Alles functional – oder was?

Letztens habe ich mal wieder die Zeit gefunden, bei Tastespotting zu stöbern… und wurde geradezu erschlagen von Rezepten, die nur auf eines aus sind: funktionell zu sein, möglichst Rohkost und natürlich vegan.
Healthy, raw, vegan, die neuen Schlagwörter.

Alles functional – oder was?

Irgendwie – nach ein paar Seiten blättern hat mich die Lust verlassen. Angestrengt sahen sie aus, viele der Dinge, und oft auch wenig ansprechend von der Zusammenstellung.
Ich meine, ein Brot mit einem Haufen verschiedener roher Salatblätter drauf, die ausschließlich nach ihrer Nährstoffdichte ausgewählt wurden?
Das ist vielleicht ganz hübsch auf dem Foto anzusehen, wegen dem vielen Grün und Rot, aber eine Geschmacksexplosion bietet das sicher nicht.

Mit relativ gesundem, ausgewogenem Essen, das viel Gemüse, Salat und Früchte beinhaltet, bin ich großgeworden und dafür bin ich sehr dankbar. Es ist für mich eine Selbstverständlichkeit und ich ziehe einen richtig guten Salat jeder Currywurst vor. Ich gönne mir auch gerne mal in der Mittagspause einen Green Smoothies, weil viele einfach sehr gut schmecken.
Aber diese Kasteiung, die ich schon seit einer guten Weile beobachte und die hauptsächlich aus den USA zu uns herüberschwappt, mag mir nicht gefallen.

Nahrungsmittel werden genauestens auf Nährwerte analysiert, der tägliche Speiseplan wird akribisch danach zusammengestellt, es sollte möglichst roh sein, bitte nichts von der Kuh und um Himmels Willen kein Gluten…
Essen als Allheilmittel, es soll schön, jung, schlank machen. Es soll Energie schenken, Probleme lösen, den Körper heilen.
Kann das funktionieren?
Wo bleibt der Genuss? Wo bleibt das Ausrichten nach sich ergänzenden Geschmacksnoten, Texturen, nach den eigenen Vorlieben?

Für mich kann ich die Frage ganz klar beantworten: Essen, das ausschließlich funktionell ist, komplett durchgeplant und so viele Dinge “verboten” sind, funktioniert bei mir nicht.
Not functional for me.
Ich persönlich finde den Trend nervig.

Und finde es besonders schade, dass bei “vegan” der ethische Aspekt, den ich viel wichtiger finde als den angeblich gesundheitlichen, immer mehr aus dem Fokus rückt.

Meine Mahlzeiten möchte ich lieber nach Geschmacksaspekten zusammenstellen, nach Saison (Grünkohlsalate im Mai irritieren mich…) und auch gerne nach aktuellen Gelüsten.
Das darf dann auch mal eine Sauce mit ganz viel Butter sein oder ein extrem sündiger Schokoladenkuchen, mein Körper giert nach einem Exzess in jeglicher Richtung sowieso von alleine dann nach einem Ausgleich.

Ich bin der Meinung, dass Glücklichsein schön, schlank und jung macht sowie den Körper gesund hält und nicht eine oft schon zwanghafte Auswahl der Lebensmittel mit Taschenrechner, Nährwerttabelle und Hitzeverbot.
Was nun wiederum auch nicht heißen soll, dass ich nicht (wie auch zuvor) auf gesunde, frische und vor allem selbstgemachte Kost achte – aber diesem Lifestyle-Trend möchte ich mich nicht unterwerfen.

Was denkt ihr darüber?

 

Mehr davon!

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