Bye Naples, hello Everglades! Heute machen wir uns, bei strahlendem Sonnenschein, auf in die Everglades, genauer gesagt ins Shark Valley (nein, Haie gibt’s da nicht ;)) – dort wollen wir nämlich nicht mit dem Air-Boat durch die Everglades düsen, sondern den Nationalpark via Fahrrad erkunden. Das unser Vorhaben aber buchstäblich ins Wasser fallen sollte und wie man trotz Regens einen tollen Tag in den Everglades erleben kann – das erfahrt ihr im folgenden Bericht.
Erst einmal geht es aber bei bestem Wetter entlang des Tamiami Trails, wo wir fast das Ochopee Post Office verpassen – das kleinste Postamt in den Staaten. Da scheint auch noch schön die Sonne.
Nach gut 45 Minuten sehe ich dann allerdings die ersten dunklen Wolken. Damn, und wir fahren direkt drauf zu. Ich ahne schon, es könnte sein, dass wir den Park während eines Gewitters erreichen.
Im Shark Valley angekommen, schaut‘s dann auch wirklich düster aus und wir stehen vor der Frage: Wagen wir es mit dem Bike los zu fahren? Immerhin kann die Tour rund 2 Stunden dauern…Die 2 netten Rangerinnen vor Ort checken für uns noch einmal den Wetterbericht. Was wir auf dem Computerbildschirm sehen, schaut gar nicht gut aus…da zieht eine ziemlich große Gewitterfront direkt in unsere Richtung. Als uns die Rangerinnen schließlich davon abraten und wir auch nicht ewig an der Visitor Info warten wollen bis es eventuell vorbei ist, entscheiden wir uns spontan für die Alternative: Wir nehmen die sogenannte Shark Valley Tram. Unser Glück, denn kaum sind wir eingestiegen, gehts auch schon los:
Anfangs bin ich noch etwas grummlig, vor allem weil die ersten 15 Minuten wettertechnisch doch noch alles okay ist, dann jedoch gibt es die ersten Regentropfen…und als ein richtiges Gewitter über uns steht, bin ich doch mehr als froh, dass wir in der Tram sitzen und nicht auf den Bikes unterwegs sind!
Aber auch unser Guide und unser Fahrer Giovanni, die um keinen Scherz verlegen sind und durch die wir jede Menge über das Naturschutzgebiet und seine Pflanzen-und Tierwelt erfahren, machen so einiges wett. Als wir die ersten Tiere wie die Riesenschildkröte oder diverse Vögel entdecken, ist mein „Ärger“ über das Wetter passé.
Auf dem Weg dahin, passieren wir diesen Teich…wirkt unscheinbar, nicht?
Jaaa, bei genauerem Hinsehen, entdecken wir nur so an die 50 Alligatoren. Nein, hier würde ich nicht zu nah ran gehen…dennoch ist es richtig spannend, diese Tiere einmal live sooo nah zu sehen.
Dann gehts aber erstmal rauf auf den Turm, eigentlich gewittert es ja, aber da die anderen auch hoch gehen, und ich UNBEDINGT dort rauf wollte, laufe ich mit. Was mich da geritten hat, ist allerdings unklar – es gewitterte schließlich und der Turm war der höchse Punkt meilenweit(und ich bin normalerweise der größte Angsthase, wenn ein Gewitter im Anmarsch ist)… Hier ein paar Fotos von oben:
Danach ging es schließlich auch langsam wieder zurück – wir spotten noch einen Alligator direkt am Wegesrand und als wir wieder an der Visitor Info ankommen, hört es gerade auf mit dem Gewitter und Regen, so dass wir noch einmal in die Richtung spazieren. Dem Alligator Hallo sagen.
Hier versteckt sich auch einer…
Besonders wohl ist mir dabei allerdings nicht, wie man sehen kann… Da kann unser Guide noch soviele Male erzählen, Alligatoren greifen nichts an, was größer als sie ist, außer man gibt ihnen etwas zu fressen. Nun ja, gesunder Respekt vor den Tieren und Vorsicht ist ja immer gut, würd ich mal sagen…
Insgesamt hat die Tour hat ca. 90 Minuten gedauert und ich kann sie wirklich nur weiter empfehlen. Wir waren echt happy mit dieser Lösung bei dem Wetter, Air-Boat Touren wären sicherlich nicht gefahren bei Gewitter und die Parks zu Fuß oder Bike zu erkunden, fällt dabei auch flach. Bei gutem Wetter würde ich aber definitiv die Bike-Tour ausprobieren Wie das aussehen kann, könnt ihr zum Beispiel hier nachlesen.
Nach der Tour fahren wir schließlich weiter und überlegen, ob wir doch noch eine Air-Boat Tour machen sollten in Coopertown…auf den Fotos sieht es gerade nicht so aus, aber auch hier war eine dicke Gewitterwolke im Anmarsch und das Grollen hörte man schon näher kommen.
Also lassen wir es gut sein und fahren weiter in unsere Unterkunft für die Nacht in Florida City. Gute Entscheidung, denn kurz darauf geht’s auch schon wieder los:
Das ist schon irgendwie doof, da wir nun erstmal fest hängen. Als es aufhört, beschließen wir zur Outlet Center zu fahren, denn sonst ist in Florida City nicht wirklich viel zu tun.
Im Nachhinein hätten wir schon weiter auf die Keys fahren sollen…aber hinterher ist man ja immer schlauer…Wir shoppen noch eine Weile und gehen zum Abschluss des Tages noch was im Applebees essen. Und freuen uns auf morgen, denn da gehts endlich nach Key West – yippieeh!
Fazit
Trotz des blöden Wetters war unser Besuch in den Everglades wirklich ein tolles Highlight unserer Tour und ich würde gerne noch einmal hin. Meiner Meinung nach, sollte man hier also definitiv unbedingt einen Stop einplanen!
Weitere Tipps & Infos
Preise:
- Eintritt Nationalpark: 10 $ pro Fahrzeug
- Tram Tour: 23 $ Erwachsene, Kinder (3-12) 12,75 $, Senioren(ab 62+) 19 $
Link-Tipps:
- Ein außergewöhnliches Everglades-Abenteuer by Feel 4 Nature
- Must see Everglades: Anhinga-Trail, Shark Valley, … by Maria meets Anna
- Shark Valley – Ein InstaTrip in die Everglades by Travel Pins
- Habe einem Alligator tief in die Augen geschaut by Jo Igele
- Airboat-Tour Everglades: Höllenritt durch den Sumpf by Rooksack
Übernachten: Im Travelodge Florida City. Preis für 1 Ü im DZ: ca. 64 Euro. Gebucht über Booking.com. Ein nettes Motel, freundliche Atmosphäre, mit Frühstück und Pool. Leider hatten wir das Pech ein Zimmer direkt gegenüber eines Parkplatzes/Tankstelle zu haben(durch einen Zaun getrennt) und wir haben die halbe Nacht kein Auge zu getan, weil irgendwelche Rowdys meinten, die Nacht da Runden mit dem Motorrad zu drehen…Aber das hat ja nix mit dem Motel zu tun. Wer also nicht gleich auf die Keys weiter fahren möchte, dem kann ich eine Übernachtung hier empfehlen.