Geladen ward zur Präsentation des druckfrischen Lyrikbändchens „Der Heißatem, der Augenblitz“. Erotische Gedichte von Kristian Pech, verschönert durch „Physiognomische Studien“ seines „leibeigenen Hofmalers“ (Zitat Scheuerecker) Hans Scheuerecker. Die beiden sind mit Pausen seit drei Jahrzehnten Freunde, ein Paar reiz-voller Kontraste: Pech, in dessen Beschreibung das Attribut „zurückgenommen“ niemals fehlt, ein sprachmächtiger Poet mit scharfen Sinnen, nicht zuletzt, mit Mitte Sechzig, für die eigene Sinnlichkeit. Dagegen Scheuerecker: Maler, Dichter, Bürgerschreck, präsent selbst dann, wenn ihm das selber gar nicht lieb wäre. Sinnlichkeit war sein Problem mutmaßlich nie. Pech schreibt: von der Windstille vor und nach dem Sturm, von steilster Lust und Heißatem und Zungenzeichen. Verse, kompliziert und verständlich, atemlos, stets scham-los, niemals schamlos. Eine haarfeine Grenze, an der er sich da entlang bewegt, begleitet von Scheuerecker, den er womöglich einen „Frauenleibpreiser“ nennen würde. / Sylvia Belka-Loren, Lausitzer Rundschau