Amina habe ich bei einem Blogger-Event hier in Salzburg kennengelernt. Seither sind wir immer wieder mal in Kontakt. Sie ist eine unglaublich inspirierende Persönlichkeit die trotz ihrer jungen Jahre voller Wissen steckt. Ich freu mich riesig, dass ich sie zu einem Interview hier auf Individualisten gewinnen konnte. Ich hoffe ihr Blog Grasgrün & Himmelblau und Amina inspirieren euch genauso wie mich.
Dein Name?Amina Stella Steiner
Wo bist du zu Hause?Überall da, wo ich mich willkommen fühle! Ich reise gerne und viel und bin nach sehr kurzer Zeit an jedem Ort „zu Hause". Zur Zeit habe ich meinen Lebensmittelpunkt nach Wien verlegt und genieße es sehr.
Was sagst du, wenn dich jemand fragt, was du so tust?Ich tue von allem ein bisschen, aber alles, was mir Spaß macht.
- Ich arbeite im Service in einem vegetarischem Sterne-Lokal, dem Tian.
- Ich engagiere mich im Kommunikations Team des Impact Hub Viennas (Coworking Space for Social Entrepreneurship).
- Ich arbeite in PR und Kommunikation von ROHGENUSS.
- helfe Deli Bluem im Catering wann immer es mir möglich ist.
- Ab dem Frühjahr werde ich berufsbegleitend meinen Bachelor in Tourismusmanagement machen.
- und ja dann wäre da noch ..... mein Blog Grasgrün & Himmelblau.
Abgerundet wird dieser Alltag mit Besuchen von Events und Vorträgen und nicht zuletzt mit viel kochen, Fotografie und Sport.
Wie beschreibst du deine individuelle Ernährungsphilosophie?Das Beste von Allem. So wie ich von allem ein bisschen etwas mache, esse ich auch von allem etwas - solange es vegan ist. 😛 Ich habe mich intensiv mit den verschiedensten Ernährungsformen auseinandergesetzt. Von jahrtausendealten Lehren wie Makrobiotik, TCM und Ayurveda bis hin zu Paleo, Rohkost & Co kann ich auf viel Erfahrung zurückblicken und habe mir aus allen Lehren mitgenommen, was meinem Körper am Besten tut. So habe ich meine ganz eigene Ernährungsform entwickelt - ein bisschen von allem: individuell - kreativ - abwechslungsreich - slow - gesund.
Was war dein „AHA" Moment der dich in einen gesunden Esser verwandelt hat?Diesen einen AHA Moment habe ich nie erlebt, da ich Dank meiner Eltern mit gesunder und vielseitiger Ernährung aufgewachsen bin. Ein Film hat mich allerdings zur Vegetarierin gemacht, meine Auseinandersetzung mit dem Thema dann zur Veganerin.
Mein Körpergefühl liefert mir täglich AHA-Momente und hält mich dazu an, meine gesunde Lebensweise beizubehalten. Ich fühle mich einfach viel besser, fitter und aktiver, wenn ich mich ausgewogen und gut ernähre.
Für all jene die deinen Blog nicht kennen: um was gehts und warum sollte man dort unbedingt vorbeischauen?Mein Blog widmet sich einem ganzheitlichen nachhaltigen Lebensstil und legt dabei ein besonderes Augenmerk auf nachhaltiges Unternehmertum. Ich schaue nicht auf den Teller, sondern über den Tellerrand hinaus und beleuchte die verschiedensten Thematiken von allen Seiten.
Wenn ich nicht gerade innovative Unternehmen, Persönlichkeiten, Projekte und Produkte ausfindig mache und vorstelle, beschäftige ich mich mit ernährungstechnischen Themen und teile meine Rezepte mit euch. Wer sich für einen gesunden und nachhaltigen Lebensstil interessiert, ist bei mir also genau richtig.
Was hat dich dazu bewegt deinen Blog zu starten?Mein Wunsch, etwas zu einer besseren Welt beizutragen. Jeder Blogeintrag ist ein kleiner Versuch, etwas zu bewegen. Ich erzähle Geschichten, die zum (Um-)Denken anregen sollen. Genau das spiegelt sich auch in meinem Blog-Motto wieder: „Das Leben entdecken und ein kleines Stückchen Erde retten."
Du setzt dich ganz offensichtlich sehr viel mit dem Thema Ernährung auseinander. Was ist deiner Ansicht nach der größte Blödsinn der in diesem Bereich verzapft wird?Der größte Blödsinn für mich ist der Umgang der Lebensmittel-Industrie mit den Konsumenten. Man würde meinen, wir würden in einer transparenten Gesellschaft leben, tun wir aber leider nicht. Als Konsument hat man kaum eine Chance wirklich informierte Entscheidungen zu treffen. Unvollständige Zutatenlisten und unverständliche Gütesiegel sind nur ein kleiner Teil des Problems.
Als bewusstem Esser wird es einem manchmal nicht besonders leicht gemacht. Ich sag nur: auswärts essen! Was hast du bisher als größte Herausforderung empfunden?Sich immer und immer wieder rechtfertigen zu müssen empfinde ich als schwierig. Ich erkläre mich gerne, sehr gerne! aber ich finde, dass sich niemand für seine persönlichen Entscheidungen rechtfertigen sollte.
Du lebst vegan. Aber auch vegan muss ja nicht unbedingt gesund oder nachhaltig bedeuten. Was unterscheidet deine Ernährungsweise von jener eines sogenannten „Pudding-Veganers" - auf was achtest du besonders um gesund zu leben?Meine gesunde Ernährung hat nicht gerade erst mit meiner veganen Lebensweise begonnen, es sind dafür viele neue Lebensmittel dazu gekommmen, seit ich mich vegan ernähre. Wie oben beschrieben, haben frische und regionale Zutaten immer schon den Weg in meine Küche gefunden. Ich versuche mich so gut als möglich nach den „Clean"-eating Prinzipien zu ernähren, was für mich schlicht eine saisonale, regionale und wohltuende Ernährung bedeutet, abgerundet mit ein paar Zutaten, die vielleicht nicht 100% regional aber gesundheitlich wertvoll sind. Fast-Food, Zucker und sehr Süßes spricht mich nicht sonderlich an. Für mich ein wichtiger Faktor ist es, nicht wie viele andere Veganer einfach das Fleisch oder den Käse durch Ersatzprodukte zu kompensieren, sondern Gerichte rund um pflanzliche Lebensmittel zu kreieren. Es gibt qualitativ hochwertige Ersatzprodukte, die Meisten sind jedoch voll mit Geschmacks-, Farbstoffen etc. ...
Auf deinem Blog stellst du immer wieder Produkte oder Betriebe vor die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen. Welche Rolle spielt dieses Thema in deinem Leben?Nachhaltiges Denken hat mittlerweile eine sehr zentrale Rolle in meinem Leben eingenommen. Ich versuche all meine Kaufentscheidungen unter den Aspekten der Nachhaltigkeit und des fairen Handels zu treffen - so weit das eben möglich ist. Ich versuche mich zu informieren und weiterzubilden und möglichst viel über die Thematik zu erfahren. Einen Teil des Erlernten gebe ich wiederum auf meinem Blog wieder.
Hast du ein paar Tipps für all jene die gerne anfangen möchten nachhaltiger zu leben?Nachhaltiges Leben hat sehr viel mit Information und Wissen zu tun. Fange an dich zu interessieren und informieren - über die Herkunft, Herstellung und Materialen oder Inhaltsstoffe der Produkte die du kaufst. Nur wer informierte Kaufentscheidungen trifft, kann nachhaltige Kaufentscheidungen tätigen. Leider wird es uns oft nicht leicht gemacht uns wirklich zu informieren. Nachhaltiges Leben hat auch viel mit langfristigem Denken zu tun. Überlege dir, welche Auswirkungen dein Handeln und deine Entscheidungen haben werden, nicht nur im Moment, sondern auch darüber hinaus. Sei offen und interessiert, dann kommt das von ganz alleine. Wer einmal in diese Welt eintaucht und sieht, was noch alles verbessert und getan werden kann/muss, kommt selten wieder raus. (;
Nachhaltig reisen wird bei dir ganz groß geschrieben. Ich finde dieses Thema recht interessant. Auf was sollte ich achten wenn ich meine nächste Reise buche?Nachhaltigkeit hat in Bezug auf reisen mehrere Aspekte. Zum einen spielt die Anreise eine Rolle. Je nach Destination sind Zug, Bus und Fahrgemeinschaften eine gute Option. Weiters sollte man sich Gedanken um die Unterkunft machen. Versuche nicht die großen Konzerne, sonder kleine lokale Hotels und Gaststätten zu unterstützen. Auch Couchsurfing und AirBnB sind gute Möglichkeiten. Nachhaltigkeit hat aber auch mit deinem Umgang und dem Verständnis für eine Kultur zu tun. Informiere dich über deinen Reiseort. Lerne etwas über die Geschichte und Menschen sowie ihre Traditionen und Kultur und gehe respektvoll damit um.
Was ist deine gesunde Alternative wenn du mal etwas Süßes brauchst?DATTELN. Datteln gehören eigentlich schon fast zu meinen Grundnahrungsmitteln. Sie sind nicht nur mein Süßungsmittel N°1 (in Smoothies, Süßspeisen, etc. ... ) aber auch mein Lieblingssnack für zwischendrin. Datteln sind gesund, sättigend und einfach kööööstlich.
Was darf in deinem Kühl- oder Küchenschrank nie und nimmer fehlen?Ganz oben auf meiner Liste stehen frisches Obst und Gemüse. Gleich danach kommen Haferflocken, Nüsse, Trockenfrüchte und vollwertiges Getreide sowie pflanzliche Milch. Auch Umeboshi, Miso und Algen sind fast immer da. Eben so wichtig sind gaaaaaanz viele Gewürze.
Hier auf Individualisten.atDeine Morgenroutine? dreht sich alles um einen ganzheitlichen Ernährungs- und Lebensstil. Was tust du so um Balance zu finden? Juice oder Smoothie?Bewusst abschalten. Sowohl Technik als auch Kopf. Meine Tage sind oft lang und intensiv.
Essen aus dem Packerl oder frisch gekocht?Ich gebe zu, ich habe keine Morgenroutine, weil ich auch keinen Alltag habe. Durch meine vielseitigen Arbeitsfelder gestaltet sich jeder Tag und jeder Morgen anders. Wichtig ist mir allerdings an jedem Morgen mit einer Tasse Kaffe oder Tee und einem guten Frühstück in den Tag zu starten!
Blogger: Hobby, Leidenschaft oder Beruf?Smoothie. Ganz klar!
Dein Lebensmotto? „Das Leben entdecken und ein kleines Stückchen Erde retten!" Wo siehst du dich in 5 Jahren? Irgendwelche großen Pläne die du hier schon mal ankündigen willst?Frisch gekocht.
Wo kann man dich im Netz finden und mehr über dich erfahren?Ein Hobby, das alle meine Leidenschaften verbindet und aus welchen sich hoffentlich irgendwann ein Beruf entwickelt.
Ich habe keine konkreten Pläne aber durchaus Ziele. Ich möchte in 5 Jahren mein Bachelor- und Masterstudium abgeschlossen haben und nebenbei immer an Themen gearbeitet haben die mich wirklich interessieren. Ich möchte einen Beruf ausüben, mit dem ich einen positiven Beitrag leisten kann, der spannend und vielseitig ist und ja - er wird mit Nachhaltigkeit zu tun haben. (; Mehr weiß ich noch nicht.
Du lebst derzeit in Wien. Hast du ein paar Tipps für deine ultimativen Health Spots in Wien die man auf gar keinen Fall verpassen darf? (möglichst bio, gerne vegan oder roh, Hauptsache gesund und zuckerfreie Optionen).Ich bin überall. Nein Scherz. Nur fast. (;
Mich und meinen Blog findet man unter: www.grasgruen-himmelblau.com und auf den Social Media Kanälen: Facebook / Twitter / Instagram
Meine Rezepte findet man außerdem auch auf Mealy und FindingVegan.
Wien hat ein so unglaublich vielseitiges Angebot. Ich weiß selber nie wo ich anfangen soll zu testen!
Magst du eventuell noch eines deiner tollen Rezepte mit meinen Lesern teilen?Auf jeden Fall sehr empfehlen kann ich:
- Dancing Shiva (Rohkost)
- Deli Bluem (rein pflanzliches Café)
- Die Erbsenzählerei (Regional, Bio)
- Harvest Bistro (Vegan)
- Suppito (TCM, 5 Elemente)
- BioWerkstatt (BIO, Rohkost)
- Simply Raw Bakery (BIO, Rohkost)
- Zum Wohl (Gluten & Laktosefrei)
- Tian (Vegetraisch/vegan - auf höchstem Niveau) - ist ein unglaublicher Ort für besondere Anlässe !
Ein Rezept, das mir ganz besonders am Herzen liegt und das ich gerne mit euch teilen möchte, ist das „ Life Changing Bread " von der Bloggerin Sara Britton. Es ist eines der wenigsten Rezepte, die ich mir nicht selber ausgedacht habe, aber es ist so stimmig und perfekt, dass es einfach mehr Menschen kennen sollten. Es ist glutenfrei, hefefrei und vegan, gesund, proteinreich, sättigend und unglaublich lecker.
Wenn du wissen möchtest, wie dieses Brot DEIN Leben verändern kann, lies HIER weiter!
Bilder: grasgrün-himmelblau