„Wir verurteilen nach wie vor die Einführung einer ‚Kurtaxe' in unserer Region", stellt AHETA-Präsident Elidérico Viegas klar. Seine Vereinigung hält die "Bettensteuer", die an die Stadtverwaltungen entrichtet werden soll, im Grundsatz für „ungerecht und unangemessen" für den touristischen Bereich.
Hotels lehnen Algarve-Kurtaxe weiter ab - im Prinzip
Ärgerlich ist für AHETA vor allem, dass die Tourismussteuer zu einem Zeitpunkt eingeführt werden soll, zu dem sich die Nachfrage abzukühlen begonnen hat. Hinzu kommen andere Unsicherheiten wie etwa die Folgen des Ausstiegs Großbritanniens aus der EU (Brexit). Bereits die Pläne führten im britischen Markt zu Rückgängen von 8,5 Prozent im Jahr 2017 und 6,1 Prozent im vergangenen Jahr.
"Algarve-Kurtaxe sendet negatives Signal in Zeiten des Brexit aus"
Eine Tourismussteuer, so Viegas, sende ein negatives Signal an die internationalen Märkte. Sie drohe den Verlust an Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen konkurrierenden Destinationen weiter zu verstärken. Konkrete Pläne für eine Kurtaxe in Algarve-Städten waren erstmals vor einem Jahr ventiliert worden. Das hatte zu heftiger Kritik geführt, über die wir in unserem Artikel " Kurtaxe: Algarve-Pläne in der Kritik" berichteten.
Dennoch wollen sich die Hoteliers der Algarve den Plänen nun nicht mehr vollständig wiedersetzen. Dies aber nur unter einer Bedingung: Die Einnahmen sollen einem speziellen Kommunal- oder Regional-Fonds zufließen, der in Partnerschaft mit dem Privatsektor verwaltet wird. „Die Mittel sollen zur Verbesserung der Attraktivität des Reiseziels, einschließlich Werbeaktionen und Strukturierung bzw. Qualifizierung des Tourismusprodukts, sowie zur Unterstützung von Projekten für nachhaltigen Tourismus und die Wiederherstellung des historischen Erbes eingesetzt werden", so die AHETA-Forderung.
Algarve-Kurtaxe soll zweckgebunden zurückfließen
Außerdem möchte der Hotelverband der Algarve, dass die Einnahmen aus der "Kurtaxe" zweckgebunden vorzugsweise auf Bauarbeiten, Instandhaltung, Renovierung von städtischen und touristischen Gebieten fließen. Das Geld soll zudem zur Verbesserung verschiedener Anlagen des öffentlichen und privaten Bereichs in den Kommunen der Region verwendet werden.
70 Prozent aller Übernachtungen in drei Algarve-Zentren
Viegas spricht aber auch ein delikates Verteilungsproblem an: „Rund 70 Prozent aller Übernachtungen an der Algarve entfallen auf die drei Kreisgebiete von Albufeira, Loulé und Portimão ". Konsequenterweise wünscht sein AHETA-Verband, dass „unter Beachtung des Subsidiaritätsprinzips die von den Kommunen ganz oder teilweise erhobenen Beträge im gesamten Gebiet der Region gerecht abgebildet werden".
Vermieden werden müsse, dass eine Algarve-Kurtaxe dadurch, dass andere konkurrierende Reiseziele in der Welt eine solche Steuer nicht erheben und auch weder kurz- noch mittelfristig einführen wollten, zu verstärkten Nachteilen bei der Wettbewerbsfähigkeit führe.