Bei der Zubereitung des Abendessens hat eine malaysische Hausfrau einen verrosteten Kettenanhänger im Magen eines Fischs gefunden. Es könnte sich um den Glückbringer eines Seemanns aus dem 16. Jahrhundert handeln, vermuten Historiker. Gegessen hat die Familie den Fisch nicht.
Malakka - Stolz hält Suseela Menon, 47, ihr seltenes Fundstück in die Höhe. Könnte es tatsächlich der Glücksbringer eines Seemanns aus dem 16. Jahrhundert sein, den sie da zufällig entdeckt hat? Das glauben jedenfalls Historiker, die den zehn Gramm schweren Anhänger bereits begutachten konnten.
Der Hausfrau aus Malaysia war das rostig wirkende Medaillon in die Hände gefallen, als sie einen Fisch für das Abendessen zubereiten wollte. Als sie das junge Tier aufschnitt, kam in seinem Magen das Medaillon zum Vorschein. Es zeigt ein Kruzifix und die Aufschrift "ANTONII", wie die malaysische Zeitung "The Star" am Mittwoch berichtete.
Solche Medaillons wurden von portugiesischen Seeleuten, die die Küste bei Malakka Anfang des 16. Jahrhunderts kolonisierten, als Glücksbringer getragen. Einer der eilends herbeigerufenen Historiker glaubt, das Konterfei auf dem 7,4 mal 6 Zentimeter großen Stück könnte Elizabeth (Isabel) von Aragon darstellen. Das war die Ehefrau des portugiesischen Königs Denis I., der im 13. Jahrhundert auf den Thron kam.
Der Fund hat bereits Folgen: "Mein Mann glaubt, dass es ein besonderes Zeichen für unsere Familie ist, so ein Medaillon aus den Tiefen des Meeres bekommen zu haben", sagte Menon, die in der Nähe der Hafenstadt Malakka wohnt, der Zeitung. Deshalb habe die Familie auch beschlossen, den Fisch nicht zu essen. Weitere Untersuchungen sollen nun das Alter und die Herkunft ihres Funds klären.
Dass Haie wenig wählerisch sind bei ihrer Nahrung, zeigten gerade spektakuläre Fotos aus Australien, wo ein Teppichhai einen kaum kürzeren Bambushai verschluckte - es sah aus, als würde der Meeresgrund lebendig.