlig neue, bislang unbekannte Uranwaffe dort zum Einsatz gekommen sein könnte. Er geht aus von einer Art thermobarischen Sprengkopfs mit Uranpulver gefüllt oder einer Neutronenbombe. Es gibt zudem Quellen, die darauf verweisen, dass auch schmutzige Bomben zum Einsatz gekommen sein sollen. Das irakische Ministerium für Menschenrechte arbeitet derzeit an einer Klage gegen die Vereinigten Staaten von Amerika und Grossbritannien wegen ihrer Verwendung von Atombomben und schmutzigen Bomben. Dies hatte der irakische Minister für Menschenrechte, Wijdan Mikhail Salim, gegenüber der tunesischen Zeitung Assabah bekannt gegeben. Salim beruft sich dabei auf Berichte des einstigen irakischen Ministeriums für Wissenschaft und Umwelt, der von 2006 bis 2010 amtierte.

Weniger ernstzunehmend sind hingegen Berichte des sogenannten Nahostexperten Peter Eyre zu werten. Ihm zufolge sollen taktische Atomwaffen eingesetzt worden sein. Mindestens eine Nuklearwaffe im Irak und mehrere in Afghanistan, vor allem im Tora Bora- Gebirgsmassiv, in dem sich Bin Laden und seine Truppe damals in Höhlen versteckt hielten. Wer jedoch zur Person Peter Eyres recherchiert, wird schnell herausfinden, dass dieser kein Nahostexperte ist, sondern Schauspieler. Wer ihn gerne bewundern möchte, kann dies in Trivialfilmen wie dem Drachentöter (1981) oder Inspektor Barnaby – Der Würger von Raven’s Wood tun. Außerdem hätten China und Russland derartige Waffeneinsätze sofort registriert und mit Sicherheit hätten sie sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen und stattdessen lautstark vor der internationalen Gemeinschaft dagegen protestiert.

Auch Berichte, Israel hätte Syrien mit einem nuklearen Bunkerbuster angegriffen, sind wohl eher ins Reich der Phantasie zu verweisen. Sämtliche Berichte lassen sich letztlich auf eine einzige Quelle zusammendampfen und das ist Gordon Duff von der Seite Veterans Today. Dabei argumentiert er, dass bei dem nächtlichen Angriff plötzlich eine außerordentlich helle Explosion zu sehen gewesen sei, die nur auf eine Atombombe zurückgeführt werden können. Selbst gesehen hat er das Ganze natürlich nicht, sondern eine Videoaufzeichnung des Angriffs. Wer nun bei Dunkelheit und maximal weit geöffneten Objektiv einen Explosionsblitz filmt, der darf sich nicht wundern, wenn dieser auf der Filmaufnahme anschließend überdurchschnittlich hell erscheint. Da hätte der gute Mann eigentlich von selbst drauf kommen können.

Wie bei Einartysken zu lesen steht, haben die USA und ihre NATO- Verbündeten in der Tat unzählige Menschen nach 1945 durch Atombomben getötet. Nicht im Krieg, sondern im testweise. Rund 130.000 Tote lassen sich demnach auf die Atombombentests in Mikronesien zurückführen. Inmitten der Marschall- Inseln wurde rücksichtslos und brutal ein atomarer Sprengkopf nach dem anderen gezündet um die Auswirkungen auf die Umgebung und die dort beheimatete Bevölkerung zu beobachten und zu erforschen. Erst 1958 stellten sie unmenschlichen Versuche ein. Wieviele noch danach an den Spätfolgen starben, kann allenfalls geraten werden.

Quellennachweis und weiterführende Links:



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