Alpinisten-Stuhlgänger

ich werde versuchen, diesen bericht unter vollständiger vermeidung von wörtern wie sch**** und ka*** zu schreiben. als ich nach synonymen dafür suchte, stieß ich bei wikipedia auf diesen erheiternden link. wen es interessiert: http://de.wikipedia.org/wiki/Stuhlgang der fachausdruck heißt also stuhlgang. leser meines blogs wissen um die eigenarten meines mittelgroßen, schwarzen, wuscheligen hütehundes namens joschi. die liste ist lang ;-)

von einer sache habe ich euch noch nicht berichtet. joschi ist ein bergauf-stuhlgänger. er mag in der regel nicht normal einfach so am wegesrand oder auf flachem waldboden auf den stuhl gehen. nein, er braucht dazu eine erhöhung. entweder eine böschung, einen baum, einen blumenkübel und was sonst so unterwegs anfällt. er hat tasächlich schon in den einen oder anderen blumenkübel gestuhlgangt. und wer kräftig lachen möchte, braucht sich nur bildlich vorzustellen, wie ich versuche den stuhlgang mit einer kleinen plastiktüte aus den geranien rauszupiddeln bzw. in ermangelung einer tüte wie häuptling leichtfuß mit hund davonschleiche.

sehr gerne auch presst er sein hinterteil kräftig gegen einen baumstamm und drückt unter größtem kraftaufwand gegen den widerstand seinen stuhl heraus. der dann am baum kleben bleibt. kunst im öffentlichen raum, könnte man sagen. oder im übertragenen sinne: kunst am öffentlichen baum. am liebsten jedoch hinterlässt er seinen stuhl auf senkrechten böschungen. je steiler, desto besser. ich sehe es immer schon an seinem blick, wenn er es plant. er bekommt etwas gehetztes und schleicht leicht buckelig die böschung hoch. anschließend läuft er hoch konzentriert hin und her, was dauern kann und setzt sich schließlich an geeigneter stelle mit po zum hang und tut, was er tun muss. danach wird alles genau zugescharrt, einmal kurz das fell geschüttelt und weiter geht es des weges.

heute morgen gab es einen stuhlgang-gau. im leichten nieselregen, unter grauem himmel drehte ich mit ihm eine kleine morgenrunde, als es sich ankündigte. zwischen büschen und gestrüpp erklomm joschi zielgerichtet eine sehr steile böschung. die schnur der langen laufleine surrte munter hinter ihm her. binnen von sekunden hatte er sich weit oben zwischen büschen und ästen so verheddert, dass er halb stranguliert wurde. panisch verrichtete er sein geschäft und sah mich aus glupschaugen flehentlich an, weil er hoffnungslos verheddert feststeckte. ich musste ihn retten, das stand außer frage. so stapfte ich die vom regen matschige böschung hoch, enthedderte ihn aus dem gestrüpp und stapfte zugeschlammt wieder nach unten.

warum macht er das? ist nur mein hund so bescheuert?

vielleicht sind es seine tibetischen hochgebirgsgene. als tibet terrier muss er das vielleicht so tun. somit wäre er ein alpinisten-stuhlgänger. hat was ;-)

 


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