Wie ich bereits in meinem Artikel über unsere Baby-Erstausstattung schrieb, haben wir mit diversen Anschaffungen noch gewartet, bis unser Kind geboren war. Eine gute Entscheidung! So richtig viele Dinge sind nicht dazu gekommen, aber einige, von denen ich nicht bereits vorher gewusst hätte, das wir sie brauchen. Also, los geht’s:
Transport
Es stellte sich recht schnell heraus, dass das Tragetücher binden und meine Ungeduld (und Beschäftigung mit wichtigeren Themen wie Stillen) sich nicht so gut vertragen. Im Gegensatz zu Christoph, der gern und viel Tücher bindet, brauche ich eine schnelle und unkomplizierte Lösung. Da wir jedoch für eine „richtige“ Trage ein paar Wochen abwarten wollten, bestellte ich zunächst eine Marsupi Breeze.
Durch die Klettverschlüsse ist sie super schnell angelegt, sie ist leicht und lässt sich super klein zusammenfalten. Ich hatte übrigens erst Größe XL bestellt, musste diese dann aber nochmal tauschen. Größe L reicht für mich völlig aus, mittlerweile „hacken“ wir sie für besseren Tragekomfort und knoten sie wie eine Mei Tai trage unter Babys Po zusammen, statt die Klettverschlüsse zu nutzen. Damit geht das Kreuz auf dem Rücken weiter runter und die Belastung verteilt sich einfach besser. Damit die Klett-Panels auf der Vorderseite nicht so scheuern, habe ich einfach ein Stück Stoff mit Klettverschluss versehen und darauf geklettet. Da es sich um einen Jersey handelte, habe ich mir nicht mal die Mühe gemacht, irgendwas zu säumen. Vielleicht hole ich das irgendwann mal nach.
Für längere Strecken, lange Tragezeiten und schwere Kinder gibt die Marsupi aber nicht so super viel Support. Aber: ich finde sie ist eine großartige Trage für die ersten Wochen, gerade für diejenigen, die sich so wie ich nicht mit dem Tüchertragen anfreunden können und eine flexible, für Anfänger geeignete Trage suchen.
Von Janine hatten wir zur Geburt eine Trageberatung bei ihrer Freundin Laura geschenkt bekommen. Vorab hatte Laura mir schon einige Fragen zu unseren Bedürfnissen geschickt. Sie kam mit einer großen Reisetasche voller Tragehilfen und Tücher und ihren Püppis Mika und Friedrich zu uns nach Hause.
Dann gab’s eine kurze Einführung in die Trage-Theorie, und da wir ja die wichtigsten Punkte schon vorab geklärt hatten, war die neue Trage schnell gefunden – und zwar die Storchenwiege Carrier in bordeaux. Ich muss ehrlich sagen, ich hatte mich vorab eigentlich darauf eingeschossen, ein „Full Buckle“ System wie Manduca oder Ergobaby haben zu wollen, und bin jetzt, einige Wochen später, unglaublich froh über die Beratung. Die „Storchi“ ist eine wunderschöne, einfach anzulegende Tragehilfe – Punkt.
Falls Ihr in Hamburg und Umgebung wohnt und eine kompetente Beratung sucht: hier ist ihre Website.
Tragenhilfen-Hilfen
Nicht direkt für’s Baby, aber im Zusammenhang mit dem Tragen, benötigte ich als Kleider-Trägerin eine Lösung, um mein Handy, Schlüssel und Portemonnaie direkt bei mir tragen zu können und nicht im Rucksack verstauen zu müssen. Jetzt, wo die Jackensaison wieder anfängt ist das zwar nicht ganz so kritisch, aber sobald ich keine Jacke trage, wird’s schwierig. Und wenn ich meine Jacke mal ausziehen will, weil’s mir zu warm wird, dann habe ich wieder das gleiche Problem.
Also habe ich mir eine Bauchtasche gekauft. Hüfttasche, Gürteltasche, Fanny Pack, ja, wie in den späten 80ern und frühen 90ern. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wann und warum diese Taschen irgendwann so einen „uncool“ Status bekamen. Sie sind einfach verdammt praktisch! Gut, schön sind die meisten nicht, daher habe ich mich für ein simples schwarzes Modell von Eastpack entschieden, das Markenlabel abgetrennt (ging einfach und ohne Spuren zu hinterlassen), und verziere sie nun schrittweise mit Buttons und Patches.
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Und dann war da noch die Sache mit dem Rucksack. Denn ich liebe meinen Dakine Campus, aber er ist einfach riesengroß – fasst 33 Liter und ist ein perfekter Einkaufs-Rucksack. Da ich aber dank des Kaiserschnitts noch bis nach meiner Rückbildung nicht schwer heben und tragen kann, fallen Einkäufe wie früher ohnehin flach. Was mich am Campus besonders begeistert, sind die Netztaschen an der Seite, in die wunderbar meine Wasservorräte reinpassen.
Klar, die passen auch in jeden anderen Rucksack, aber wenn ich Durst habe, brauche ich sofort Wasser. Erst den Rucksack abzunehmen und rumzuwühlen ist mir zu mühsam, dann vergesse ich das Trinken wieder und muss zu Hause sofort einen ganzen Liter runtergurgeln. Also sind diese Fächer perfekt für meine Bedürfnisse.
Daher habe ich mir die kleinere Variante gekauft, in grau und weinrot passend zur Storchi und vielen unserer Jacken. Der Rucksack fasst 25 Liter, ist damit etwas schmaler und weniger tief als die 33 Liter Variante, hat aber die gleichen Features, die mir so wichtig sind.
zu Hause
Nicht so richtig eine Anschaffung sondern ein Geschenk von Lisa von HausHofKind: Wursti. Bettschlangen kann man zwar auch so kaufen, unser Wursti ist jedoch ein Einzelstück, dessen Farbe ich mir schon einige Wochen vor der Geburt aussuchen durfte. Nachdem wir ja dann doch einige Tage in der Klinik bleiben mussten, hatte Christoph Wursti auch bereits nachgeholt, so dass das Baby seine ersten Tage bereits darin kuscheln konnte. Auch jetzt liegt Wursti in seinem Babybay. Der Vorteil einer Bettschlange ist vielfältig, vor allem finde ich es aber toll, dass das Baby gepolstert aber gelüftet zugleich liegt. Zudem ist Wursti unabhängig vom Bettchen, kann also auch mit in den Urlaub und gibt immer ein bisschen das Gefühl von zu Hause.
Burrito-Baby
Die ersten 48 Stunden seines Lebens verbrachte unser Kind in Windeln und sein Geburtshandtuch eingewickelt. Es fühlte sich für uns total unnatürlich an, dieses kleine neue Wesen in irgendeiner Form anzuziehen und ihm damit den ersten Stempel zu verpassen. Dank der sommerlichen Temperaturen war das auch kein Problem. Irgendwann jedoch war es ja Zeit, das Krankenhaus zu verlassen und nach Hause zu gehen, und wir erinnerten uns daran, dass das Baby es sehr genossen hatte, fest in sein Handtuch eingewickelt zu sein. So beschloss ich, einen Pucksack zu bestellen, weil ich mir das pucken mit Tuch zu dem Zeitpunkt nicht so richtig zutraute.
Das Pucken mit diesem Pucksack ist total einfach, und sofern er keine schlimmen Blähungen hat oder andere Bedürfnisse befriedigt werden müssen, schläft das Baby darin auch gern mal 6 Stunden am Stück. Die einzigen die sich nicht darüber freuen, sind meine übervollen Brüste, aber dazu kommen wir gleich nochmal.
Schnuller
Ich hatte mir irgendwann im Hinterkopf abgespeichert, dass ich Schnuller doof finde – ich hielt sie für eine Erfindung für Menschen, die ihre Babies am liebsten in eine Roboterwiege legen und ruhigstellen wollen. Aber vor allem hatte ich fürchterliche Angst vor der bösen, bösen Saugverwirrung und wollte unsere Stilbeziehung auf keinen Fall gefährden. Für die Roboterwiege bin ich immer noch nicht zu haben (auch wenn ich den Reiz mittlerweile verstehen kann ), aber die Schnuller haben uns wirklich gerettet.
Denn entgegen der allgemeinen Befürchtung und Wahrnehmung, dass Mütter zu wenig Milch haben, habe ich zu viel.
Viel, viel viel zu viel. Die ersten 6 Wochen unserer gemeinsamen Existenz kämpften Baby und ich gegen den übermäßigen Milchspendereflex, der dafür sorgte, dass das Baby in Milch ertrank, sich verschluckte, schrie, und vor allem: Sein Bedürfnis nach milchfreiem Nuckeln nicht befriedigen konnte. Bis jetzt ist es oft noch so, dass ich ihn anlege, er trinkt 3 Schlucke, signalisiert mir „zu viel!“ und bekommt erst einmal für ein paar Minuten den Schnuller, bis der Milchspendereflex wieder etwas abflaut. Dann kann er weiter trinken, und wenn er mir dann signalisiert: „satt, aber noch gemütlich machen!“ bekommt er den Schnuller und kann noch länger weiternuckeln, ohne mehr essen zu müssen, als er Hunger hat.
Wir bevorzugen die Schnuller von MAM, das war allerdings eher Zufall. Ich hatte Christoph beauftragt, „irgendwelche“ zu kaufen und er entschied sich für eben jene.
Wärmekissen
Bis man selber ein schreiendes, blähendes Bündel vor sich liegen hat, versteht man das nicht. Isso. Warum Eltern ständig über die Ausscheidungen und Pupse ihrer Kinder sprechen, hat den einfachen Grund: Sie steuern Dein Leben. Blähungen in der Nacht? Kein Schlaf. Blähungen am Tag? Kriegst nichts erledigt, nein, auch nicht selber aufs Klo gehen. Duschen? *geht hysterisch lachend ab*.
Da gibt es diverse Dinge, die man so tut, zum Beispiel das Baby im Fliegergriff tragen, entschäumende Tropfen, Homoöpathische Zäpfchen, Fiebermessen (klingt komisch, is aber so), und natürlich Wärmekissen. Wir hatten bislang nur große Wärmekissen, also mussten zwei kleine Traubenkernkissen her. Unsere sind von Grünspecht, es gibt sie bei Budni, ob DM sie führt weiß ich nicht. Sie sind aber auch über Amazon erhältlich.
Wickeln
An unserem Wickeltisch-Setup hat sich nicht viel geändert. Dass ich mir vorher viele Gedanken über das Setup und was für uns passt gemacht habe, hat sich ausgezahlt. Einige Kleinigkeiten habe ich jedoch nachgerüstet.
Cheeky Wipes & Wetbag
Feuchttücher benutzen wir nur unterwegs und zum zwischendurch auf der Couch wickeln. Ansonsten haben wir mit den klassischen Wattepads und Wasser gewickelt, bis Christoph nach einigen Tagen feststellte, dass er schon wieder Wattepads nachkaufen musste und wir beschlossen, wenigstens diesen Müllberg zu vermeiden und uns das Geld zu sparen. Viele benutzen ja die einfachen Waschlappen von IKEA, mir waren diese jedoch einfach zu groß und flatterig. Daraufhin habe ich mich auf die Suche nach kleineren Waschlappen gemacht und fand Cheeky Wipes.
Es gibt sogar richtige Komplettsets mit Container und Schnickschnack, wir haben uns für die Spar-Variante entschieden und einfach eine Box genommen, die sowieso nur rumflog. Ich stopfe die Wipes einfach in den Container, und gieße dann heißes Wasser, vermischt mit ein bis zwei Teelöffeln Kokosöl darauf. Nach Benutzung kommen die Wipes in eine Nasstasche (Wetbag) und dann waschen wir den gesamten Stapel etwa alle 3 Tage bei 60 Grad.
Mobile
Um ehrlich zu sein, hatte ich nicht damit gerechnet, dass das Baby sich so schnell langeweile würde, doch mit etwa 6 Wochen fing es an: Es sollte Unterhaltung am Wickeltisch her, und zwar ordentlich, mit Musik und Bewegung. Und so hängt nun ein hässliches Plastikding am Wickeltisch, das leicht blechern „You are my Sunshine“ dudelt, das Mobile dreht, und das Baby freut sich.
Mehr Spucktücher
Was war ich für eine naive Frau, denkend, dass ein Stapel mit 9 Spucktüchern ja wohl ausreichen würde. Irgendwie müssen die Dinger ja überall hin, insbesondere um auch schnell mal die großen Milchfluten aufzuhalten. Daher: 2 an die Couch, 2 ins Büro, 2 bis 3 ans Bett, 2 in jeweils einen Rucksack, 2 an den Esstisch, und was ist, wenn die alle in der Wäsche sind? In unserer finnischen Babybox hatten wir 2 gelbe Tücher aus Bambus, die super soft sind, also habe ich versucht, ähnliche zu finden und war erfolgreich:
Natürlich bei Amazon fand ich welche zu einem echt guten Preis, und von der Qualität können sie mit unseren finnischen gut mithalten. Nur auf weiß hatte ich einfach keine Lust mehr, also warf ich sie mit einer halben Flasche Simplicol Mango Orange, die ich noch rumstehen hatte, in die Waschmaschine und heraus kam ein ganz hübscher Apricot-Ton. Da die Tücher mit Baumwollgarn vernäht sind, hat man nicht mal weiße Nähte
Und die Babybox?
Oft wurde auch nachgefragt, ob wir schon etwas zum nutzen der finnischen Babybox sagen können. Das erste Mal nach 2 Wochen – *hust*.
Mittlerweile, nach fast 9 Wochen, kann ich ein kleines Fazit abgeben und sagen, ja, die Babybox hat sich gelohnt und wird sich weiterhin lohnen. Die meisten Kleidungsstücke waren dem Baby jedoch erst einmal zu groß, er wächst erst jetzt langsam rein. Die Spucktücher sind regelmäßig in Benutzung, das Badethermometer, einige Kleidungsstücke (vor allem die Socken sind klasse), die wasserdichte Unterlage für’s Bettchen… Die Bettdecke wird er erst einmal nicht brauchen, daher liegt sie als kuschelige Unterlage auf der Couch, der große Winterschlafsack liegt auf der Couch im Büro, und es gibt wenige Dinge, die für uns einfach nicht funktionieren.
Dazu gehört die Flasche, da wir die Lansinoh Flaschen für abgepumpte Milch benutzen, sowie das Sommerschlafnachthemd, das ich anfangs für total praktisch hielt, mich aber bis heute nicht damit anfreunden konnte. Diese Sachen stelle ich mittlerweile bei Mamikreisel ein. Hier ist der Link zu meinem Profil, falls Ihr mir folgen mögt.
Zusätzlich zur Babybox waren aber Erbstücke von Freundinnen am hilfreichsten. Wenn ein Teil bereits zwei Kinder überlebt hat, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es auch ein drittes Kind noch nutzen kann, ja recht hoch. Daher danke an Tjorven, Melanie, Sabrina, Jenny, Michi und Lisa <3
Völlig vergessen!
Wir haben ausserdem ein Tragecover gekauft, ein Babyphone angeschafft und natürlich diverse Klamotten. Die reiche ich dann mal nach.
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