Die Architektur-Galerie Berlin eröffnet am 13. März die dritte Ausstellung „Architektur + Fotografie“. Präsentiert werden drei Positionen zeitgenössischer Fotografen – Roger Frei, Andreas Gehrke und Stefan Oláh –, die sich mit der Aneignung unterschiedlicher Lebensräume auseinandersetzen. Bei den in der Ausstellung gezeigten Arbeiten handelt es sich um Projekte, die neben Aufträgen als freie Arbeiten entstanden sind.
Ausstellungsbeschreibung
Die dritte Ausgabe des Ausstellungsprojektes Architektur+Fotografie stellt drei Positionen zeitgenössischer Fotografen gegenüber, die sich mit der Aneignung unterschiedlicher Lebensräume auseinandersetzen. Während die klassische Architekturfotografie vornehmlich unmittelbar fertiggestellte Gebäude als autonome Objekte in Szene setzt, richtet sich der Fokus der Ausstellung auf die nicht von Architekten gestaltete Umwelt. Sämtliche in der Ausstellung gezeigten Arbeiten sind Projekte, welche die Fotografen neben ihren Auftragswerken fotografiert haben. Sie zeugen davon, dass es neben den allseits bekannten Dokumentationen herausragender Neubauprojekte ein zunehmendes Interesse an der Auseinandersetzung mit Alltagsarchitektur und ihren Nutzern gibt.
Roger Frei (*1971) ist einer der wichtigsten jüngeren Architekturfotografen in der Schweiz und fotografiert u.a. für einflussreiche Büros wie Baumschlager Eberle und EM2N. Gleichzeitig arbeitet er an verschiedenen eigenen Projekten, zu denen aktuell die Serie „Aedes“ gehört. Deren Motive bestehen aus Tausenden von Einzelfotos, auf denen Frei abschnittsweise Hochhausflure ablichtet und anschließend akribisch zu einem Gesamtbild zusammenfügt. Dabei entsteht eine Art fotografischer Systemschnitt mit zahllosen Details. Diese zeigen ein erstaunliches Spektrum von Varianten, mit denen die Bewohner ihr unmittelbares Wohnumfeld „verschönern“, um der anonymen Architektur einen individuellen Charakter zu verleihen – oftmals im scheinbaren Gegensatz zu ihr.
Der Berliner Fotograf Andreas Gehrke (*1975) zählt unter dem Synonym Noshe zu den bekanntesten deutschen Architektur- und Lifestylefotografen. Zu seinen Auftraggebern zählen u.a. Sauerbruch Hutton und die Verlage Distanz und Hatje Cantz. Parallel dazu verfolgt er nicht nur zahlreiche eigene Arbeiten, sondern hat 2013 den Verlag Drittel Books gegründet. In der Ausstellung sind Motive aus der Serie „Brandenburg” zu sehen, an der Gehrke seit 2009 arbeitet. In ihr verbindet er auf erzählerische Weise vollkommen unterschiedliche Motive zu einem großartigen Kaleidoskop: Neben Brandenburger Landschaften mit kaum sichtbaren Spuren menschlicher Nutzung stehen Portraits anonymer Alltagsarchitektur ebenso wie solche rätselhafter technischer Gebäude.
Eine ganz andere Herangehensweise vertritt Stefan Oláh (*1971), der als Fotograf in Wien lebt und arbeitet. Neben seiner künstlerischen und Publikationstätigkeit fotografiert er für Auftraggeber aus Kultur, Wirtschaft und öffentlicher Hand. In seiner eigenen Arbeit widmet er sich vorrangig Artefakten der gebauten Umwelt, die zwar nicht im glamourösen Zentrum des öffentlichen Interesses stehen, dennoch aber ein wichtiger Bestandteil derselben sind. Ein anschauliches Beispiel dafür ist die in der Ausstellung gezeigte Serie „95 Wiener Würstelstände“. Sie vereint Portraits der für Wien typischen „Bauaufgabe“ Verkaufsstand. Trotzdem sie den öffentlichen Raum allerorts prägen obliegt deren flüchtige Gestaltung einzig und alleine den Betreibern.
Quelle: Architektur-Galerie Berlin
Wann und wo
Architektur Galerie Berlin
Karl-Marx-Allee 96
10243 Berlin
14. März bis 22 April 2014
Eröffnung am 13. März um 19.00 Uhr
Begrüßung: Ulrich Mueller
Einführung: Christina Graewe
Donnerstag, 24. April um 14.00 Uhr
Was heißt Architekturfotografie heute?
Gespräch zur Ausstellung Architektur + Fotografie III
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