Viele Jahre verehrt man eine Band und plötzlich kommt der Sänger auf die Idee ein Zweitprojekt zu starten. Wie oft ging das schon nach hinten los und zauberte Enttäuschung und Augenrollen in die Gesichter der Fans. In seltenen Fällen ist ein solches Nebenprojekt allerdings eine hervorragende Idee! Wie bei A Perfect Circle, der Zweitband von Tool-Sänger Maynard James Keenan. Heute veröffentlichte die Band nach vielen Jahren Stille ihr neues Album »Eat The Elephant« und ich möchte direkt mit dem langsamsten Headbangen, das mein Haar hergibt, über eine verdorrte Sommerwiese schweben.
Album »Eat The Elephant«
Als die ersten Single-Auskopplungen des Albums »Eat The Elephant« erschienen sind, war ich direkt erleichtert und begeistert. Die Singles »The Doomed« und »Disillusioned« überzeugten im gewohnten Stil und die Vorfreude auf das Album steigerte sich.
Mit dem Nachfolger »TalkTalk« stimmte A Perfect Circle in meinen Ohren dann etwas neue Töne an. Doch vor allem die neueste Single-Auskopplung »So Long, And Thanks For All The Fish« irritierte mich völlig. Ungewöhnlich poppige Melodien machen sich in dem Song breit und ich befürchtete, dass die Platte »Eat The Elephant« mich im Gesamten doch enttäuschen könnte.
Glück gehabt! »So Long, And Thanks For All The Fish« ist und bleibt der einzige poppige Ausrutscher auf dem neuen Album. Dennoch ist die Band weiterhin experimentierfreudig und es begegnen einem viele unterschiedliche Songs. Der Facettenreichtum überzeugt!
Auf den Song »Hourglass« muss man sich einlassen, auch wenn man anfangs durch Linkin-Park-Parallelen abgeschreckt wird. Schafft man das und skippt man den Song »So Long, And Thanks For All The Fish« weiter, hat man im Großen und Ganzen ein hervorragendes Gesamtwerk vor sich liegen.
Insgesamt wirkt »Eat The Elephant« im Verhältnis zu vorangegangenen Alben elegant und ruhig. Das Klavier spielt auf dem neuen Album von A Perfects Circle eine größere Rolle als je zuvor, was auch den Übergang zum nächsten Textabschnitt ermöglicht.
Apropos Klavierspiel
Am Wochenende erwartet euch auf Zeilenzunder etwas Außergewöhnliches. Ich werde eine neue Playlist namens #PianoLiebe veröffentlichen, die aus hauptsächlich instrumentalen Klavierliedern bestehen wird. Songs, wie die von A Perfect Circle werden allerdings nicht vertreten sein. Das Klavier spielt dort neben anderen Instrumenten nur eine begleitende Rolle. Trotzdem werden neben einzelnen Pianisten und klassischen Soundtrack-Songs auch Klavierstücke von unerwarteten Interpreten vertreten sein, wie Aphex Twin, Enter Shikari oder Half Moon Run.
Das Genre ist offensichtlich etwas unüblich für Zeilenzunder, aber dennoch steht die Liste schon lange in der Warteschlange, da ich persönlich eine große Schwäche für Piano-Songs habe. Näheres dazu folgt dann die Tage in einem neuen Beitrag. Bis dahin lasst »Eat The Elephant« in euren Ohren erklingen und achtet mal ein wenig auf das Klavier in den Liedern von A Perfect Circle.
© Titelbild: Tim Cadiente